Kapitel 7

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Ich entschuldige mich im Voraus für jegliche Rechtschreibfehler.

„Dr. Hernandez wartet bereits im Behandlungszimmer auf Sie. Zimmer 290." Auf weichen Knien begab ich mich zu Zimmer 290. Meine knochige Hand ballte ich zu einer Faust, sodass meine Gelenke hervortraten. Zaghaft klopfte ich und sofort ein gedämpftes, aber lautes „Herein" Langsam betrat ich den Raum. Dr. Hernandez saß hinter seinem Schreibtisch und tippte etwas in seinen neumodischen Computer. „Ah Seniorita Carrara eine Schwester wird sie gleich abholen, damit wir beginnen können." Kaum erklang das letzte Wort aus seinem Mund, klopfte es auch schon und eine ziemlich junge Krankenschwester betrat das Zimmer. Diese schob einen Rollstuhl vor sich her. Aufmunternd nickte die junge Frau mir zu. Alles in mir sträubte sich dagegen, doch ich wusste, dass ich mich jetzt überwinden musste, damit wir beginnen konnten. Ich erhob mich und lief auf sie zu und setzte mich in den Rollstuhl. Wir fuhren nach oben in den ersten Stock. Dort angekommen brachte die Schwester mich zu einem der Kalkweiß gestrichenen Zimmern. Nur ein einzelnes Bett stand dort, daneben ein kleiner Beistelltisch. Ich wusste, was nun folgen würde, weshalb ich mich aus dem Rollstuhl erhob, auf das Bett zu lief und mich darauflegte.

-----Zeitsprung----

Ich musste noch einmal Dr. Hernandez, da er mit mir klären wollte, wie es nun weiterging. „Ah da sind sie ja wieder. Ich wollte nun nochmals mit ihnen über die Therapie sprechen. Nach den ersten drei dürfen sie wieder nach Hause, jedoch später müssen sie höchstwahrscheinlich mit einem Krankenhausaufenthalt rechnen." Stumm nickte ich und malte mir schon die nächste Lüge aus, welche ich German und Violetta als nächstes auftischen wollte. Ich verabschiedete mich, woraufhin ich geradewegs aus dem Krankenhaus floh. Die ganze Sache machte mir sehr zu schaffen. Ich brauchte unbedingt jemanden, dem ich mein Herz ausschütten konnte. Mit meiner Mamá wollte ich nicht darüber reden. Es würde ihr nur unnötige Sorgen bereiten. Sie hatte doch schon eine ihrer Töchter verloren. Aus meiner prallgefüllten Handtasche kramte ich mein steinaltes Nokia und schreib meiner Besten Freundin Lydia, ob sie jetzt gerade für mich Zeit hatte. Prompt mailte sie mir auch schon zurück. Sie meinte, dass sie jetzt sofort Zeit habe und ob wir uns im Café de Sol treffen wöllten. Ich antwortete daraufhin lediglich mit einem simplen „OK". Somit machte ich mich auf den Weg, denn schließlich wollte ich sie nicht allzu lang warten lassen. Es dauerte nicht besonders lang, und ich trat durch die Eingangstür in das Café. Ohne zu suchen erblickte ich sie auch schon. Ich gesellte mich zu ihr an den Tisch, woraufhin auch schon eine Bedingung kam um unsere Bestellung auf zu nehmen. Neugierig erkundigte sie sich was ich ihr denn so dringend sagen musste. Doch ohne mir eine Chance zu lassen, um antworten zu können, meinte sie ich solle doch meine Kapuze absetzten, schließlich war es hier drinnen warm. Eindringlich blickte sie mich an. Ich bin meist sehr direkt und sage was ich denke. Besonders, da es ein ernstes Thema war, worüber ich mit ihr reden wollte, redete ich nicht lange um den heißen Brei herum. „Ich habe Krebs und werde mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sterben!", schilderte ich ihr meine Lage. Demzufolge nahm ich auch die Kapuze ab. Entsetzt blickte sie mich an. Schon nach wenigen Sekunden konnte ich Tränen in ihren Augen schimmern sehen, weshalb ich schnell hinzufügte, dass ich aber kein Mitleid wolle. Da dies für mich alles nur noch schwerer machen würde. Schnell wechselte ich das Thema und fragte, wie es denn so bei Lydia lief. Sie erzählte mir, dass sie seit gut zwei Jahren mit einem Typen namens Daniel zusammen sei. Freudig verkündete sie mir noch, dass sie bereits im zweiten Monat schwanger sei. Natürlich freute ich mich sehr für sie, da sie schon so lange Kinder haben wollte, jedoch nie den Richtigen hatte. Wir redeten noch über Gott und die Welt, bis ich schließlich auf meine Uhr schaute und sah, dass ich dringendst nach Hause musste. German und Violetta fragten sich bestimmt schon wo ich die ganze Zeit steckte.

Als ich den Schlüssel im Schloss umdrehte und die Tür sich öffnete, erblickte ich Violetta, welche vom Sofa aufsprang und auf mich zu rannte. Sofort zog sie mich mit ins Wohnzimmer wo auch German saß. Violetta erzählte mir, dass sie auf mich gewartete haben und Sorgen um mich gemacht haben und German fragte mich heute schon zum zweiten Mal heute warum ich denn meine ach so schönen Haare abgeschnitten hätte. Beide sahen mich erwartungsvoll an. Das war mir alles zu viel. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf und schrie sie an, dass sie das einen Scheiß anginge, schließlich könne ich mit mein Haaren machen was ich will. Bevor sie etwas erwidern konnten rannte ich nach oben in mein und Germans Zimmer und schloss mich dort bis zum Ende des Tages ein. Ich kam weder zu Mittag noch zu Abendessen. Doch nach einer Weile bekam ich ziemlichen Durst. Leise schlich ich die Treppe hinunter und lief in die Küche. Diese war stock dunkel, weshalb ich als erstes den kleinen Lichtschalter, der sich neben dem Kühlschrank befand, finden musste. Ein leises Klack und die Küche wurde hell erleuchtet. Ich musste leise sein, wenn ich nicht erwischt werden wollte, denn German lag auf dem Sofa und schlief. Fast lautlos öffnete ich den Kühlschrank und holte ein Flasche Wasser heraus. „Angie?", ertönte Germans Stimme hinter mir. „Ich möchte jetzt nicht reden", entgegnete ich abweisend. Dann herrschte schweigen. Ich spürte einen Hauch an meinem Ohr. Ich hatte nicht gemerkt, dass er ein Stück nähergetreten war. German umarmte mich von hinten und legte seine Hände ganz sachte auf meinen Bauch. „Es tut mir leid. Ich wollte nicht streiten", säuselte er in mein Ohr. Kleine kreise zeichnete er mit seinen Fingern auf meinen abgemagerten Bauch. Zärtlich küsste er meinen Nacken. Ich wusste worauf dies hinauslaufen sollte. „German ich habe jetzt wirklich keine Lust. Außerdem bin ich extrem müde", wies ich ihn ab. Ich packte ihm an seinem Arm und zog ihn hinter mir her. Oben im Schlafzimmer angekommen legten wir uns in das Große Ehebett und schliefen aneinander gekuschelt ein.

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Ich würde mich sehr über Reviews und Votes freuen.

~Gemangie_33





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