Kapitel 3

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Tony

Nachdem Cover wie eine Furie aus der Cafeteria gerannt ist, entschied ich mich dazu ihr zu folgen. Seit Jahren versteckte sie sich immer irgendwo, wenn sie fertig gemacht wurde.

Ich stand auf und folgte ihr leise. Sie verlaß das Schulgelände. Was für ein Badass.

Ich hätte nie gedacht, dass Cover sich soetwas traut, weil wenn man erwischt wird, darf man schön eine Stunde nachsitzen.

Ich musste mir ein Grinsen verkneifen, weil sie versuchte über einen Zaun zu klettern und fast hängen blieb.

Ich schleichte mich an, damit sie mich nicht bemerkte und sprang wie ein Profi über den Zaun. Nach einer weiteren Minute, kletterte sie über ein paar riesige Felsbrocken.

Nun wurde ich wirklich neugierig, was sich dort versteckte, wahrscheinlich war dort ihr zuhause.

Ich wartete extra ein paar Sekunden und kletterte über die Felsbrocken.

Wow. Dass hätte ich wirklich niemals gedacht, warum ist mir diese Bucht in all den Jahren nie aufgefallen?

Cover saß neben dem Wasserfall und weinte vor sich hin.

Ich sagte doch, eine Versagerin.

"Mom, ich kann einfach nicht mehr. Warum passiert mir dass alles? Was habe ich jemals schlimmes getan, um so etwas zu verdienen? Heute ist er wieder komplett ausgeflippt, ich habe einfach so Angst vor ihm. Er hasst mich echt so sehr, aber warum nur?"

Von wem hat sie wohl gesprochen? Dass würde mich echt gerne interessieren.

Sie zog sich die Hose aus, ich war echt gespannt, denn sie hatte schon einen heißen Körper und hässlich war sie auch nicht, aber trotzdem ist sie ein Opfer, mit der man echt nichts zu tun haben möchte.

Nach der Hose, folgten ihre Schuhe, Socken und dann ihr Top.

Ich musste nochmal genauer hinsehen, denn ihr Körper war voller Blutergüsse und auf ihren Rücken war eine riesige Narbe.

Wer hat ihr dass angetan? Etwa der, vor dem sie solche Angst hat?

Ich meine ich kann sie auch nicht ausstehen, aber ich würde nie Mädchen verprügeln, generel würde ich keine Mädchen körperlich verletzen.

Klar, wir ärgern sie seit Jahren, weil es Spaß macht, aber das ist was komplett anderes. Oder?

Verfluchen könnte ich mich, denn dieser dämliche Felsbrocken rutsche von den anderen herunter als ich mich draufstützte. Cover setzte sich mit einem Ruck auf und sah mich erschrocken an, so schnell es ging versuchte sie sich ihr Top anzuziehen.

"Was machst du hier?!" sie sah mich mit einem wütenden Blick an, während sie dabei war, ihre schmutzigen Klamotten wieder anzuziehen.

"Soweit ich weiß ist das ein öffentlicher Ort, hier darf jeder hin der möchte, oder gehört er etwa dir? Hat dein ach so toller Daddy dir dieses Gründsctück gekauft?"

Ich war der Meinung, dass bei dem Wort Daddy, Schmerz, Trauer und Verzweiflung durch ihre Augen zuckte.

"Mitten in der Schulzeit?" sie sah mich unglaubwürdig an, "abgesehen davon, hast du nichts besseres tun, als mir zu folgen?"

"Woah, warte, mach dir bitte keine Hoffnungen, dass ich ausgerechnet dir folgen sollte. Es war eher Zufall, die Schule hat mich gelangweilt, darum beschloss ich hier her zukommen und zu entspannen, aber jetzt wo du hier bist, hat sich meine entspannte Pause wohl erledigt.

"Es reicht!" Erschrocken sah ich sie an.

"Was ich eigentlich dein verdammtes Problem Tony?!"

Noch nie in meinem ganzen Leben, habe ich sie so ausflippen sehen.

"Ich habe dir nie etwas angetan, aber trotzdem behandelst du mich wie ein Stück Scheisse!"

Wütend schnappte sie sich ihre Sachen, sie kam auf mich zu, kletterte die Felsbrocken rauf.

Als sie mich erreichte, tippte sie wütend mit dem Finger auf meine Brust.

"Ich habe alles so satt! Ich habe dich niveau loses Stück so satt!" Cover wollte mit ihren kleinen Fäusten auf meine Brust schlage, doch sie rutsche aus, erschrocken packte ich sie an den Handgelänken und zog sie zu mir, sonst wäre sie tief hinunter gestürzt.

Dass erste mal sah ich so richtig in ihre Ozean blauen Augen.
Wir sahen uns einfach nur in die Augen. Sie ist schon bildhübsch und ihre Lippen laden einen gerade zum küssen ein, aber das würde sie wahrscheinlich nie zu lassen.

Wie sie hier in dem Augenblick in meinen Armen liegt, kamen Schuldgefühle in mir auf, wegen all dieser Jahre, wo ich sie so fertig gemacht habe.

Ich könnte schwören Schmerz und Trauer in ihren Augen zu sehen, aber nichts von Freude.

Irgendetwas in mir wollte unbedingt, dieses Gefühl wieder hervorbringen.

"Es tut mir leid" flüsterte ich leise, doch sie riss sich von mir los und lief weg.

Was war das? Für einen Augenblick fühlte ich mich bei ihr ganz wohl. Irgendwie fühlte ich mich von ihr so angezogen.

The key to my HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt