Kapitel 10

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Ich hielt Caprice an. Zum Glück ist das Round Pen hinter einigen Bäumen versteckt.

Ich sah zwischen diesen hindurch und sah, dass es nur ein Handwerker war, der eine Wasserleitung am Waschplatz reparieren sollte. Ich grüßte ihn freundlich und machte mit Caprice weiter.
Nach der Arbeit brachte ich das Pferd in den Stall und fütterte es.

Eine Stunde später waren alle aus meiner Familie wieder zuhause. Wir bestellten Döner und machten einen Spieleabend, wo wir unter anderem auch Wahrheit oder Pflicht spielten.
Als ich an der Reihe war, stellte mir mein Vater eine unangenehme Frage: Erzähle uns dein größtes Geheimnis, dass wir noch nicht kennen.
Ich überlegte kurz und meinte dann: "Ich mag Pferde"
Meine Mutter sah mich erstaunt an und meinte: "Das hätte ich nie im Leben gedacht! Gut, dann kauf ich dir ein Pferd. Was hättest du denn gerne?"

Ich rannte so schnell ich konnte zum Stall und besuchte Caprice. Ich nahm sie an den Strick und führte das Pferd auf die Weide. Dann ging ich zum Haus zurück.

"So, jetzt kommt mal alle bitte mit", forderte ich meine Familie auf. "Els, was los?", fragte mein Vater. Dann erwiderte ich noch kurz: "Fragt nicht so lange, sondern macht!", und Mama, Papa und mein Bruder folgten mir.
Ich führte sie zur Weide und sagte: "Das ist mein Geheimnis: Caprice! Ich habe sie total abgemagert und verletzt im Stall gefunden. Dann habe ich sie ein bisschen trainiert und mich um sie gekümmert. Ich wollte es euch nicht sagen, da ich zu große Angst hatte, ihr würdet sie verkaufen oder gar zum Schlachter bringen. Und jetzt bin ich sogar dabei, sie zum Reiten zu bekommen."
Dann herrschte einen kurzen Moment Stille.
"Aber woher weißt du, wie man sich um Pferde kümmert?", fragte mich meine Mutter. "Ich habe gelesen."
Meine Mutter machte das Gatter auf und ging vorsichtig zu Caprice, die aber wegging und scheinbar Angst hatte.
Da ich noch ein Leckerlie in der Hand hatte, ging ich zu meiner Mutter und rief Caprice zu uns. Sie kam tatsächlich.
Meine Mutter konnte sie streicheln. "Was für ein schönes Pferd. Das geben wir nicht mehr weg! Das darfst du behalten. Das ist jetzt DEIN eigenes Pferd und ich helfe dir beim Training."
Ich konnte es kaum fassen, was meine Mutter da gerade gesagt hat.
Caprice darf bleiben!

"Danke Mama, du bist die beste!"

Dann gingen wir zu Caprice, holten sie von der Weide und banden sie am Waschplatz an und duschten mein Pferd gründlich ab.
Dann holte meine Mutter Putzzeug, Sattel usw. und erklärte mir, wie man das alles macht.

Abends saßen wir im Wohnzimmer und schauten uns Pferdefilme und Reitervideos an. Danach kam meine Mutter das erste mal mit zum Füttern und gab mir noch einige Tipps.

Das war das erste Mal, dass ich ohne Sorgen einschlafen konnte.

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