Staffel 1
Episode 4
Lynette Scavo"Liebe ist nicht das was man erwartet zu bekommen, sondern das was man bereit ist zu geben."
Lynette Scavo, oder auch die Babymaschine von ihren Nachbarn und Freunden genannt, hatte mit Abstand die größte Familie mit ihrem Mann Tom.
Die ältesten ihrer Kinder waren die Zwillinge Porter und Preston, gefolgt von Parker und dem neuesten Familien Zuwachs Penny. Lynette war eine erfolgreiche Geschäftsfrau, sie wurde sogar einmal zur Geschäftsfrau des Jahres gekürt und genau deshalb sah sie es nicht ein alles aufzugeben, was sie sich erarbeitet hatte. Schließlich war ihr Mann lange nicht so erfolgreich gewesen wie sie. Daher einigten, oder eher gesagt beschloss Lynette, dass sie weiterhin zur Arbeit gehen würde und Tom sich währenddessen um den Haushalt und das Baby kümmern würde. Da Tom wusste, dass seine Frau es solange versuchen würde ihn zu überreden bis er schlussendlich aufgeben würde, hatte er sofort widerwillig zugestimmt. Auch wenn er der Meinung war, dass sie ihm dadurch seiner Männlichkeit berauben würde - was sie ja eh schon tat.
Tom liebte seine Frau über alles und sie ihn auch, sie waren beide das vorzeige Paar der Wisteria Lane. Schon seit der Highschool waren die beiden zusammen gewesen und würden es auch immer bleiben, oder nicht?„Guten Morgen, Schatz.", Tom Scavo gab seiner Frau einen Schmatzer auf die Wange und reichte ihr eine Tasse Kaffee. Die Zwillinge Porter und Preston saßen am Frühstückstisch und aßen eine Schüssel Cornflakes, währenddessen Parker ein Brot mit Marmelade verschlang.
„Guten Morgen, Schatz.", sagte sie ebenfalls. „Heute brauche ich nicht so früh in der Firma sein. Wir können also noch zusammen frühstücken.", Lynette setzte sich auf einen Stuhl und trank einen Schluck vom Kaffee. Normalerweise hatte Lynette nicht mal genug Zeit um ihren Kaffee vollständig aus zu trinken. Da sie, aber gestern noch ein wenig zu Hause gearbeitet hatte, konnte sie heute nach langen mal wieder mit ihrer Familie zusammen frühstücken.
„Heißt das wir fahren heute nicht in den Freizeitpark?", fragte Preston traurig und legte seinen Löffel in die Schüssel. „Das ist voll unfair! Du hast es uns versprochen, Dad.", Porter verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ja Tom, du hast es ihnen versprochen.", Lynette warf ihrem Mann einen vielsagenen Blick zu. Tom lachte verlegen und holte zwei Toastscheiben aus dem Toaster. „Ich weiß gar nicht wovon ihr redet.", versuchte er sich aus der Situation zu schummeln. „Was hat euch denn euer Dad versprochen?", vorwurfsvoll betonte Lynette das Wort Dad. Tom legte einen Teller mit einer Toastscheibe vor seiner Frau ab und stellte sich selbst auch einen Teller mit Toast hin. Lynette nahm sich ein Messer und fing an sich ihr Brot zu schmieren. „Na los, erzählt schon. Ihr werdet keinen Ärger bekommen.", sie nahm sich das Marmeladenglas. „Aber du schon.", sie zeigte mit dem Messer auf Tom. Die Zwillinge guckten sich einen Moment still an, sie schienen zu überlegen, ob sie es riskieren sollten die Wahrheit zu sagen oder ob sie einfach lügen sollten.
„Dad meinte, dass wenn du zur Arbeit gegangen bist, er uns in der Schule entschuldigt und mit uns in den Freizeitpark fährt.", erzählte Preston und trank einen Schluck Milch.
„Ach..", Tom biss von seinem Toast ab und lächelte seine Frau an. „Du kennst doch die beiden, die haben viel zu viel Fantasie." „Aah..", sagte Lynette ungläubig und spielte mit dem Löffel in ihrem Kaffee herum.
Parker saß während des ganzem Gesprächs nur still da, selbst als er sein Toast verspeist hatte, gab er keinen Pieps von sich.In der Mitte der Küche stand ein großer runder brauner Tisch an dem weiße Stühle mit braunen Sitzpolstern standen. Die ganze Familie hatte dort Platz gefunden. Die Küche war nicht sonderlich groß, aber dennoch sehr schön und schlicht in weiß gehalten. Das Wohnzimmer war direkt mit der Küche verbunden, so das man vom Küchentisch gerade noch einen Blick auf den Flachbildfernseher erhaschen konnte. Tom hatte schon öfters gebettelt, dass sie während dem Abendessen den Fernseher laufen lassen könnten, damit er das Baseballspiel der Yankees sehen konnte. Doch Lynette hielt es für keine gute Idee, da die Kinder sonst auch fernsehen gucken wollten, wenn etwas für sie lief, und sie fanden immer etwas im Fernsehen, was sie begeisterte.
„Ich muss jetzt los zur Arbeit und euer Vater wird euch in die Schule bringen.", Lynette guckte ihren Mann ernst an. Sie stand von ihrem Stuhl auf und ging in Richtung Spüle. Sie trank den letzten Rest aus der Kaffeetasse und spülte diese danach ab. Parker, Preston und Porter standen ebenfalls auf und gaben ihrer Mutter eine Abschiedsumarmung. Sie schloss alle drei fest in ihre Arme und sagte: „Ich hab euch lieb." „Wir haben dich auch lieb.", antworteten die drei danach im Chor.
Lynette ging ins Wohnzimmer und holte Penny aus ihrem Reisebett. Sie drückte sie fest an sich und gab ihr einen Kuss auf die Stirn, danach legte Lynette Penny wieder in das Bett.
„Tschüß, Schatz ", Tom gab seiner Frau einen leidenschaftlichen Kuss auf den Mund. „Tschüß.", Lynette erwiderte den Kuss, wurde danach aber wieder sehr ernst. „Und komm mir ja nicht auf dumme Gedanken.", sie dachte dabei an die Sache mit dem Freizeitpark.
Lynette trug ein schwarzes Kostüm, welches sie schon seit mehreren Jahren jeden Tag zur Arbeit getragen hatte, für ein neues Kostüm hatten sie einfach nicht genug Geld. Lynette hoffte bereits seit Monaten, dass sie eine Gehaltserhöhung von ihrem Chef bekommt, aber leider vergeblich. Sie konnte sich noch so anstrengen und noch so viele Neukunden an Bord holen, es reichte einfach nicht.Lynette stieg in ihren silbernen VW und fuhr rückwärts aus der Ausfahrt. Sie bog nach links ab und reihte sich hinter Gabrielle Solis ein. Vor ihnen erstreckte sich eine Baustelle, die Stadt Fairview führte Bauarbeiten an den Wasserrohren der Wisteria Lane durch. Lynette sah wie die Bauarbeiter in Gabrielles Auto starrten und pfiffen. Kurz darauf wendete Gabrielle und Lynette haute kräftig mit dem Fuß auf die Bremse.
Plötzlich fiel Lynette ein, dass sie etwas vergessen hatte - ihren Aktenkoffer. Sie wendete ebenfalls und sah im Rückspiegel wie ihr die Bauarbeiter hinterher gafften.
Martha Huber, eine überaus neugierige Nachbarin stand an ihrem Briefkasten und tat so, als wenn sie nach ihrer Post schauen würde, weil man auch fünf mal die Stunde nachschauen muss. Sie winkte Lynette zu und sie grüßte sie zurück. Lynette fuhr an dem Haus von Carlos und Gabrielle vorbei, ein riesiges gelbes Haus, an einem leerstehenden Haus daneben und an dem Haus von Susan Meyer und ihrer Tochter Julie.Als Lynette durch die Haustür trat, stand ihr Mann Tom bereits mit ihrem Aktenkoffer in unmittelbarer Nähe der Tür. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis du es bemerkst.", witzelte Tom.
„Ja, ja. Heb dir deine Witze für später auf.", neckte Lynette ihn und ging mit ihrer Hand durch sein Haar.
„Ich liebe dich Lynette Scavo.", hauchte Tom. „Ich dich auch Tom Scavo.", Lynette presste ihre Lippen auf die von Tom.
Porter und Preston kamen aus der Küche und wechselten schockiert Blicke aus. „Ih Gitt.", rief Preston angeekelt. „Könnt ihr das nicht woanders machen?", Porter unterdrückte seinen Würgereiz. „Das ist ja ekelhaft."Das laute Geräusch von Polizeisirenen dröhnte durch das Wohnzimmer der Scavos. „Was ist denn hier los?", fragte Tom besorgt und drückte sich von Lynette weg. Lynette öffnete die Haustür und spähte hinaus. „Oh mein Gott.", sie drehte sich um und guckte ihren Ehemann besorgt an. „Sie halten vor dem Haus von Mary Alice. Ich muss sofort rüber."
In diesem Moment vergaß Lynette die Liebkose mit ihrem Mann, die angeekelten Gesichter ihrer Zwillinge und die Tatsache, dass sie viel zu spät zur Arbeit kommen würde.
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Secrets and Lies
Literatura FemininaDie Wisteria Lane in Fairview war ein ruhiges Plätzchen, bis sich eine der Hausfrauen mutmaßlich selbst umgebrachte. Doch ihre verbliebenen Freundinnen sind der festen Überzeugung, dass sie Opfer eines schweren Verbrechens geworden ist. Jedoch erwei...