Tag 1: An den Schwarm

439 12 1
                                    

16. September 2015

Lieber F.,
Ich liebe dich nicht. Ich bin nicht verliebt, aber du bist wahrscheinlich der, dem dieser Titel am ehesten gerecht werden würde.
Du bist ein wahrscheinlich größerer Teil meines Lebens, als du annimmst. Unsere Verbindung, oder wie man das nennt, ist speziell.

Ich war mir nie sicher bei dir. Ich glaube auch nicht, dass du das jemals zulassen würdest. Du hast mich immer verwirrt, dadurch hast du dich in gewisser Weise interessant gemacht, aber jetzt, Monate danach, halte ich mich für dumm. Dein ganzes Auftreten ist nur ein Spiel. Hinter deiner Fassade steckt nicht viel. Manchmal, in einem unbesonnenen Moment hälst du deine Maske nicht.

Mittlerweile verachte ich dich eher. Du bist für mich nur ein Phänomen. Das so einfach zu sagen ist eigentlich eine Lüge. Sonst wäre es wohl leichter von dir loszukommen, aber ich kann nicht ganz von dir lassen. Irgendwas hält mich. Vielleicht ist es nur körperliche Angezogenheit. Ich kann nicht sagen, warum, dennoch fasziniert mich deine Maske immer noch.

Du hast mich während der kurzen Zeit, die wir uns kennen so sehr verändert. Du bist, so kann man sagen, mein größter Fehler. Selbst wenn du das hier jemals lesen solltest, glaube ich nicht, dass du mich verstehst. Ich glaube du hast mich nie richtig verstanden, auch wenn du immer so getan hast, als würdest du es tun.
Ich liebe dich, trotz allem. Nicht diese normale Liebe, eine andere.

30 Tage 30 BriefeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt