Endlich zu Hause!

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Die nächsten Tage waren relativ normal, obwohl man mein Leben in Hogwarts im gegensatz zu dem von den anderen unmöglich normal nennen kann. Um ehrlich zu sein : Die nächsten Tage waren ziemlich anstrengend. Mit Fred, George und Lee machte ich viel Mist, aber dank der Erfahrung, die die drei in den drei Jahren in denen sie schon in Hogwarts waren gesammelt haben, wurden wir nicht erwischt, und deshalb hatte ich keine weiteren Strafarbeiten zu erledigen . Mit Hermine war ich die meiste Zeit in der Bibliothek, oder im Gemeinschaftsram der Gryffindors beim Hausaufgaben machen. Wahrscheinlich hätten wir auch im Unterricht gequatscht, wäre Hermine nur nicht so wissbegierig gewesen. Nicht dass ich etwas dagegen hätte, ich möchte schließlich auch etwas lernen, aber sie muss wirklich ununterbrochen zum Lehrer gucken ( es sei denn, wir haben eine Aufgabe oder müssen  etwas abschreiben ) damit sie kein schlechtes Gewissen kriegt.Ansonsten verbrachte ich in meiner Freizeit mehr Zeit mit den Jungs. Ich merkte das ich immer lockerer wurde, je mehr ich mit ihnen sprach. Am Anfang war ich zwar auch nicht schüchtern gewesen, aber man muss sich schon daran gewöhnen, wenn man jetzt plötzlich mit den Weasley -Zwillingen und deren besten Freund Lee Jordan abhängt.Aber diese beiden Sachen kann man keinesfalls anstrengend nennen. Die komischen Sachen in diesen Tagen waren erstens : das zweite Gespräch mit Dumbledore, wobei wir irgendwie weniger  Zeit brauchten, zweitens : Das tägliche Nachsitzen bei Snape, und drittens: Die erste Stunde bei Quirrel, an meinem zweiten Schultag, wo ich fast einen Wutanfall erlitten hatte. Kommen wir zum ersten Punkt :
Als ich  Dumbledores Büro betrat flog Fawkes auf mich zu und begrüßte mich. Als er genug hatte setzte ich mich, wie am Abend davor, gegenüber von Dumbledore an den Schreibtisch. Er fing sofort an, und ich fragte mich insgeheim ob er sich vorher schon überlegt hatte wo wir gestern stehen geblieben sind und was er sagen sollte.
>> Nun Allie,<< sagte Dumbledore. >> Gestern hast du gesagt dass die zweite Möglichkeit bei den " Harry Potter Filmen" , wie du sie nennst, nicht wahrscheinlich ist. Ich weiß das es komplett banal klingt, aber es ist die einzige wahrscheinliche Möglichkeit. << Ich nickte.
>>Heute Mittag habe ich auch darüber nachgedacht. Aber warum gibt es viele andere Filme mit den nicht existierenden Schauspielern aus den Harry Potter Filmen? << fragte ich.
>> Es besteht die Möglichkeit dass alle Muggel zu dem Ort wo die Primiere Stattgefunden hat, nichts vorgefunden haben aber so verhext wurden das sie trotzdem eine Erinnerung daran hatten. Ich persönlich glaube nicht daran, weil man ja die Kameras eures Fernsehers nicht verhexen kann. Deswegen erscheint mir diese Möglichkeit sinnvoller: Freiwillige haben sich gemeldet um sich, mit Veränderungszaubern , zu verändern sodass sie wie, zum Beispiel, ich aussehen.<< Erneut nickte ich und stellte die nächste Frage.
>> Warum haben Sie mein Gedächniss nicht gelöscht?<<
>> Du bist mit diesen Büchern aufgewachsen. Kein noch so mächtiger Zauberer darf einem Kind einfach so die Erinnerungen an seine Kindheit wegnehmen. Wir vertrauen dir.<< erklärte mir der alte Mann vor mir und musterte mich ernst mit seinen Eisblauen Augen. Langsam wurde ich nervös. Es war schwer zu glauben dass, das alles so kompliziert war. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, also schaute ich Dumbledore weiter an. >> Du trägst eine große Verantwortung, Allie. Bitte lass sie nicht fallen.<<
Das gab mir den Rest. Tränen schoßen mir in die Augen und ich sprang auf, um mich kurz darauf wieder hinzusetzen und zu schluchtzen.
>> Professor! Wie soll ich das alles geheim halten? << fragte ich, kaum hörbar. >> Ich darf doch niemandem etwas sagen.<<
>> Allie, alle Lehrer außer Professor Quirrel, der sowieso nächstes Jahr wahrscheinlich nicht mehr hier unterrichten wird, wissen davon. Wenn ich nicht da bin kannst du dich an einen davon wenden.<<
Ich nickte beruhigt, da ich mirschon Sorgen gemacht hatte, dass Quirrel Voldemort von den Büchern erzählt hat.Dann sagte Dumbledore dass wir fertig seien und ich machte mich auf den Weg zu Snape.
Nun kommen wir zum zweiten Punkt:
Snape war immernoch nett zu mir, aber nur wenn ich Nachsitzen hatte. Im Unterricht war er immer noch der fiese Snape, der Harry wegen jeder kleinigkeit Punkte abzog. Aber wenn ich beim Nachsitzen war, wurde er irgendwie nett. Ich glaube er zeigte sein wahres Gesicht. Als ich nach dem zweiten Gespräch mit dem Schulleiter sein Büro betrat, schien Snape zu merken dass ich geweint hatte. Er reichte mir ein Taschentuch und kochte Tee. Ich musste mir zwar immer noch die Finger wund schreiben, aber währenddessen redeten wir miteinander. Wir redeten über die Harry Potter Bücher, wobei ich darauf achten musste ihm nichts zu verraten, er erzählte mir von früher und ich erzählte ihm von der Muggelwelt. . Natürlich war es umständlich für mich, mich immer umzustellen wenn ich Unterricht bei ihm hatte, aber irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt.
Der dritte Punkt, beziehungsweise die erste Stunde bei Quirrel war relativ normal. Er stotterte viel, währender uns von Vampiren und anderen dunkelen Kreaturen erzählte. Da nur ich wusste dass er absichtlich stotterte, war ich wahrscheinlich die einzige die merkte wie übertrieben dieses Stottern eigentlich war. Am Ende der Stunde war ich total wütend auf die Überreste von Voldemort, die Quirrel auf ihre Seite gezogen hatten, und zwei meiner Stifte waren zerbrochen ( Ich hatte mir einpaar Stifte mitgenommen die ich, falls ich mal etwas aufschreiben wollte, für meine Freizeit gekauft hatte, da es irgendwie anstrengend war die ganze Zeit mit einer Feder zu schreiben.) Ich wollte Dumbledore vor Quirrel warnen, aber der Schulleiter war viel zu beschäftigt um Zeit zu finden. Und irgendwie wollte ich nicht zu einem anderen Lehrer gehen. Nun, das waren die drei etwas unnormale Ereignisse dieser paar Tage.
Als ich schließlich am Samstag aufstand und runter in den Gemeinschaftsraum ging, hatte sich eine Traube Erstklässler vor dem schwarzen Brett ausgebreitet. Kurz darauf kam Hermine auch schon auf mich zu gestürmt.
>> Allie! Am Donnerstag haben wir die erste Flugstunde.<< sagte sie wild gestikulierend und lehnte sich an die Wand.
>> Cool! Mit wem?<< fragte ich und tat so als ob ich es nicht längst wüsste.
>> Mit den Slytherins!<< antwortete sie mit bedauernder Miene und zog mich hinunter in den Speisesaal, wo ich mich zwischen sie und Fred setzte. Es war ein bewölkter Morgen und der wind zeigte einem dass der Sommer langsam zur neige ging. Ich war froh darüber dass der Sommer dieses Jahr etwas länger war. Obwohl der Herbst meine Lieblingsjahreszeit war, fand ich es schön noch ein Paar sonnige Tage zu haben. Ich nahm mir ein Würstchen, Rührei und eine Scheibe Brot und verschlang mein Frühstück so gierig, als ob es um mein Leben ginge. Naja, so ungefähr war es ja auch, denn in den letzten Tagen hatte ich keine Gelegenheit dazu gehabt richtig zu Frühstücken. Es war schön, endlich mal wieder entspannt zu essen und sich nicht einfach nur schnell einen Apfel zu schnappen, oder ein Brötchen mit Butter rein zu stopfen. Ich wusste noch nicht so genau was ich machen wollte, da ich sehr viele Möglichkeiten hatte. Ich konnte mit Fred, George und Lee etwas machen ; ich konnte lesen ; oder mit Hermine irgendetwas machen. Am Ende machte ich aber am öftesten etwas mit den Jungs, weil man deren schräge Ideen einfach lieben muss! Von den  meisten hätte ich nicht mal träumen können, aber eine überragte alle anderen...
Es war Sonntag Nachmittag und ich saß gerade im Gemeinschaftsraum und las, als Lee reinstürze. Er war vollkommen aus der Puste, sodass man sah dass er weit gerannt ist.
>> Hey, man! Ist was passiert? << fragte ich und stand auf, um ihn besser zu sehen.
>> Nö. <<, keuchte er. >> Ich soll dich nur holen. Fred und George woll'n dich sehen.<<
Ich nickte, klemmte mir mein Buch unter den Arm und folgte ihm. Wir gingen durch die Korridore und machten in keinem Klassenzimmer halt, wie ich eigentlich dachte. Als wir schließlich aus dem Schloss raus und Richtung Quidditch - Feld gingen, wusste ich schon was mich erwartete.
>> Nein! << lachte ich.
>> Das musst du den Zwillingen klarmachen nicht mir! << antwortete Lee und winkte Fred zu, der uns mittlerweile gesehen hatte.
Als wir kurz darauf mitten auf dem Spielfeld standen, wurde mir sofort ein Besen in die Hand gedrückt.
>> Ich habe mir überlegt.<< fing Fred an.
>> Pfff! Du doch nicht. << unterbrach ihn George. >> Also, ich habe mir überlegt, dass du unmöglich -<<
>> Du? Das ich nicht lache!<<
>> Ja ich, du irischer Klischee - Kobold hinter dem Regenbogen! <<
>> Du bist genauso rothaarig wie ich!<<
>> Könnt ihr mal die Klappe halten? << fragt Lee, lachend und zeigt auf mich. >> Die kleine ist schon voll verwirrt!<<
Und das war ich wirklich, was ich natürlich nicht zugeben wollte, weshalb ich lautstark protestierte. Dann setzten wir uns auf den Boden und Lee erklärte mir was los war.
>> Also, die beiden, << , er zeigte auf Fred und George. >> haben sich überlegt dass du nicht unvorbereitet zur ersten Flugstunde gehen kannst! Naja, eigentlich haben sie nur Lust dir ein bisschen fliegn beizubringen, aber egal!<<
>> Die olle Hooch, ist sowieso voll mies im beibringen. << warf George schnell ein.
>> Für solche Pflegefälle wie Jordan, natürlich garnicht gut. <<, meldete auch Fred sich zu Wort, woraufhin alle lachten. >> Also, wie siehts aus? <<
>> Ich mach mit! << sagte ich so selbstsicher wie möglich, um nicht zu zeigen wie nervös ich eigentlich war. George merkte es aber trotzdem und versuchte mich zu beruhigen:
>> Ist schon okay! Wir sind ja auch noch hier.<<
Ich nickte und nam wortlos den Besen entgegen, den Lee mir hinhielt. Ich hörte ganz genau zu als die Weasleys mir erklärten, wie man sich abstößt und wie man lenkt, landet und ausweicht. Dann war es so weit. Ich sollte mich abstoßen.
>> Ich... Ich kann das nicht! << stotterte ich.
>> Doch du kannst! << rief Fred, schnappte mir mein Buch weg ( welches ich unglücklicherweise immer noch unter den Arm geklemmt hatte ) und stieß sich ab.
Ohne zu überlegen tat ich es ihm gleich, es war wie ein Reflex. Und als ich wirklich realisierte dass ich flog, war es wundervoll, obwohl ich merkte dass der Besen wahrscheinlich einer von den nicht so guten Schulbesen war. Trotzdem verschwand alles aus meinem Kopf. Voldemort, die Harry Potter Bücher, Snape, Quirrel. Alles! Zum erstem Mal seit einer Woche hatte ich einen klaren Kopf und spürte dass ich zu Hause war. Der Wind zerzauste mir die Haare und ich flog... flog immer weiter in den orangeroten Himmel, der Dämmerung.
>> Ich hab ja gesagt, du kannst das! << rief Fred mir zu und seine Stimme klang so weit weg, als würde er durch einen Kilometerlangen Tunnel schreien. Dann war da plötzlich George neben mir. Wir flogen noch eine Weile, bis es dunkel und somit gefährlich wurde.
>> Das. War. Unglaublich!<< sagte ich als ich landete.
>> Du bist echt gut! << sagte George und nahm mir den Besen ab.
>> Und wer hat sie dazu gebracht sich abzustoßen? Hä? Ich! << rief Fred, der bis jetzt immer noch am fliegen war und jetzt zur Landung ansetzte, zu George hinunter.
>> Ja, aber du bleibst trotzdem ein Klischee - Kobold! So ist es nun mal! <<
Als Fred gelandet ist und wir die Besen weggepackt haben gingen wir zum Schloss hoch, wo das Abendessen schon begonnen hatte. Ich lud mir unendlich viele Kartoffeln mit Würstchen auf und verspeiste diese innerhalb weniger Minuten. Das fliegen hatte mich wirklich hungrig gemacht!
Nach dem Essen gingen ich und die Jungs nach oben, in den Gemeinschaftsraum, wo wir noch lange redeten. Später kam auch Hermine und erinnerte mich an die Hausaufgaben.
>> Boah, Hermine. << lachte ich. >> Entspann dich mal! Die haben wir doch schon gestern gemacht!<<
>> Oh, ja stimmt!<<
Danach blieb sie auch noch ein bisschen bei uns. Und gerade als wir von Percy, wegen der Lautstärke unseres Gesprächs, ermahnt wurden, wurde mir etwas klar. Ich hatte endlich nach Hause gefunden.

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Hey, Leute!
Es tut mir leid, dass ich lange nicht mehr gepostet habe. Aber ich hoffe ihr seid zufrieden mit diesem Kapi.
Ein Dank an liahh14 , weil sie mich wieder auf die Story aufmerksam gemacht hat!
Eure Streetdancelover1

My turbulent live in Hogwarts.       Der AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt