2. Kapitel

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PoV: Taddl
Ich musterte ihn. Sein zerzaustes Haar fiel ihm ins Gesicht und der leichte Regen ließ es im Licht leicht golden glitzern.
"Ehm... Hi...", brachte ich mit brüchiger Stimme heraus. Ich war nervös. Doch eigentlich hatte ich gar keinen Grund dazu. Ardians Blick galt dem Boden. Er faltete seine tätowierten Hände zusammen und knetete diese.

"Wer bist du?", ich zuckte leicht zusammen. Seit mehreren Tagen wartete ich darauf, ihn wieder zu sehen. Ich fand ihn interessant, ohne auch nur einmal richtig mit ihm gesprochen zu haben. Und er kannte mich noch nicht mal. Ich kam mir dumm vor. Was hatte ich mir dabei nur gedacht?

"I...ich bin der aus der Mensa...", gab ich mit immer noch brüchiger zurück. Ich merkte, wie er leicht zitterte.
"Ich wollte dir helfen, aber du wolltest meine Hilfe nicht...", zum Ende hin wurde ich leiser. Ich war total unsicher...
Ich wusste nicht wie ich mich für meine Aufdringlichkeit entschuldigen sollte, doch ich empfand es für nötig.

"Ich brauche keine Hilfe.", somit wollte er aufstehen, doch ich hielt in am Arm fest.

"Warte, ich wollte nur sorry sagen. Ich weiß, ich kenne dich nicht. Ich habe dich nur letztens in der Mensa gesehen und dachte du brauchst Hilfe. Es tut mir echt Leid das das so falsch rüber kam. Du sahst nur so unbeholfen aus, wie du da versucht hast deinen Teller wegzustellen...sorry... echt", er setzte sich wieder und schaute mich an. Nun zitterte er noch doller. Ich zog kurzerhand meine Jacke aus und legte sie ihm über. Er sah mich erst erschrocken an doch dann entspannte sich sein Blick wieder.
Das erste mal in unserem Gespräch traute ich mich ihm in die Augen zu schauen. Sie waren, wie ich letztens schon erkannt hatte, grün. Doch sie hatten, wie die Augen von den Kindern hier, ebenfalls sichtlich an Glanz verloren. Doch da war noch was.
Seine Augen waren leicht gerötet seinen Blick könnte ich nicht identifizieren.
Er atmete auf und setzte an, um etwas zu sagen, doch ließ dann ab. Letztendlich stand er auf und ging unsicheren Schrittes Richtung Krankenhausgebäude. Kurzerhand sprang ich auf und ging hinter ihm her.

"Wo musst du hin?", fragte ich, als ich den langsam gehenden Ardian überholte.
"Lass mich doch einfach in Ruhe", gab er schroff von sich.
Ich tat so als hätte ich ihn überhört und fragte nochmal nach seinem Zimmer.
"Zimmer 700, 4. Etage...", na bitte geht doch. Ich beschleunigte mein Schritt, weil wir immer noch ziemlich langsam gingen. Er Hielt sich mit seiner Hand an meinem Ärmel, was mich leicht zusammen zucken ließ. Meine Haut kribelte unter seiner Berührung.
"Alles ok?", fragte ich nun wieder sichtlich unsicherer. Warum hielt er sich an meinem Arm fest? ich ging wieder etwas langsamer... irgendwas stimmte nicht. Ich schaute ihn von der Seite an.

Sein Blick war auf den Boden gerichtet. Er legte unsicher einen Fuß vor den anderen. Warum schaue er nicht nach Vorne?
Mittlerweile hatte er die zweite Hand auch schon auf meinem Arm abgelegt, was mich sichtlich verwirrte.

Als wir dann in eben genannter Etage ankamen, brachte ich ihn noch zu seinem Zimmer.
"Danke dass du ihn hergeführt hasst Thaddeus.", ich erkannte die Krankenschwester, die manchmal auch bei den Kindern aufpasste. Ich hatte mich schon des öfteren mit ihr unterhalten.
Ardians Blick lag auf mir.
"Sehen wir uns wieder?", völlig überrumpelt von der plötzlichen Meinungsänderung, brachte ich kein Wort mehr heraus und sah nur noch, wie er von der Krankenschwester bereitwillig ins Zimmer gebracht wurde.
Immer noch total neben der Spur trat ich den nachhause Weg an. Was war das denn eben...

Zu hause angekommen schob ich mir eine Pizza in den Ofen und packte kurz meine Sachen für morgen für die Uni. Als die Pizza fertig war schmiss ich mich aufs Sofa und machte den Fernseher an. Ich schaute ob etwas gutes lief, was es natürlich nicht tat. Also holte ich meine heiß geliebte Ninja Turtels DVD raus und schmiss sie ein.

Wie hatte Ardian sich das vorgestellt, mit dem Wiedersehen... Naja, ich hatte es ja auch geschafft ihn zu treffen oder besser gesagt ihn zu finden. Also werde ich das wohl auch jetzt schaffen. Ich gehe einfach morgen Nachmittag zu seinem Zimmer und frag da die Krankenschwester wann er zu sprechen ist. Es freute mich das Ardian mich wieder sehen wollte, auch wenn ich nicht genau wusste, woher seine plötzliche Meinungsänderung herkam. Aber noch eine Sache war da... über was sollten wir reden... Mir viel ein, er hatte ja noch meine Jacke. Die würde ich mir erstmal wiederholen. Als ich die Pizza aufgegessen hatte, machte ich den Fernseher aus und zog mich um. Geschafft vom ganzen Tag schlief ich schnell ein.

Am Nachmittag machte ich mich gut gelaunt auf den Weg zum Krankenhaus. Dort angekommen ging ich durch den Haupteingang direkt zu den Aufzügen. Ich betätigte den Schalter und fuhr hoch in den 6. Stock.
Als ich oben ankam, ging ich auf das Zimmer der Kinder zu. Kurz nach dem Ich die Tür hinter mir zu zog und den gelb gestrichenen Raum berat, der aber an den Wänden mit Bildern Übersät war, kam mir Luna entgegen.

"Wir haben schon auf dich gewartet. ", lächelte sie vor sich hin.
Ich musste schmunzeln... Luna war ein niedliches Mädchen, mit ihren jungen sieben Jahren ist sie an dieser furchtbaren Krankheit erkrankt. Sie hatte es wenigstens nicht so hart getroffen, wie die meisten anderen in diesem Raum. Ihre Krankheit war heilbar. Die Operation hatte sie gut überstanden, doch sie musste zur Sicherheit noch ein bisschen bleiben. Das meinten auf jeden Fall die Ärzte. Ich kannte Luna schon sehr lange und habe ihr mit meinen Vorlese- und Spielstunden hoffentlich gut durch die schwere Zeit geholfen.
Nachdem ich den Kindern vorgelesen und mit ihnen dutzende von Spielen gespielt hatte, beschloss ich mir in der Cafeteria etwas zu Essen zu holen. So verabschiedete ich mich von den kleinen und ging den mir endlos vorkommenden Gang entlang. Ich stieg in den Aufzug und drückte den vorgesehenen Knopf für die Mensa. Auf der vierten Etage hielt der Aufzug, da jemand hinzu steigen wollte. Hatte nicht Ardian sein Zimmer auf Etage vier? Ohne genauer darüber Nachzudenken schlüpfte ich im letzten Moment aus dem Fahrstuhl und ging zu Zimmer 700. Wenn ich mich Recht erinnere sollte dies sein Zimmer sein. Vielleicht kam es etwas komisch rüber jetzt einfach zu klopfen, aber was war schon dabei. Ich wollte ihn halt wieder sehen.
So klopfte ich.
"Ja?", war von innen zu hören. Ich drückte die Türklinke nach unten und betrat den ebenfalls schlicht gestrichenen Raum. Dieses ganze Krankenhaus war so Traurig. Außer der paar Malereien, die die Kinder gemalt haben,war nicht wirklich viel buntes an den Wänden.
Ich sah Ardian auf seinem Bett sitzen. Er hatte mir den Rücken zugewannt.
"Hallo", sagte ich nun unsicher.
"Thaddeus?", fragte er...
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Hey Danke für jedes Review und Favo, das hat uns sehr gefreut.
Am Sonntag haben wir Dfa gesehen. Das war echt n

Liebe macht blind ~TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt