Stexpert ≫ like a galaxy

≪7≫

In der Bahn lächelte ich vor mich hin und dachte nochmal über Tims Worte von gestern nach. Wie blöd er auch geguckt hat, als ich ihm eben gesagt habe das ich alles gehört habe. "Hey", hörte ich plötzlich eine piepsige Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah in das Gesicht von Janine. Genervt drehte ich mich wieder weg von ihr. Sie umklammerte meinen Oberarm. "Stegi, es tut mir so leid. Glaub mir!", wimmerte sie. Ich lachte nur und riss mich von ihr los. "Spars dir einfach", somit stand ich auf und begab mich zur Tür. Gleich kommt meine Station und ich war noch nie so froh aussteigen zu können. Gesagt, getan. Die Bahn hielt und ich stieg aus. Nur nicht alleine. "Bitte!", sagte Janine nun etwas lauter. Ich drehte mich zu ihr rum und sah einen kleinen Blitz. "Wenn du mir nicht verzeihst, poste ich dieses Bild überall!", sagte sie und zeigte mir das Bild von mir. Ich lachte erneut. "Willst du mir jetzt drohen?", ich verdrehte die Augen und ging weiter. "Ich kenne dich nun so lange. Und deshalb weiß ich auch viel von dir. Willst du echt das alles rauskommt? Dann bist du nicht mehr dieser geheimnisvolle Stegi", sie lachte. Es klang schon fast boshaft. Ich seufzte, denn langsam wurde mir mulmig. "Okay. Ich verzeihe dir. War's das? Darf ich jetzt nach Hause?!", sie verschenkte die Arme. "Noch eine Sache", murmelte sie. Ihr linker Mundwinkel rutschte hoch. Ich sah sie fragend an. "Küss mich", ich sah sie angewidert an. "Wieso sollte ich dich nochmal küssen? Vergiss es!", ich trat meinen Heimweg an. "Gut, dann viel Spaß beim Erklären. Ich tweete das dann alles mal", ich ging zu ihr, legte meine Hand auf ihre Wange und küsste sie sanft. Sie lächelte in den Kuss. "Na siehst du. War doch gar nicht mal so übel", lächelte sie. Ich zuckte die Schultern. "Wie gerne ich dir jetzt ins Gesicht treten würde", murmelte ich. "Was?", ich winkte ab. "Nichts, nichts"

Zuhause warf ich meinen Rucksack gekonnt in die Ecke und schmiss mich auf mein Bett. Unglaublich das ich von so einer erpresst werde. Ob ich Tim davon erzähle? Ob ich überhaupt jemanden davon erzählen soll? Sie würden es alle lächerlich finden. Es is' ja auch lächerlich. Ich werde erpresst, von einem Mädchen was scheinbar auf mich steht. Wer weiß was als nächstes kommen wird? Ich ließ meine ganze gesammelte Luft aus meiner Lunge und überlegte wie ich unbeschadet aus dieser Sache rauskomme. Ich könnte zur Polizei gehen, aber was soll ich sagen? 'Guten Tag, ich werde von einer Klassenkameradin erpresst. Sie hat ein Foto von mir gemacht und droht es online zu stellen. Das ist aber schlecht da ich ein Youtuber bin der seine Identität gerne geheim lassen möchte.' Jap. Die werden mich ganz sicher ernst nehmen! Davon bin ich überzeugt. Ich schnappte mir mein Hand und ging auf Tims Chat. Ich schrieb: hey timi, hab da'n kleines Problem. falls du zeit hast, kannste ja mal rumkommen später? würd' gerne mit 'nem freund drüber reden.

Gezwungenermaßen schleppte ich mich runter in die Küche und aß mit meiner Familie zu Mittag. "Und, was habt ihr heute so schönes gemacht?", fragte meine Mum mich und meinen Bruder. Ich stocherte in einer Kartoffel rum und blickte geknickt auf den Teller. "Wo ist Dad?", fragte ich. Sie seufzte. "Er hatte ein spontanes Meeting", alles klar. Spontanes Meeting. Mein Bruder erzählt irgendeinen Mist von wegen wie gut er in der Schule sei und das er viele neue Freunde kennengelernt hat. "Und du? Hast du mal wen anders kennengelernt?", fragte meine Mum und lächelte. Man sah ihr an wie müde sie ist. Es ist keine richtige Müdigkeit. Sondern eher seelisch müde. Ich schüttelte den Kopf. Mein Bruder lachte. "Hat doch bloß Tim", ich sah ihn böse an. "Problem?", er schüttelte den Kopf. Und dann klingelte es. "Wenn man vom Teufel spricht", sagte er. Ich gab ihm einen Schlag auf den Kopf und ging zur Tür. Doch dort stand nicht wie erwartet Tim, sondern Janine. "Hey", lächelte sie mich falsch an. Sie ging an mir vorbei direkt zu meiner Familie. "Oh hallo", sagte meine Mutter überrascht. "Wer bist du denn?", sie stand auf und ging zu Janine. "Ich bin Janine, Stegi's Freundin", mir stockte der Atem. Meine FREUNDIN? "Er hat mich heute eingeladen, stimmts Schatz?", sie lächelte und zog mich zu sich. Ich blickte beschämt auf den Boden und nickte. Jetzt hatte ich ein riesiges Problem.