Kapitel 1

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Nun stand ich hier. Das Haus war groß, luxuriös und in einem schlichten Beige Ton gehalten. Sollte ich es wirklich wagen? Vielleicht hatte Pablo doch Recht. Meine Finger machten sich selbstständig und drückten die Gold umrahmte Klingel, die neben der mächtigen Haustür prangte. Ich wollte gerade gehen, als dich Tür aufging. Eine kleine Frau, mit schwarzen kurzen Haaren, stand mir unmittelbar gegenüber. Nach einem kurzen Augenblick bat sie mich auch schon ins Innere des Hauses. „Sie müssen bestimmt von der Agentur sein, um sich für die Stelle als Hauslehrerin von Violetta zu bewerben", stellte sie fest. So schnell konnte ich nicht schauen, schob die Haushälterin mich auch schon in Richtung Büro und prompt stand ich vor seinem Schreibtisch. „Setzten sie sich doch", bat er mir an. „ Wie sie sicherlich wissen, ich bin German Castillo und Sie sind?" Ich setzte mich auf einen der zwei Stühle vor seinem Schreibtisch. Ich wusste zwar nicht wieso, doch er erkannte mich nicht. Hatte ich mich in den vergangen 16 Jahren so verändert? Naja in gewisser Weise kam es mir gerade recht „Ich heiße Angie Carrara", antwortete ich höflich. „Haben sie Kinder?", fragte er mich. „Ja. Leider darf ich sie nicht sehen, da ihr Vater es mir verbietet", erklärte ich ihm. Plötzlich kam die Haushälterin in den Raum gestürmt. „Señor German, Violetta sie ist abgehauen! Der Gärtner hat sie rausgehen sehen", sprudelte es aus ihr heraus. Sofort stürmte German durch die Tür an mir vorbei. Kurz bevor er aus der Haustür rannte: „Olga notieren sie doch bitte Daten der Senorita!"

German war schon ziemlich lange weg, weswegen ich mich in die Küche zu Olga gesellte. Wir unterhielten uns eine ganze Weile bis Olga meinte, sie müsse jetzt die Wäsche machen und verabschiedete sich von mir. Auf einmal flog die die Hintertür auf und ein Mädchen, mit braunen langen Haaren betrat die Küche. „Violetta!", rief ich aus, eilte zu ihr und umarmte sie herzlich, „ Hallo Violetta, ich bin deine...ich warte schon seit so so so langer Zeit auf diesen Moment und..." „Sparen Sie sich das für meinen Vater, mich müssen Sie nicht überzeugen. Sie sind die neue Lehrerin nicht wahr? Sprechen Sie mit ihm", unterbrach Rosalie mich. Sie löste sich aus der Umarmung drehte sich um und ging, doch ich konnte sie noch rechtzeitig aufhalten. „Man löst keine Probleme, indem man vor ihnen davon läuft! Wie ich höre hast du dich mit deinem Papa gestritten und egal wie stur, gemein, egoistisch und verlogen er auch sein mag..." „Schon gut, so schlimm ist er nun auch wieder nicht", unterbrach sie mich schon wieder. „Nein natürlich nicht, ich habe von Vätern ganz generell geredet, dass Beste ist mit ihnen zu reden, nicht wegzulaufen", redete ich zu Ende. „Aber mein Vater hört nicht zu und meine Mama...meine Mama ist nicht mehr... " Da kam auch schon Olga wieder in die Küche und als sie Violetta sah meinte sie, sie wäre ja so froh, dass ihr nichts passiert sei und brachte sie noch oben in ihr Zimmer. Ich hatte keine Ahnung woher er gerade kam, weshalb ich erschrak, als er urplötzlich neben mir stand und verkündete, ich hätte den Job. Sofort machte ich mich auf den Weg zu mir nach Hause, um meine Sachen zu packen. German hatte mir das Angebot gemacht, bei ihnen zu wohnen, welches ich dankend annahm. Nachdem ich mich in meinem neuen Zimmer halbwegs eingerichtet hatte, lief ich die Treppe hinunter ins Wohnzimmer, um mich auf die Suche nach Violetta zu begeben. Schließlich mussten wir heute noch Unterricht machen. Im unteren Stockwerk angekommen sah ich, wie German auf dem Sofa saß. In seinem Blick konnte ich nicht nur Verzweiflung, sondern auch Sehnsucht finden. Ihm schien es nicht allzu gut zugehen, daher setzte ich mich zu ihm. „Was ist denn los?", fragte ich ihn, „Sie sehen so traurig aus." „Nichts. Ich musste eben nur an Violettas Mutter denken. Ich vermisse sie und bereu es den Kontakt zu ihr abgebrochen zu haben, nachdem ich ihr Violetta weggenommen habe. Ich würde ihr so gerne sagen, wie leid es mir tut. Ich glaube, sie wird mir nie verzeihen", antwortete er mir auf meine Frage. „Doch ich glaube, dass sie ihnen schon lange verziehen hat und sie sie ganz schrecklich vermisst", wiedersprach ich German. „Angeles!", erkundigte er sich unglaubwürdig. „Ja?", äußerte ich mich ängstlich. Nun sprang er, wie von der Tarantel gestochen, auf und schaute mich hasserfüllt, aber gleichzeitig Verzweifelt an und ich fragte mich, was jetzt folgen würde. Woher kam bloß dieser plötzliche Sinneswandel? „Verschwinde, ich will dich nie wieder hier in meinem Haus sehen!", brüllte er mich an. „Nein das werde ich nicht, schließlich habe ich ein gutes Recht darauf meine Tochter zu sehen und nicht einmal du egoistischer Sturkopf kannst es mir verbieten" schrie ich zurück. Er hob seine Hand, holte aus und schlug mir auf die Wange. Tränen stiegen mir in die Augen und ich schluchzte enttäuscht: „So etwas hätte ich nicht von dir Gedacht!" Mit erhobenem Finger zeigte er auf die monströse Haustür „Geh SOFORT!", entgegnete German kühl. So schnell ich konnte rannte ich aus der Tür.

Würde mich über Kommis und Votes freuen. Wenn ihr Ideen habt könnt ihr sie mir gerne per dierekt schreiben ich bin offen für alles.


¿Puede el amor conquista todo?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt