Was geschah als.. Part II - Schönheit

31 11 1
                                    

Staffel 1
Episode 3
Gabrielle Solis

„Für eine Frau ist Schönheit unbedingt wichtiger als Intelligenz, denn für Männer ist Sehen leichter als Denken."

Gabrielle Solis, oder auch einfach nur Gabby von ihren Freunden genannt, ist alles andere als eine gute Hausfrau. Schließlich hat sie es sich verdient sich ein wenig auszuruhen, das Modelbusiness ist nämlich eine harte Branche, auch wenn diese schon einige Jahre hinter Gabrielle liegt. Damals als sie noch in New York lebte war sie ein sehr gefragtes Model, zu mindestens wenn sie nicht gerade die zickige Diva spielte, was sie aber leider zu häufig tut und so hatte sich sich ihre Zukunft selbst verbaut. Sie war auf vielen Covers von Magazinen zu sehen und zu bestaunen gewesen, unter anderem auf der Vogue. Kurz bevor ihre Karriere steil den Bach runter ging lernte sie ihren heutigen Ehemann Carlos kennen, welcher Zufällig eine Menge Geld besaß und so der Job Verlust nicht sonderlich dramatisch für Gabrielle war.
Doch Gabby langweilte sich alleine zu Hause, Carlos war nämlich von Morgens bis Abends mit der Arbeit beschäftigt. Und so war es nicht verwunderlich, dass Gabby sich dazu entschloss ein Spielzeug zu suchen.

„Hör auf.", quickte Gabrielle und schlug mit ihrer Hand in das Badewasser, welches ihr bis zum Hals reichte. Ein junger, gut aussehender Mann tauchte aus dem Wasser auf und küsste Gabrielle von der Brust ab auswärts bis er ihren Mund erreichte. „Sag es nochmal und ich höre auf.", sagte er verführerisch. Der junge Mann war niemand geringeres als John Roland, der Gärtner von Familie Solis. „Ach John", stöhnte Gabby und gab sich ihm dahin.
Sie wusste ganz genau, dass es falsch war, was sie dort trieben. Dennoch hatte sie noch nicht den Mut gefasst die Sache mit John zu beenden.
Das Badezimmer der Solis' war riesig, so wie der Rest des Hauses. In der Mitte stand eine große ovale Badewanne von der aus man durch vier rechteckige Fenster einen guten Blick auf die Wisteria Lane hatte.
„Was war das?", hauchte Gabrielle, als sie ein dumpfes Geräusch von draußen hörte. „Ach das waren bestimmt nur die Nachbarn.", beruhigte sie ihr Gärtner. „Nein, nein, nein!", sagte sie etwas zu laut. „Das kam von unten.
„Hallo Schatz, ich bin heute früher von der Arbeit zu Hause, ist das nicht schön.", rief Carlos die Treppe hinauf, als hinter ihm die Haustür ins Schloss fiel. „Ja, Schatz.", rief sie ihm zurück während sie aus der Badewanne sprang. „Das ist nicht schön..", fügte sie leise hinzu. „Hast du was gesagt?", Carlos Schritte halten von der Treppe wider. „Nein. Nein.", antwortete Gabrielle verlegen.
„Na los, verschwinde schon.", scheute sie John aus dem Badezimmer. „Wohin denn?", fragte dieser panisch. „Versteck dich im Schlafzimmer hinter der Tür. Ich kümmere mich um Carlos."
„Wo bist du denn, Gabby?", fragte Carlos als er die zweite Etage erreicht hatte. In der Zwischenzeit hatte Gabrielle bereits das Wasser aus der Badewanne gelassen und sich einen Bademantel über gezogen.
„Ich bin im Schlafzimmer.", antwortete sie hektisch. Gabrielle warf sich auf das hohe Bett und blickte hinter die Tür wo John nur mit einer Boxershort bekleidet wartete. „Was machst du denn hier?", fragte Carlos als er ins Schlafzimmer trat. Seine Frau schlug ihre Beine übereinander und befreite ihre Schultern vom Bademantel. Sie sah, dass Carlos die Augen weit aufriss und auch John wirkte sehr bei der Sache. „Ohh.. ich verstehe.", Carlos begann sich seine Krawatte ab zu machen und warf sie quer durch das Zimmer. Er warf sich auf seine Frau und diese gab einen leisen Schrei von sich. „Womit hab ich das verdient?", Carlos küsste Gabbys Oberkörper. „Das sag ich dir, wenn die nächste Kreditkartenabrechnung kommt.", während sie sich ihrem Gatten hingab deutet Gabrielle ihrem Liebhaber mit einer hastigen Handbewegung, dass dieser jetzt gehen könnte.
John zögerte, aber danach schlich er auf Zehenspitzen und seiner restlichen Kleidung vor dem Körper aus dem Zimmer und schlussendlich aus dem Haus.
Gerade, als Carlos begann seinen Gürtel zu öffnen, schreckte Gabrielle hoch und sagte: „Ich habe ganz vergessen Essen zu machen." Carlos blickte sie skeptisch an und fragte: „ Macht das nicht normalerweise das Dienstmädchen?"
„Ja, aber einer muss ihr ja auch sagen was sie kochen soll und da du es nicht tust, bleibt es wohl an mir hängen.", Gabrielle zog sich ihren Bademantel über und schritt elegant und grazil aus dem luxuriösen Schlafzimmer. Carlos verdrehte die Augen, warf sich mit dem Rücken auf die weiße Bettdecke. „Diese Frau soll erst einmal jemand verstehen.", murmelte er schließlich.

Carlos Solis ahnte nichts von der heimlichen Affäre die seine Frau Gabrielle mit dessen Gärtner John Roland hatte - doch er ahnte auch nicht, dass er es noch früh genug erfahren würde.

„Esther, was tust du da?", fragte Gabrielle das polnische Dienstmädchen, als sie in die Küche kam. Bei der Auswahl eines Dienstmädchens hatte Gabrielle sehr genaue Vorschriften; sie sollte nicht zu attraktiv sein, damit ihr Mann in Versuchung geraten würde, sie sollte nicht zu dünn sein, damit ihr Mann ihr nicht bei der Arbeit auf den Po starren würde und das Dekolleté durfte nicht zu prall gefüllt sein, damit ihr Mann sein Gesicht nicht dort drin verlieren würde. Daher entschieden sie sich, beziehungsweise Gabrielle entschied sich, für Esther. Ein moppeliges, Mitte zwanzig altes polnisches Dienstmädchen, dass die amerikanische Sprache kaum beherrschte. Das einzige, worin Carlos sein Gesicht bei Esther verlieren könnte, wären ihre Speckfalten gewesen, dachte sich Gabrielle beim ersten Treffen.
„Ich mache das Geschirr sauber, Mrs. Solis.", antwortete die üppige Blondine.
„Hast du nicht gesehen, dass Carlos Hunger hat? Na los, mach was zu essen.", Gabrielle scheuchte ihr Dienstmädchen zum Herd.
„Aber ich nicht einkaufen, Mrs. Solis.", sagte Esther in gebrochenem Englisch. „Dann mach Pfannkuchen oder sowas. Ich fahre jetzt ins Einkaufszentrum, ich brauche noch neue Schuhe und ich muss dringend mal wieder zur Maniküre.", Gabrielle warf sich die Haare nach hinten und verließ die Küche. „Zarozumiała suka.", fluchte Esther wütend, als die Eier aus dem Kühlschrank holte. „Wie bitte?", fragte Gabrielle arrogant und blieb in der Tür stehen. „Viel Spaß ich wünschen Ihnen, Mrs. Solis.", Esther gab ihr bestes Lächeln von sich.
Gabrielle blickte sie mit zusammengekniffenen Augen an und drehte sich dann um. „Ich fahre ins Einkaufszentrum. Bis später Schatz.", Gabrielle stand bereits mit dem Autoschlüssel in der Hand wartend vor der Haustür. „Aber..", begann Carlos, doch Gabrielle schritt bereits die weißen Treppen hinunter zum Auto. Gabrielle schwang ihre glatten Beine in den Bentley und steckte den Schlüssel in das Zündschloss. Sie fuhr aus der Ausfahrt und bog nach rechts, hinter ihr fuhr Lynette Scarvo, welche auf dem Weg zur Arbeit war.
Ein paar Bauarbeiter standen am Straßenrand und erledigten Arbeiten an den Wasserrohren der Wisteria Lane. Sie alle guckten Gabrielle mit großen Augen an und pfiffen ihr zu. Zuerst dachte Gabrielle, dass es an ihren makellos Haaren oder ihrem wunderschönen Gesicht lag, doch dann blickte sie an sich hinunter und erkannte, dass sie immer noch ihren Bademantel trug. Sie wendete abrupt und Lynette legte eine Vollbremsung hin.

„Ich bin wieder da.", rief Gabrielle als sie klimpernd mit den Autoschlüssel durch die Haustür gestürmt kam.
„So schnell? ", fragte Carlos und kam mit einem Glas Orangensaft aus der Küche. Er konnte sein Lachen kaum zurück halten. „So wolltest du ins Einkaufszentrum?", fragte er spöttisch.
„Ja ja, lach nur. Aber wenn ich das nächste mal deine Sachen wasche, kann ich nicht versprechen ob meine pinke Unterwäsche nicht mit in der Maschine landet.", mit hoch gestreckter Nase ging Gabrielle die Treppe zum Ankleidezimmer empor um sich etwas anzuziehen.
„Wie schade, dass du nur leider zu faul bist die Wäsche selbst zu waschen.", konterte Carlos

„Was ist das?", fragte sie ängstlich, als sie mehrere Polizeisirenen hörte.
Carlos trank einen Schluck Orangensaft und guckte aus dem Fenster. „Die Polizei. Sie halten vor dem Haus von Mary Alice.", sagte er schließlich. Sofort sprintete Gabrielle die Treppe hinunter. „Hoffentlich ist ihr nichts zugestoßen.", sagte sie und riss die Haustür auf um hinauszugehen. Carlos stellte sich neben sie und legte seinen Arm um seine hübsche Frau.
In diesem Moment vergaß Gabrielle die Neckereien mit ihrem Mann, die Sorge, dass er etwas von der Affäre mit ihrem Gärtner mit bekommen würde und, dass sie lediglich in einem Bademantel vor der Haustür stand.

Secrets and LiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt