kapitel sechs, VON SCHLANGEN UND LÖWEN.

3.1K 253 19
                                    













VON SCHLANGEN UND LÖWEN.

Der Sommer wird schnell genug
enden und die Jugend mit ihm.

GEORGE R. R. MARTIN



 MARTIN

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.




16. Oktober 1977

ES WAREN DIE LETZTEN WARMEN TAGE im Jahr und der See würde nicht mehr sehr lange warm genug sein, um seine Füße darin baden zu können.

Es war ein Mittwoch und Lily, Alice und Eden waren zuerst hinaus auf die Ländereien gegangen, um sich dort gemütlich hinzusetzten und zu lernen, doch als sich Dorcas und Marlene zu ihnen gesellt hatten, war nicht mehr an ihre Hausarbeiten zu denken und schnell fingen sie an sich über Belangloses zu unterhalten.

Die Sonne schien hoch am Himmel und es waren keinerlei Wolken zu sehen und somit waren sie bei weitem nicht die Einzigen, die sich bei den sommerlichen Temperaturen nach draußen locken lassen hatten. Um sie herum lagen achtlos und bunt vermischt Schüler und genossen das gute Wetter.

     „Gib's doch einfach zu, Lils!" gab Marlene lachend zurück, nachdem die Rothaarige nur mit den Augen gerollt hatte als die Mädchen angefangen hatten über James Potter zu reden. Dieser lungerte mit den restlichen drei Runtreibern schläfrig im Schatten einer der Bäume, ließ einen Schnatz achtlos vor sich herumfliegen und fing ihn dann blitzschnell wieder ein.

      „Sie wird es schon noch irgendwann selbst bemerken," sagte Dorcas, während sie ihren Kopf auf Lilys Bauch legte, um es sich gemütlicher zu machen.

Die Rothaarige seufzte. „Ich weiß ganz genau wie er sich in den letzten Monaten verändert hat, aber ich werde niemals vergessen wie schrecklich er damals war." Lily hatte Eden einmal davon erzählt, was sie ihrem damaligen besten Freund Severus Snape damals angetan hatten, daher wusste sie, woran ihre Freundin gerade dachte.

      „Manchmal verdienen Menschen eine zweite Chance," gab Eden leise zurück.

Die Angesprochene seufzte und fing dann überraschend an zu grinsen. „James Potter wird nicht wissen, was ihn getroffen hat, wenn ich ihn nach einem Date frage. Aber nur wenn die liebreizende Eden hier uns erklärt, was es mit Sirius auf sich hat."

      Alle Köpfe drehten sich zu ihr und zweifelhaft versuchte sie die Röte zu unterdrücken, die sich den Nacken hoch auf ihre Wangen schlich. „Ich weiß nicht was du meinst," sagte sie unschuldig und zog die Knie an. Nach dem anfänglichen Schwierigkeiten der beiden, hatten sie sich immer besser verstanden.

     Ihre Freundinnen verdrehten unisono die Augen. „Das Flirten?" fragte Alice feixend. „Oder wie würdest du es nennen?"

     „Als Ärgern eines Vollidioten würde ich es bezeichnen."

     „Nein, ich glaube du meinst flirten," schmunzelte Alice und der Rest gab ihr lachend recht.

     „Nur weil Lilys Begriff von flirten Ärgern eines Vollidioten entspricht, muss das bei mir nicht auch so sein," gab sie zurück, nun auch lächelnd und legte sich dann in's Gras. Sie hörte die Mädchen seufzen, scheinbar merkten sie, das es nichts mehr aus ihr herauszubekommen gab.

     Mit einer Grimasse schloss Eden die Augen, um sie vor der Sonne, welche direkt über ihnen war, zu schützen. Die Wärme brannte auf ihrer blassen Haut und sie konnte es nicht abwarten, bis der Winter kam und sie sich noch ein bisschen mehr wie Zuhause fühlen würde. Die Kälte lebte in ihren Knochen, es war alles was sie kannte.

ALS EDEN AM SPÄTEN ABEND noch einmal in den Gemeinschaftsraum kam, um ihre Schulsachen zu einzusammeln, die sie dort liegen gelassen hatte, kam sie nicht umhin die vier Rumtreiber zu bemerken, welche auf einem der Sofas zusammensaßen.

     Langsam schlich die Blondine sich an und guckte Remus über die Schulter. Er hatte ein zusammengefaltetes Pergament auf dem Knie liegen und schnell griff sie über die Lehne und schnappte es sich. „Was ist das?" fragte sie neugierig, während sie das leere Blatt umdrehte.

     Die Rumtreiber wirbelten herum und es war Sirius, der es ihr grimmig wieder aus der Hand riss und sich dann seufzend wieder in's Sofa fallen ließ.

     Unschuldig zuckte sie mit den Schulter. „Ach, kommt schon. Ihr könnt mir eure dunkelsten Geheimnisse erzählen," schmunzelte sie. „Ich verspreche, dass sie bei mir sicher sind." Es schien keine große Überzeugungskraft nötig zu sein und sie wusste, dass sie gewonnen hatte, als James mit den Schultern zuckte. „Dann lasst mal hören, Jungs," sagte sie und klatsche freudig in die Hände.

     „Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin," sagte Remus leise und tippte das blanke Pergament, welches Eden vor einigen Momenten noch in der Hand gehalten hatte, mit seinem Zauberstab leicht an.

      Vor ihren Augen fingen Buchstaben und Zeichen wie aus dem Nichts auf dem Pergament zu entstehen und nach kurzes Zeit gab es nicht mehr viele Stellen, an denen es unbeschriftet war. Sie stricht langsam über das, was aussah wie eine Karte. Sie entdeckt ihren eigenen Namen Eden Lyanna Stark inmitten der Namen ihrer Freunde. Es dauerte einen Augenblick, bis sie verstand.

     Mit großen Augen und voller Staunen sah sie zu den Rumtreibern, die sie nicht ohne Stolz beobachtet hatten. „Ist es das was ich vermute?" fragte sie mit einem kleinen Lächeln und wusste die Antwort, als James anfing zu grinsen. „Das ist unglaublich!" stellte sie fest und nahm die Karte an sich.

      Sie fand die Namen ihrer Freundinnen nur wenige Meter weiter im Mädchenschlafsaal. Es schien, dass jedes Klassenzimmer, jeder Flur und Geheimgang und auch ansonsten jede Ecke des Schlosses offenbart wurde.

„Das ist der absolute Wahnsinn," flüsterte sie und lehnte sich in dem Sessel zurück.

„Weißt du, am Anfang war sich niemand von uns sicher, ob du tatsächlich nach Gryffindor gehörst ..." gestand Peter ihr Schulterzuckend. „Aber unsere Zweifel waren unberechtigt."

Sie schenkte ihm lächelnd einen dankbaren Blick und mit seinen Worten wanderten ihre Gedanken zum 1. September, als sie das erste Mal einen Schritt in das Schloss setzte und daran, was der Sprechende Hut in die Ruhe von Albus Dumbledores Büro hineingeflüstert hatte.

Ich erinnere mich noch sehr gut an deinen Vater, Kind. Er hat sein Zuhause in Slytherin gefunden, doch ich fürchte, das wirst du nicht. Bisher wandeltest du inmitten von Schlangen, aber hier wirst du Glück und Leid zugleich an der Seite von Löwen finden.

Und das würde sie.

jenseits von eden, 𝐒𝐈𝐑𝐈𝐔𝐒 𝐁𝐋𝐀𝐂𝐊Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt