Hätte jemand Lydia vor zwei Jahren gesagt, wie drastisch sich ihr Leben ändern würde, wäre sie wahrscheinlich mit ihrem Dad gegangen.
Wer hätte auch ahnen sollen, dass ausgerechnet Scott McCall das Wolfsgen an die Beacon Hills High School brachte. Und dass Allison Argent, die neue und gutaussehende Schülerin, eine Werwolfjägerin war. Oder das die Familie Hale, seit ewigen Zeiten zu den bekanntesten Werwolfrudeln gehörte. Oder die Tatsache, dass ihr damaliger Freund Jackson Whittemore neidisch auf alles war, was er nicht hatte und deswegen selbst zum Werwolf wurde. Und dass das Ganze auch noch an seiner schlechten Persönlichkeit scheiterte, und er stattdessen zu einem Echsenwesen - dem Kanima - wurde. Oder der Fakt, dass sie selbst eine Banshee war.
Niemand hätte ihr das erklären können, wie auch? Sie hätte es nicht geglaubt; würde sie auch jetzt nicht, wenn sie nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, was aus Jackson geworden war. Und würde sie nicht Meilentief mit drin stecken.
Nachdem Lydia, Malia, Kira und Jackson sich darüber einig waren, dass Jackson von einem Gardemitglied bespitzelt werden musste, hatten sie auf schnellsten Wege, die Mensa verlassen und waren in Richtung Flure gerannt. Sie mussten jetzt nachdenken!
»Ich verstehe immer noch nicht, wieso wir nicht einfach ihn ausliefern können«, fragte Liam, den sie benachrichtigt hatten um beim Denken zu helfen, und nickte in Richtung Jackson. Dieser gab ein tiefes Knurren von sich und machte sein berühmtes böses Gesicht. Es war das, jenes Lydia nie an Jackson hübsch fand. Es ließ ihn unattraktiv und eitel aussehen.
»Ich verstehe immer noch nicht, wozu wir ihn brauchen«, knurrte Jackson zurück und durchlöcherte Liam mit seinem Blick.
»Jungs, es ist jetzt nicht die Zeit um überschüssige Testosterone loszuwerden«, gab Kira ein wenig spitz von sich und vergrub ihren Kopf in den Händen.
Lydia wurde in diesem Moment bewusst, dass die Garde vielleicht noch nichts von der Existenz einer Kitsune wussten, was wenn sie nun auch noch Kiras Leben in Gefahr brachten. Oder das von Malia, die ein Werkojote ist.
»Wo sind eigentlich unsere zwei Supergenies«, fragte Jackson und spielte damit wahrscheinlich auf Stiles und Scott ab.
»Diese Supergenies sind hilfreicher als du«, zischte Malia, die es nicht leiden konnte, wenn man Stiles während ihres Beiseins beleidigte. Auch Lydia fand es unangebracht, etwas derartiges zu sagen, sie könnte aber Jackson verstehen, der natürlich eine harte Nacht hinter sich hatte.
»Tut mir leid, Ms Hale oder Tate, wie auch immer du heißen willst, aber uns ist ein Rudel auf den Fersen. Es mag ja sein, dass dir mein Wohl nicht sonderlich am Herzen liegt, aber ich gehe doch mal schwer davon aus, dass Lydia deine Freundin ist, oder liege ich damit falsch?« Er schaute sie herausfordernd an und Lydia war es ein wenig unangenehm, dass er Malia so direkt konfrontiert hatte. Klar, sie waren Freundinnen, aber nicht solche, die zusammen shoppen gingen oder stundenlange über Jungs redeten oder irgendwelche Pyjamapartys feierten. Mehr solche, die die Welt retteten. Insgeheim war Lydia sogar eifersüchtig auf Malia. Vielleicht sah es nie so aus, aber sie hatte schon so ein paar kleine Schwärmereien für Stiles gehabt und das dieser sogar bis über beide Ohren in Lydia verknallt war, gefiel ihr. Irgendwann hätte sie sich bestimmt eine Beziehung mit ihm vorstellen können, aber dann kam Malia Tate (oder wie Jackson ihr die Wahl ließ - auch Hale) aus dem Wald und verzauberte - mit ihrer einnehmenden Art - Stiles.
Es war unfair so zu denken, denn sie gönnte den beiden ihr Glück und es wäre ebenso unfair gewesen, Stiles zu bitten solange zu warten, bis Lydia ihre High School Phase überwunden hatte und bereit war für den Mann, der schon seit der dritten Klasse auf sie gewartet hat. Also war es nur fair ihn ziehen zu lassen und Malia war eine gute Wahl gewesen.
»Schon gut, du leicht explosives Etwas«, murmelte Malia vor sich hin und schaute von Jackson weg. »Der passt perfekt zu dir, Liam, wieso ihr euch nur nicht leiden könnt? Ihr seid euch so ähnlich!«
Wie aus einem Munde feuerten Jackson und Liam: »Wir sind uns überhaupt nicht ähnlich!«
»Gut, belassen wir es bei: ›Ihr seid beide impulsiv und aufbrausend und leicht neurotisch‹, alles klar?«, sagte Kira trocken und hielt sich zum einundzwanzigsten Mal ihr Handy ans Ohr - aber hey, wer zählt den schon mit?»Also nochmal«, sagte Scott und sah dabei von Stiles zu Ethan und dann zurück auf sein Handy, wo bereits zum einundzwanzigsten Mal - wer zählt schon mit? - angerufen wurde. Stiles war sich sicher, dass Scott irgendwann rangehen musste. Ihm blieb keine andere Wahl, immerhin war es Kira, die bekanntlich nicht locker ließ. »Ich verstehe das noch nicht, wie sollen wir der Garde erklären, dass Peter der Erschaffer ist? Ich meine, Stiles, denen ist es egal! Die wollen nur Lydia!«
So ganz blickte Stiles da selber noch nicht durch, wie auch, es waren viele Informationen, zu viele!
»Ich versteh' es selber nicht so ganz«, murmelte Stiles und rutschte etwas tiefer in den Sitz seines Jeeps.
»Also ich habe es gecheckt«, bemerkte Ethan von der Rückbank und lehnte sich zwischen die beiden. »Wir töten Peter. Problem gelöst!«
»Genau den selben Wortlaut habe ich damals gebraucht, als ich vorschlug Jackson umzubringen. Allerdings waren damals alle dagegen«, sagte Stiles lachte kurz auf und wurde dann wieder ernst.
»Was schlägst du vor, was wir machen sollen?«, fragte Scott und drehte sich zu Ethan um. »Sollen wir ihn etwa der Garde ausliefern?« Ethan zog die Augenbrauen hoch und lächelte leicht.
Volltreffer!
»Das meinst du doch nicht ernst«, sagte Stiles und warf ihm einen vorwurfsvollen Blick durch den Spiegel zu. »Er ist Malias Vater. Wir können ihn nicht einfach ausliefern!«
Ethan schwieg einen Moment, bevor er aufsah. »Doch, das werden wir.«»Ich denke, du bist wahnsinnig«, sagte Lydia und schaute auf eine verwirrte Art zu Jackson. »Es steht nicht zu Auswahl, dich auszuliefern. Wir finden schon eine andere Möglichkeit.«
Nachdem Jackson geäußert hatte, sich selbst auszuliefern und einen Deal mit der Garde ein zu gehen, war eine Art Tumult ausgebrochen. Liam und Malia waren für die Idee, Kira und Lydia strikt dagegen.
Jetzt lag es an Scott zu entscheiden. Wenn er irgendwann mal kommen würde!
»Wir sind da«, sagte dieser just in dieser Sekunde und tauchte - dicht gefolgt von Stiles und Ethan - auf. »Und wir haben einen Plan. Jedoch können wir den nicht durch führen, wenn nicht alle dafür sind!« Lydia entging nicht, wie er dabei zu Malia schaute.
»Sag schon, McCall«, drängte Jackson. »Wie sieht der Plan aus.«
»Lydias Ursprung liegt Möglicherweise - natürlich zum Teil bei ihrer Großmutter - und bei ihrem Erschaffer.«
»Wer sollte das sein?«, fragte Liam und verschränkte die Arme.
»Peter«, hauchte Lydia und bekam eine Art Flashback.
Sie. Auf dem Lacrossfeld. Nach Jackson rufend. Dann ist er da. Der Mann, mit dem schwarzen langen Mantel und dem fiesen Grinsen.
»Peter ist es«, sagte Lydia, bevor sie schreiend zusammen brach.
Diesmal war es kein Bansheeschrei. Es war ein Angstschrei! Eine Schrei tief aus ihrer Erinnerung, ein Schrei der damals hätte kommen müssen. Ein Hilfeschrei.
Tränen traten ihr in die Augen und sie wimmerte leise nach Hilfe.
Und während sie da auf dem Boden kauerte umringt von allen, getröstet von Stiles schützenden Händen, mischte sich in den Schrei ein andere Schrei. Einer, der ihren Kiefer ausrenken ließ, tief aus ihrem unteren.
Ein Bansheeschrei. Und er galt Jackson.
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Back In Town - Teen Wolf
FanfictionJackson kehrt nach 2 Jahren zurück nach Beacon Hills. Dort angekommen muss er feststellen, dass sich einiges in der Kalifornischen Kleinstadt getan hat. Neue Leute, neuer Alpha, neue Lydia. Und als wäre das nicht genug, werden er und Lydia auch noc...