Böses Erwachen

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Staffel 1
Episode 6
Bree Van de Kamp

„Liebe auf Lügen aufzubauen, ist ein mühseliges Unterfangen.
Denn wo auch immer sich Leidenschaft und Verrat begegnen, setzt Auflösung ein.
Trotzdem Kämpfen wir, um unseren Platz in der Leere zu behaupten.
Und ignorieren dabei allzu gern, dass alle Beziehungen, selbst jene, die uns am Herzen liegen, zwangsläufig ein Ende haben."

Bis vor kurzem hatte Bree Van De Kamp noch einen heftigen Ehestreit; ihr Mann Rex wollte sich von ihr scheiden lassen. Und das nur weil sie ihn sexuell nicht mehr befriedigen konnte. Lächerlich, dachte Bree. Sie war sich sicher, dass Rex sich wieder ein kriegen und entschuldigen würde.
Und was meinte er eigentliche damit, dass er immer so tun müsse, als wenn alles in Ordnung wäre? Brees Ansicht nach lief alles wie geschmiert; die Kinder waren wohl erzogen, das Haus glänzte vor Sauberkeit und es stand jeden Abend ein warmes Mahl auf dem Tisch. Was wollte man mehr?

Geschockt lief Bree aus ihrem Haus über die hellen Steine die den Weg von der Straße zu ihrer Eingangstür säumten, vorbei an ihrem perfekt gepflegten Garten. Rex blieb stur im Türrahmen stehen und beobachtete die Situation aus sicherer Entfernung.
Bree schien nicht die einzige gewesen zu sein, die von den Polizeisirenen nach draußen gelockt wurde. Susan Meyer, Gabrielle Solis und Lynette Scavo stürmten ebenfalls aus ihren Häusern um das Spektakel aus nächster Nähe zu betrachten.

Vor dem großen gelben Haus meiner Familie standen zwei Polizeiwagen, einer der Polizisten war bereits damit beschäftigt ein Absperrband an der riesigen Laterne vor meinem Haus zu befestigen. Zwei weitere Polizisten trampelten meine grazil geschnitten weißen Pfingstrosen vor dem Zaun platt, um in das Haus zu gelangen.

Bree lief geradewegs über die Straße und machte Halt vor dem gerade eben befestigten Absperrband. Susan, Lynette und Gabrielle eilten zu ihr und fragten beinahe im Chor: „Was ist passiert?" „Ich weiß es nicht.", antwortete Bree knapp. Vor Aufregung blieb ihr fast der Atem weg. „Hoffentlich ist Mary Alice nichts zugestoßen.", sagte Lynette hoffnungsvoll. Eine Frau mit rötlicher Kurzhaarfrisur gesellte sich zu den vier Hausfrauen, es war meine neugierige Nachbarin Martha Huber.
Martha hatte die Begabung alles negative positiv zu sehen und sie war stets guter Laune gewesen. Außerdem war sie die einzige Freundin von Eddie Britt, da sonst niemand etwas mit ihr zu tun haben wollte. „Eine Tragödie.", sagte Martha und weckte das Interesse der Damen. Diese blickten sie erwartungsvoll an, sie hofften endlich eine Antwort auf ihre Fragen zu erhalten. Was war passiert? Wurde jemand verletzt? Geht es Mary Alice gut? In diesem Moment fuhr ein Krankenwagen vor und zwei Sanitäter stiegen aus, sie holten eine Liege aus dem Wagen. Ein Polizist stolzierte aus meinem Haus und hielt sich ein Funkgerät an den Mund. „Selbstmord.", hatte er gefunkt.
Bree, Gabrielle, Lynette und Susan guckten sich geschockt in die Augen.
Hatte Mary Alice sich etwa umgebracht? Dachten sie sich alle, doch keine traute sich es laut auszusprechen.
Die zwei Sanitär kamen wieder aus dem Haus, doch dieses mal war die Liege nicht leer; eine mit weißer Plane abgedeckte Person lag darauf.
„Oh mein Gott..", stöhnte Lynette und hielt sich die Hand vor den Mund. Susan suchte Halt an Gabrielle und bohrte ihre Fingernägel in Gabrielles Arm. Doch Gabrielle spürte den Schmerz in ihrem Arm nicht, sie fühlte nur noch ihr gebrochenes Herz.
Bree starrte Fassungslos in den offenstehenden Eingangsbereich des Hauses und rührte sich nicht.
Sie stellte sich vor wie ich mit einem Tablett Zitronenmuffins aus dem Haus kam, doch dann fiel das Tablett auf den Boden und die Muffins verstreuten sich auf dem Boden. Durch den lauten Knall in ihrem Kopf wurde Bree aus ihren Gedanken gerissen und kam wieder in traurigen Realität an.
Sie dachte an Paul, meinen Ehemann. Sie fragte sich wie er wohl mit damit umgehen würde. Und erst Zach, Pauls und mein gemeinsamer Sohn, wie schwer würde es für ihn werden ohne Mutter aufzuwachsen?
Inzwischen hatte sich die ganze Nachbarschaft vor dem Absperrband versammelt und starrte Fassungslos auf die Liege, die langsam in den Krankenwagen geladen wurde. Karen McClusky, das älteste Mitglied der Wisteria Lane war den Tränen nahe, sie dachte daran wie ich stets fröhlich durch die Straße marschiert war und mich immer erkundigte wie es ihr gehe. Eddie Britt dachte an den armen Paul, der jetzt wahrscheinlich nie wieder Sex haben würde und Martha Huber fragte sich ob Paul wohl noch das gute Silberbesteck von meinen Eltern gebrauchen würde.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 14, 2015 ⏰

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