Kapitel 4

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Ich schlief seelenruhig. In meinem Traum ging es um ein Hofturnier von uns, wo Isabell Werth zu Gast war. Ich ritt auch und als ich gerade abgesprungen war, wachte ich durch ein Geräusch auf. Aber da war nichts. Hmm komisch. Ich schlief wieder ein. Nach circa einer halben Stunde wachte ich erneut auf. Diesmal erklang ein wiehern. Wir hatten aber keine Pferde...oder vielleicht doch? Ich zog meinen Lieblingspulli an und ging so leise wie möglich nach unten, damit niemand aufwachte. Als ich vor der Haustür stand, war ich mir nicht sicher ob ich in den Stall gehen sollte oder nicht. Meine Mutter hatte es mir ausdrücklich verboten, aber ich wollte wissen woher das geheimnisvolle Wiehern kam. Also ging ich in den Stall.

Der scharfe Geruch von Mist und vergammelten Stroh stieg mir in die Nase. Wir mussten hier dringend sauber machen. Ich suchte nach dem Lichtschalter, der sich direkt neben der Stalltür befand. Das Licht flackerte auf. Aus den Augenwinkeln aus konnte ich nichts sehen. Ich hörte ein Quieken aus der hintersten Box. Vorsichtig ging ich dort hin. Ich konnte nicht glauben was ich da sah...
In der Box lag ein verhungertes Pferd. Die Rippen stachen richtig aus dem Bauch heraus. Dieser Anblick war schrecklich. Außerdem hatte das Pferd Durchfall und einige Wunden am Bauch. Ich wusste nicht was ich tun sollte Wenn ich meine Eltern jetzt aufwecken würde, würden die mich total anmotzen. Ich ging zu dem Pferd in den Stall und reinigte als erstes die zugedreckte Tränke. Dann füllte ich frisches Wasser hinein. Das Pferd versuchte aufzustehen, schaffte es aber nicht, also holte ich eine Flasche und tränkte das Pferd von Hand. Als nächstes säuberte ich die Futterkrippe und das Heunetz. Ich fütterte das zarte Wesen ebenfalls von Hand. Zuletzt holte ich den Mist aus der Box und streute sie mit frischem Stroh ein. Jetzt sag die Box besser aus. Das Pferdchen knabberte an dem Heu und irgendwann schlief ich ein.

Am Morgen wachte ich von etwas Nassem in meinem Gesicht auf. Es war das Pferd und es stand auf allen vier Hufen! Ich war richtig glücklich. Dann holte ich noch eine Portion Futter und frisches Heu und Wasser. Das Pferd fraß.

In der Küche brannte das Licht. Shit, wie komm ich denn so verdreckt und so stinkend hier herein?

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