Tränen eines Killers

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,,But you don't know what it's like
to wake up in the middle of the night,
scaring the thought of kissing razors"- Pierce The Veil | Stay Away From My Friends
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LJs P.o.V
Aufmerksam belauschte ich, was Ben zu Jeff sagte. Als er fertig war, rannte er mich fast um. Grace musterte mich kurz und Ben beachtete mich nicht weiter. Ich hingegen grinste heimtückisch. Perfekt. Das war nun meine Chance Lzzy für mich zu gewinnen. Jeff würde sie nicht suchen, dafür war sein Ego viel zu groß. Die beiden waren zuletzt in Jeffs altem zu Hause. Lzzy musste noch dort sein. Wo sollte sie sonst hin ? Schnell rannte ich in den Keller. Jane musste hier sein. Ich sah in verschiedenen Räumen nach , bis ich sie schließlich im Poolraum fand. ,,Jane, Lzzy und Jeff hatten einen Streit. Er hat sie zurückgelassen. Ben will, dass er sie zurückholt, aber ich bezweifle, dass er das tun wird. Das ist unsere Chance. Sie beide sind verletzt und außer sich. Ich gehe zu Lzzy und du zu Jeff. Wir können ihnen jetzt ganz leicht den Kopf verdrehen.",weihte ich sie aufgeregt in meine Pläne ein. Jane lächelte auf eine Art, die ich noch nie bei ihr gesehen hatte. ,,Wow, ich hätte nie gedacht,dass es so einfach wird. Das ist einfach perfekt. Sehr gut Laughing Jack. Na dann los.",kündigte sie den Start unseres Plans an. ,,Sag Jeff bitte er soll hier her kommen." Ich nickte und rannte die Treppen hoch. Dann riss ich Jeffs Zimmertür auf. ,,Kann man nichtmal 10 Minuten alleine gelassen werden in diesen Haus?",meckerte er rum. ,,Ähh ..du sollst sofort in den Poolraum kommen. Ist wichtig.", teilte ich ihm mit und verschwand dann runter in den Eingangsflur.
Jeffs P.o.V•
Ich rannte Jack hinterher. ,,Warte doch mal, warum soll ich..." und schon verschwand er aus der Haustür. Warum wollte er denn so schnell weg? Ich beschloss hinterher zu gehen. Er schnappte sich sein Fahrrad. Ich wartete kurz und tat es ihm dann gleich. Er fuhr so schnell er konnte. Was war nur in ihn gefahren? Ich hielt immer so viel Abstand, dass er mich nicht bemerken konnte. Zum Glück trug ich mein Make Up nicht, sonst hätten mich schon etliche Leute erkannt. Nach einer Weile hielt Jack...direkt vor meinem früherem zu Hause. Er kletterte durch ein Fenster. Wieder wartete ich kurz. Dann betrat ich das Haus durch die Tür, welche aufgeknackt war. Im Unterem Geschoss konnte ich ihn nicht entdecken. Also ging ich leise die Treppen hoch. ,,Lzzy was tust du?!", hörte ich ihn rufen. Die beiden standen im Badezimmer. Ich lehnte mich so an die Wand , dass sie mich nicht sehen konnten. Allerdings konnte ich sie sehen. Lzzys Unterarme bluteten. Wie es aussah , hatte sie sich mit einem Messer selbstverletzt.
Ich dachte sie tut es nicht mehr. Sie tat es früher immer, bevor ich sie zu uns geholt hatte. Ihre Arme waren voll von Narben und verheilenden Wunden gewesen. Alles schien besser zu werden doch jetzt. Als Lzzy sich umdrehte sah ich weg und lehnte mich wieder komplett an die Wand. ,,LJ? W-was machst du hier? Woher weißt du, dass ich hier bin?", fragte sie ihn.
,,Ich habe ein Gespräch zwischen Ben und Jeff mitbekommen,aber das spielt jetzt keine Rolle...Warum hast du das getan?", Jacks Stimme klang so geschockt, wie ich es grade war. ,,Ich...ich war so alleine. Ich bin immer so alleine. Jeff will mich nicht mehr dabei haben. Ich habe alles versaut. Ich mache mir immer alles selbst kaputt. Ich bin so ein schlechter und unnötiger Mensch.",sie begann während sie redete bitterlich zu weinen. Die meisten ihrer Worte verschwanden in einem Schluchzen. Je doch verstand man jedes Wort. ,,Oh Gott Lzzy. Jeff ist ein Arsch. Sein Ego ist größer, als alles andere. Scheiß auf ihn. Du brauchst ihn nicht. Und auf keinen Fall bist du alleine. Ich bin immer für dich da, okay? Du hast mich. Ich werde dich wieder mit zurück nehmen. Oder wir gehen wo anders hin. Aber aufjedenfall musst du hier weg. ", das Schlimmste an Jacks Worten war, dass er Recht hatte. Noch schlimmer: Das Lzzy sich jetzt wahrscheinlich für immer von mir abwenden würde. Aber ich konnte nichts tun. Sie hatte jetzt Jack und mich wollte sie sicherlich grade am Wenigsten sehen, da war ich mir sogar mehr als sicher. Ich hörte nur wie sie immer stärker weinte. Das versetzte mir ein Stechen in mein Herz. Es fühlte sich fast genauso schlimm an, wie in dem Moment, als Lzzy wollte, dass mein Bruder mich tötet. Ich sah wieder ins Badezimmer. Die beiden lagen sich in den Armen. LJ erhob wieder seine Stimme: ,,Lzzy, du bist wundervoll. Egal, was dich glauben lässt, du würdest alles kaputt machen, dass du nutzlos bist oder was auch immer...hör nicht drauf. Du hast das nicht verdient. Gerade siehst du vielleicht alles negativ, aber morgen kann das schon wieder anders sein. Ich bin jetzt hier. Ich weiß jetzt wie es dir geht, was wirklich in dir vorgeht. Deswegen werde ich dich jetzt nicht alleine lassen. Aus diesen Gründen werde ich , auch wenn du es vielleicht nicht willst, jeden Tag mit dir über DICH reden. Wie deine Gedanken sind, was in dir vorgeht, wie es dir geht. Selbstverletzungskontrolle ist auch dabei. Ich weiß, dass man nicht so schnell aufhören kann. Wie lange verletzt du dich schon selbst Lzzy?"
,,In 2 Monaten sind es 3 Jahre.", wisperte sie. ,,Keiner hat dir geholfen?" ,,Nein. Alle haben immer nur zugesehen. " ,,Jetzt nicht mehr. Das hört jetzt auf. Bei der langen Zeit ist es schon eine Sucht. Also werde ich dich wohl 24/7 im Auge behalten müssen. " , sagte LJ voller Fürsorge zu ihr. ,,Danke Jack. So ein Gespräch habe ich mir schon viel zu lange gewünscht. Das bedeutet mir sehr viel." Er lächelte sie nur an. Schließlich griff er nach ihrer Hand. Sie sahen sich tief in die Augen. Laughing Jack kam ihr mit seinem Gesicht immer näher. Lzzy überbrückte ganz vorsichtig den letzten Abstand. Der Kuss sah so liebevoll aus. Sie verharrten in meinen Augen eine Ewigkeit in diesem zarten Kuss. Schließlich verübten sie mehr Druck. Ihre Zungen kamen ins Spiel. Der Kuss war nicht länger zart und meine Augen nicht länger auf sie gerichtet. Vor wenigen Stunden lagen ihre Lippen noch auf meinen. Ebenso war mein Herz vor wenigen Stunden gebrochen - und jetzt zerbrach es erneut. Ich spürte wie sich eine Flüssigkeit in meinen Augen bildete. Tränen. Schon ewig hatte ich keine Tränen mehr gespürt. Aufhalten konnte ich sie nicht. Ganz langsam lief eine nach der anderen meine Wange hinunter. Sie waren heiß und brannten irgendwie auf meiner Haut. Eine Träne lief über meinen leicht geöffneten Mund. Sofort verteilte sich der salzige Geschmack auf meiner Zunge. Ich fühlte mich wiederlich. Aber wenn ich Lzzy wäre, hätte ich mich auch für LJ entschieden. Jeder hätte sich in dieser Situation für ihn entschieden. In mir brennte alles. Ich hatte das Gefühl nicht mehr richtig atmen zu können. Meine Kehle verschnürte sich. Mein Herz klopfte so langsam, dass ich dachte es würde gleich aufhören. Es tat weh. Es verzog sich. Ich musste weg hier. Leise schlich ich mich in Lius Zimmer,in dem immernoch seine Leiche lag, und verschwand so, wie ich es vor 4 Jahren auch schon tat. Ich schnappte mir unten angekommen mein Fahrrad und wollte so schnell ich konnte zurück in mein zu Hause. Aber dann...Es war Nacht. Ich war traurig, verletzt und wütend. Ich zog meine Kapuze so weit ich konnte in mein Gesicht. Ich durfte auf keinen Fall erkannt werden. Ich hielt vor einem großen Haus. Man konnte in den Garten sehen. Dort war eine Schaukel und eine Rutsche. Bingo. In diesem Haus befand sich mindestens 1 Kind. Ich sah mir die Fenster an. Im 1. Stock war ein Fenster mit Stickern von Superhelden beklebt. Perfekt. Ich nahm mir einen Dietrich aus meiner Hosentasche. Inzwischen war es 23:16 Uhr. Wenn ich Glück hatte schliefen die Eltern schon. Ich knackte die Tür. Alles war stockfinster. Ich schaltete meine Handytaschenlampe an. Ganz langsam ging ich auf den Raum zu dem ich im Visier hatte. Ich betrat ihn ohne einen Mucks. Ein Nachtlicht brannte auf einer Kommode, weshalb ich meine Taschenlampe abstellte. Ruhig schlief ein kleiner Junge in seinem Bett. Er hatte dunkelblonde Haare und einen grünen Teddybären in seinem Arm. Auf seinem Nachttisch stand ein Foto. Er war darauf mit einem Mann zu sehen. Sein Vater wahrscheinlich. Bingo. Vermutlich lebte sein Vater nicht mehr hier oder gar nicht mehr. Das brachte mich auf eine Idee. Ich sah mich in dem schwach beleuchtetem Zimmer mehr um. Fand allerdings nicht was ich gebraucht hätte. Also Planänderung. Ich nahm mir eine Vase , ging in den Flur , warf dann die Vase auf den Zimmerboden des Jungen und versteckte mich anschließend hinter einem Regal auf den Flur. ,,Chris ! Chris ist alles in Ordnung?", hörte ich eine Frau rufen, die stürmisch aus einem der andern Räume aus dem Flur heraus gerannt kam. ,,Es ist nur eine Vase umgefallen.",murmelte der kleine Junge verschlafen. Die Mutter betrat sein Zimmer. ,,Wie ist das passiert? Und wir müssen die Scherben beseitigen nicht, dass du dich morgenfrüh daran verletzt. ", sprach die besorgte Mutter. Dann trat ich in den Raum und hielt der Mutter von hinten den Mund zu, bevor sie mich sehen konnte. ,,Nicht schreien.", befahl ich dem Jungen. Dann löste ich meine Hand von dem Mund der Mutter und hielt ihr stattdessen ein Messer an die Kehle. ,,Mama! ", schrie der kleine junge verängstigt. ,,Deiner Mutter passiert nichts. Sie wird nur schlafen gehen!", erklärte ich dem Jungen, der wie seine Mutter anfing zu weinen. ,,Schließ die Augen Schätzchen. Alles wird wieder gut. Sieh nicht hin.",versuchte die Mutter ihren Sohn zu schützen. Ich lachte:,,Man soll nicht lügen. " Der Junge jedoch schloss die Augen. ,,ÖFFNE DEINE AUGEN SOFORT! " Aus Angst gehorchte er mir. Ich lächelte. ,,Ich liebe dich mein Schatz.",schluchzte die Mutter. ,,Lüge. Schon wieder. Würden sie ihn lieben, hätten sie besser auf ihn aufgepasst. Jetzt werden erst sie sterben und dann er. " Sie weinte bitterlich:,,Warum tun Sie das? Wer sind Sie?" ,,Ich tue es, weil es Spaß macht. Mein Name ist Jeff The Killer. Und jetzt geh schlafen!" Ich drückte das Messer an ihre Kehle und zog es dann ganz langsam durch. Das Blut spritzte Massenweise heraus. Ich ließ sie los und ihr toter Körper fiel zu Boden. Der Junge schrie nach seiner Mutter und weinte. ,,Shhh. Ihr seht euch gleich in der Traumwelt wieder.", beruhigte ich ihn. Dann stach ich ihm mein Messer ins Herz. Lächelnd und mein Lieblingslied summend verließ ich das Haus und fuhr mit meinem Fahrrad nach Hause.

Außenseiter -tödliche Liebe-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt