Kapitel 9

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Noch einmal Atme ich kurz durch bevor ich meinen Haustürschlüssel, der im Schloss steckt umdrehe. Sollteich doch noch mal irgendwo anders hin gehen.

Nein. Ich drehe den Schlüssel um undmache leise die Hausrüre auf. Scheint als wäre niemand da, okay dashats auch noch vor einem Monat aber jetzt gerade ist es verdächtigRuhig. Einf Gefühl von Berugitheit löst sich in mir aus.

Zu früh freuen will ich mich dennochnicht also ziehe ich leise meine Schuhe aus und stelle sie neben denanderen Schupaaren hin. Immer noch nichts.

Ich wage mich weiter durch meineWohnung, wenigstens kenne ich sie schon so gut das ich weiß welcheBodendiele knarren und auf welche man ohne nach zu denken tretenkann.

In der Küche angelangt schleiche ichauf Zehenspitzen weiter ins Wohnzimmer mit kleinem Abstecher insEsszimmer. Schon komisch wen man bedenkt das ich mich durch meineeigene Wohnung schleiche.

Niemand hier. Ich fühle mich nun nichtmer so verunsichert und beschließe mich dmit ab zu finden das ichalleine bin. Also kann ich mich in Ruhe vor mein Macbook setzten undin Ruhe im Internet stöbern. Und ja, ich nenne meinen LaptopMacbook, immerhin hab ich genug allein nur für den Namen bezahlt.

Es beunruhigt mich alleine zu sein, ichweiß das jemand hier ist aber nicht wo. Ich bilde mir bestimmt wasein, ich sollte schlafen gehen, morgen fängt mein neuer Job in einemKrankenhaus an und ich will nicht unausgeschlafen dort ankommen denich habe keine Ahnung was mich erwartet.

Mein Wecker läutet mit einem schrillenklingeln. Halb sechs. Am liebsten würde ich mich umdrehen und weiterschlafen.

Ich strecke mich noch kurz in meinemBett um dan mein Pyjama gegen meine Arbeitsklamoten einzutauschen undmich in die Küche zwinge zu meiner Kaffeemaschine. Was würde ichohne meine weckenden Kaffee machen? Hochst wahrscheinlich immer nochin den Federn liegen.

Nach dem meine Tasse Lebensinhalt leerwar, ging ich ins Bad und sorgte dafür das ich wieder frisch aussahund endlich meinen Job als Stationsschwester antreten konnte.

Bis ich endlich den Krankenhaustraktfand in dem ich von heute an angestellt war, dauerte es auch einehalbe Ewigkeit. Das konnte auch der Chef der Station mir nichtverübeln weil er sich auch heute noch auf dem riesigen Geländeverläuft.

Nach dem ganzen Small Talk wurde ichmit meinem Aufgaben bekannt gemacht (das dass nicht gerade wenigwaren muss ich nicht anmerken oder?), bekam den schlüssel für diezwei Haupttüren an der Station und danach hatte ich eine kurzePause.

Ich nutzte die verschnaufs Pause damitmich mit den anderen Schwestern bekannt zu machen und ich wurdegleich herzlich aufgenommen, gelungener kann der erste Arbeitstagnicht sein. Die anderen Schwestern warnten mich vor ein paarPatienten bei denen ich sehr aufpassen musste weil diese einen gerneum den Finger wickeln.

Dazu muss ich sagen das ich Schwestereiner Station bin auf der Jugendliche betreut werden die Psychischkrank sind. Das heißt ich betreue von jetzt an Magersüchtige,Bulimiker, Suizidgefärdeten und noch vielen mehr. Ich kannte dieArbeit mit solchen Menschen schon und ich liebte es ihnen zu helfen.Nicht immer war meine Hilfe erwünscht, das musste ich immer wiederaufs neue lernen aber trotzdem Helfe ich immer wieder gerne.

Die Station war abgesperrt und nurSchwestern, Ärzte und Psychologen haben einen Schlüssel, damit dieJugendlichen die nicht Freiwillig hier sind, nicht gleich das weitesuchen.

Meine Pause verging schnell. EineSchwester hat vorgeschlagen ich solle Heute noch nicht Zielgerade aufdie Jugendlichen zu gehen sondern mich eher langsam annähern. Dennlaut ihr sind einige sehr zurück gezogen und offnen sich kaum,wollen nicht mal miteinander reden. Da wäre es unangebracht einfachin den Aufenthaltsraum zu stürmen und zu schreien das man jetzt daist.

Okay gut das verstehe ich sehr gut.Also erkundete ich die Station sehr vorsichtig wie eine Katze aus demTierheim ihr neues zu Hause erkundet.

Es gibt Insgesamt zehn Stationszimmerin denen die Jugendlichen sich zurück ziehen konnten, sogar miteigenem bad bei jeddem Zimmer. Ein Schwesternzimmer, ein Badezimmerauf das jeder gehen konnte, den Aufenthalts Raum mit Sofa, kleinemFernseher, 3 Tischen und stühlen und Regalen mit Spielen. Neben anwar Das Esszimmer. Jedes Essen mussten sie zusammen einnehmen damitsie sich nicht noch mehr zurück ziehen. Und neben dem Esszimmer gebes die eigene Stationsküche. Die Tür zur Küche wurde nuraufgesperrt wen Schwestern dabei waren zum Beispiel in der Früh beimFrühstück oder Mittags und Abends. Ein mal in der Woche wurde sogarselbst mit den Jugendlichen gekocht.

Außerdem gab es noch einBehandlungszimmer in dem jeden Tag in der Früh Blutdruck gemessenund abgewogen wurde und eine Art Werkstatt scheint es auch zu geben,in der wurden Stoffe, Wolle, bunte Papiere, Stifte und alles möglichezu Basteln in Kästen gelagert.

Trotz der vielen Möglichkeiten zumZeitvertreib fühlte ich die Station ein wenig trostlos an. Das liegtan den armen gequelten Seelen die hier durch die Gänge wandeln hatmir der Stationspsychologe in poetischen Worten geschildert. Ziemlichpassende wortwahl finde ich.

Ich schaue auf die Uhr auf meinemHandgelenk und sehe das es schon fast vier Uhr Nachmittag ist. Bisjetzt habe ich noch nicht viel von Patienten gesehen, höchstens wennsie von ihren Psychologen für ein Gespräch abgeholt wurden blicktensie mich mit traurigem Blick an.

Momentan habe ich das dringende Gefühljeden einzelnen zu helfen. Am liebsten würde ich jeden einzelnenUmarmen und fest knuddeln aber wenn ich das machen würde, wäre ichmeinen Job wahrscheinlich gleich wieder los.

Doch irgendwas musst geschehen.

Ein kleiner Hauch von SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt