Harry
«Wie ist es dazu gekommen?, fragte ich Louis, als wir gemeinsam auf der Couch saßen. Meine Mum müsste morgen kommen und ich musste hier noch erstmals aufräumen, denn den Saustall den ich verursacht hatte war deutlich zu erkennen. Doch in diesem Moment konzentrierte ich mich erstmal voll und ganz auf Louis und seine Geschichte.
„Unwichtig. Ich sollte gehen", Louis stand auf und ich begleitete ihn zur Türe. „Danke, dass du meinen Hintern gerettet hast. Wir sehen uns morgen." Ich nickte und schloss daraufhin die Türe.
Ich sollte mich nun erstmal dem Schmutz widmen. Ich nahm mir kurz mein Handy in die Hand und wählte die Nummer von Liam.„Liam? Tust du mir einen Gefallen?", fragte ich und fing schonmal an die Teller wegzuräumen.
„Kommt drauf an, was?", er hörte sich skeptisch an und ich fing zu grinsen.
„Schnapp die Zayn und kommt zu mir. Hab' für heute noch Sturm."
Liams plötzliches Auflegen verriet mir, dass er gleich hier sein würde. Das war schon immer so gewesen. Natürlich hatte ich Liam und Zayn nicht nur gerufen, weil sie mir beim aufräumen helfen sollten. Ich hatte auch Hunger und echt Lust auf eine Pizz. Alleine macht sowas leider keinen Spaß.
Nach einer kurzen Zeit standen die beiden schon vor der Tür und ich ließ sie rein. „Junge! Was ist das alles hier?", Zayn sah sich alles an und ich stieß einen lacher raus.
„Hast du uns deswegen gerufen?", fragte Liam und ich wollte gerade antworten, als er mich unterbroch. „Ich wills gar nicht hören. Die Antwort kennen wir sicherlich schon. Das machst du wieder gut! Also, ihr beide fangt da hinten an und ich widme mich der Küche."
Schon wieder grinste ich in mich hinein. „Zayn, werf' mir mal dein iPod zu!", rief ich ihm zu.
„Die Putzplaylist?", fragte Liam.
„Ohja!", lachte ich und steckte den iPod an und lief unsere Putzplaylist laufen. Die Putzplaylist ist schon Jahre alt. Das könnte erklären, warum nie die neusten Lieder drauf sind. Seit unserer ersten Party bei Liam existiert sie. Am morgen danach erstellten wir uns diese Playlist und versprachen uns die Songs darauf niemals zu verändern. Die Putzplaylist schreibt Geschichte.
Nach einer guten Stunde waren wir fertig und ließen uns alle auf der Couch nieder. „Wer will Pizza?", fragte ich und ich holte das Telefon um eine zu bestellen.
20 Minuten später saßen wir am Küchentisch und aßen die Pizza. „Habt ihr für den Pyhsik Test morgen gelernt?", fragte Zayn in die Runde und ich sah ihn geschockt an und Liam ließ automatisch seine Pizza fallen. „Scheiße!", fluchten wir beide.
„Ihr habt ja noch ein paar Stunden! Im Notfall setzte ich mich vor euch beide, dass ihr abschreiben könnt."
Nach ein paar Stunden gingen die Jungs und ich machte mich ans Lernen dran. Wenn ich wirklich auf das College gehen wollte, dann müsste ich echt dran bleiben. Ich wurde gestört, als die Türe aufging. Das müsste meine Mum sein. Ich stand auf und ging auf sie zu. „Hey Mum!"
Daraufhin vergingen die Tage wie um Flug und der Freitag war schon da. Das Essen bei den Tomlinson's stand vor der Tür und ich wusste echt nicht was ich anziehen sollte. Louis war die paar Tage nicht in der Schule aufgekreutz. Den Pyhsik Test habe ich völlig verhauen.
Es war nicht so, dass ich Louis beeindrucken wollte. Okay, vielleicht ein kleines bisschen? Dennoch war ich mir aber irgendwie sicher, dass ich nichts von ihm wollte. Vielleicht nur ein kleines bisschen Aufmerksamkeit? Oder mehr? Louis war überhaupt nicht schwul. Louis war es nicht und wird es nie sein. Das bringt doch sowieso nichts. Durch diese ganzen Gedanken war es mir vollkommen egal und ich griff einfach rein.
„Harry? Bist du fertig?", meine Mum kam in mein Zimmer und ich nickte. Auf der Autofahrt redeten wir kaum, aber ich wusste, dass meine Mutter über die Sache mit Gemma reden wollte. Also fing ich an.
„Gehen wir Gemma morgen besuchen?", fragte ich.
„Wenn ich nicht arbeiten muss, ja."
Die Fahrt verlief weiterhin still und daraufhin kamen wir auch endlich an dem Haus an. Ich erkannte es, selbst so richtig im dunkeln. Es ist groß und weiß. Große Tannenbäume stehen im Garten und meine Mutter staunte mal kurz, als wir den Weg zur Tür liefen. In der Hand hielt sie eine Orchidee in einer schönen Vase und eine Schachtel Pralinen.
„Klingelst du mal kurz bitte, Harry!", bittete sie mich in einem sanften Ton und ich nickte und drückte auf die Klingel. Wir hörten Treppengepolter und wie daraufhin jemand schrie. Lottie machte uns die Tür auf und ich fing an zu grinsen. „Hey Lottie!"
„Guten Abend Harry und Mrs.Styles."
Meine Mutter grüßte sie und wir liefen in das Wohnzimmer. Es findet sich immer noch in seinem normalen Zustand auf. Ich sah Louis noch nicht. Die einzigen die gerade hier waren, war meine Mutter, Lottie und ich. Wo war Louis nur?
„Muuuum! Mrs.Styles ist hier", schrie Lottie durch das Haus.
„Ich hätte das vielleicht vorher erwähnen sollen. Es ist Miss. Und du kannst mich aber natürlich Anne nennen!", lächelte meine Mutter breit und Lottie kicherte und nickte.
„Gehen wir solange kurz hoch!", meinte Lottie und zog mich in Louis' Zimmer.
„Warum Louis' Zimmer?", fragte ich.
„Ich mag es mehr als meins", meinte sie schulterzuckend und ich nickte.
„Ich hab dich gar nicht auf unserer Schule gesehen, du bist doch da, oder?", fragte ich sie und sie nickte.
„Ich bin eine Klasse unter euch, aber wahrscheinlich, weil du mich vor dem Schuljahr nicht kanntest."
„Falls du dich noch nicht eingewöhnt hast, komm zu mir und meinen Freunden", bot ich ihr an und sie lächelte und nickte.
„Wo sind eigentlich deine Geschwister?", fragte ich.
„Mum bringt sie öfters zu der Nanny nachhause."
Das klang alles so schrecklich. Wir standen auf und liefen nach unten, da wir das Essen rochen. Louis war immer noch nicht da und das enttäuschte mich. Erstens, weil ich der festen Überzeugung davon bin, dass ich ihn mag, aber nichts von ihm an mich ranlassen kann. Zweitens, ich dachte er mich auch. Wenigstens als Freund. Vielleicht nicht auf romantischer Ebene, aber wenigstens auf der freundschaftlichen.
Selbst als wir unten waren, war er nicht da. Wir setzten uns an den großen Esstisch. Ich erblickte einen fünften Teller, der in mir ein wenig funken von Hoffnung auslöste. Selbst als die Tür klingelte, versuchte ich ruhig zu bleiben, was es jedoch schwer machte, da ich wusste, dass es Louis war. Lottie stand auf und ließ in rein.
„Hallo Louis. Schön dich zu sehen. Setz dich doch zu uns. Und willst du unsere Gäste denn nicht begrüßen?", Louis' Mutter versuchte nett zu klingen, aber ich wusste, dass dies nicht der Fall war. Louis ließ ein „Hallo" raus und setzte sich neben mich.
„Ich muss dieses Wochenende nach Manchester. Hab da ein paar Dinge zu erledigen", Louis zuckte mit den Schultern und blickte zu seiner Mutter.
„Oh, das ist doch geradezu Perfekt. Harry und ich müssten auch nach Manchester, aber ich muss höchstwahrscheinlich arbeiten. Da könnt' ihr euch die Benzinkosten teilen und gemeinsam fahren!", meine Mutter lächelte uns fröhlich an und ich verschluckte mich beinahe an meinem Essen, während Louis seine Gabel fallen ließ.
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No Control / / Larry Stylinson
Fanfiction„I'm addicted to you don't you know that you're toxic?" ----- Larry Stylinson