2. Kapitel: Wie alles tatsächlich anfing...
Da es zu chlicheehaft ist, mit einem Weckerklingeln zu erwachen, war ich eben ein wenig kreativer, um unsere Hauptfigur zu wecken... ;)
PPFLATSCH. Etwas kaltes, ekelhaftes landete auf meinem Gesicht und eisige Flüssigkeit ronn meine Wangen bis zum Hals herunter. Ich fuhr hoch und das 'Ding' rutschte herunter. Blinzelnd öffnete ich die Augen, auf meinem Schoß lag ein schwarzer Waschlappen. Ich musste das Kichern erst garnicht vorher gehört haben, um zu wissen, wer das war.
"Bist du noch ganz bei Trost?!"
Fuhr ich das schadenfroh grinsende Mädchen mit den unglaublich strahlenden, blauen Augen an, die mich so an die meine erinnerten.
"Ich sagte doch -..."
Weiter kam ich nicht, denn plötzlich trat sie einen Schritt vor und schlag ihre Ärmchen um meinen Hals. Meine kleine Schwester. Kriegt es doch immer wieder hin, mich zu erweichen. Resigniert seuftzend verharrte ich und schob sie schließlich von mir.
"Lilly, wir hatten doch darüber gesprochen, dass du das nichtmehr machst - oder?"
Lilly zog einen Schmollmund, sie war ein bisschen zu alt dafür, um noch einen Schmollmund wie ein Baby zu ziehen, aber es passte zu ihr. Ich strich ihr kurz über das schwarze, geflochtene Haar, erhob mich schließlich und schlurfte ins Bad. Nur für einen Augenblick lang, betrachtete ich mein Spiegelbild. Ich war blass geworden in der letzten Zeit, meine Konturen markanter und die Haare, so schwarz wie die Federn eines Raben, verliehen mir ein dezent gruseliges Aussehen. Und dann waren da noch diese nlauen Augen. Wie ich sie hasste, ausgerechnet blau. Wie die meines Vaters. Seuftzend schlüpfte ich unter die Dusche, das warme Wasser ronn an meinem Gesicht herab, während ich mich allmählich ein wenig entspannte. Es waren Ferien, also lag vor mir ein freier, gemütlicher Tag. Nunja..so verhoffte ich es mir wenigstens. Als ich fertig war, zog ich mir frische Klamotten an und stieg nun -etwas belebter- die Treppe hinunter in den Essraum. Er bestand aus einem dunklen Parkettboden, hohen, cremefarben gestrichenen Wänden und einem beigebraunem Teppich, auf dem ein langer Tisch aus Kiefernholz stand, natürlich samt Stühle. Durch die französischen Fester, welche umrahmt von grünen Vorhängen waren, vielen erste Sonnenstrahlen und verliehen dem Raum eine merkwürdig fesselnde, friedliche Aura. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, bereitete ich mir eine Schüssel Müsli samt Orangensaftglas zu.
"Es gibt doch nichts über ein gesundes Frühstück früh am Morgen.." murmelte ich und hätte fast laut los gelacht, als ich merkte, was ich da gerade gesagt hatte. Aber es stimmte, seid ich angefangen hatte zu trainieren, lebte ich tatsächlich gesünder und achtete auf meine Ernährung. Gefesselt von meiner eigenen Belustigung, setzte ich mich auf einen der weich gepolsterten Stühle und begann, mein Müsli zu löffeln.
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Free
Fantasy"Irgendwann kommt der Moment, in dem du alles verlieren wirst. Alles was dir lieb war. Ja alles, was du aus reinem Herzen geliebt hast. Vertrieben von den Schatten deiner selbst. Rennend, ohne sich umzudrehen, gebannt in seltsam wirkender, träumende...