Am nächsten Morgen wachte ich erst gegen Mittag auf. Ich stand direkt auf, duschte, zog mir meine Sachen von gestern an, tat meine Kontaktlinsen wieder rein und ging mit Cody zum Essen. Als ich fertig war, packte ich noch heimlich ein paar Brötchen und Würstchen für Cody ein. Dann ging ich zur Rezeption und bezahlte für die Nacht. Danach ging ich raus und sah mich um. Ich musste mir dringend neue Klamotten kaufen. Schließlich konnte ich nicht wochenlang mit den gleichen Sachen rumlaufen.
Nach ungefähr zwei Stunden hatte ich genügend Kleidung gekauft. Außerdem hatte ich meinen kleinen Rucksack durch einen Wanderrucksack ausgetauscht.
So das wäre geschafft. Jetzt musste ich nur noch einen Platz finden, wo ich die nächsten Wochen oder vielleicht auch Monate so günstig wie möglich unter kommen konnte. Also ging ich in den nächsten Kiosk und kaufte mir eine Zeitung, womit ich mich in einen Park auf eine Rasenfläche setzte und nach Wohnungen suchte. Das günstigste, was ich fand, war eine WG, die einen Mitbewohner für 4 Monate suchte. Eigentlich mochte nicht so gerne WGs. Ich war lieber alleine. Doch das war nun mal das billigste, was ich fand und die kurze Zeit würde ich das wohl aushalten. Also schrieb ich eine E-Mail an die angegebene Adresse.
Ich beschloss einfach erstmal hier im Park liegen zu bleiben und zu entspannen. Ich holte aus meinem Rucksack die Würstchen für Cody und aß, während ich ihn damit fütterte, meine Brötchen aus dem Hotel. Als alles auf war, starrte einfach nur in den Himmel. Erst jetzt wurde mir klar, dass ich endlich das machen konnte, was ich wollte und dahin gehen konnte, wohin ich wollte. Dieses Gefühl war toll.
Nach einiger Zeit vibrierte mein Handy. Ich hatte eine E-Mail bekommen. Ich konnte die WG schon in einer Stunde angucken kommen. Das ging schneller als erwartet. Also machte ich mich schon mal auf den Weg, das es zu Fuß länger dauern würde. Cody folgte mir natürlich.
Als ich ankam war ich zwar etwas zu früh ,aber ich klingelte trotzdem schon. Das Haus sah von außen recht einladend aus und es lag zentral.
Kurze Zeit später öffnete ein junger Mann die Tür. Er war vielleicht knapp über 20, groß, hatte braune Haare und sah im großen und ganzen nicht schlecht aus.
"Hallo, ich bin wegen dem freien Zimmer da.", sagte ich und gab ihm die Hand.
"Oh, also eigentlich suchen wir einen Mitbewohner und keine Mitbewohnerin und mit einem Hund hatten wir auch nicht gerechnet. Aber naja, da sich sonst sowieso niemand für das Zimmer interessiert, komm doch einfach mal rein.", sagte er und hielt mir die Tür auf.
"Ich bin William. Kannst mich auch Will nennen. Wie du willst. Also ich zeig dir mal die Wohnung."
Die WG war echt schön. Sie hatte ein großes Wohnzimmer mit offener Küche, ein geräumiges Badezimmer und das Zimmer, das ich bekommen würde war auch groß genug und schön eingerichtet.
"Außer mir wohnen hier auch noch zwei Kumpels von mir. Aber die beiden haben es mir überlassen den neuen Mitbewohner auszusuchen.", erzählte Will. "In diesem Fall dann ja doch Mitbewohnerin. Also wie sieht's aus? Willst du das Zimmer?"
"Ja, ich würde es gerne nehmen.", antwortete ich.
"Okay alles klar. Dann ist es deins. Nehme dir ruhig erstmal ein bisschen Zeit ,um dich einzurichten."
Das tat ich auch. Ich nahm meinen Rucksack und ging mit Cody in das Zimmer. Cody hüpfte sofort aufs Bett und wedelte mit seinem Schwanz. Es schien ihm hier auch zu gefallen. Ich packte meine Klamotten in den Schrank und legte mich dann aufs Bett. Über mir brach die Müdigkeit ein. Es war mittlerweile schon wieder 22:30 Uhr. Also ging ich ins Badezimmer, um mich fertig für's Bett zu machen. Als ich das Badezimmer wieder verließ, sah ich Will auf dem Sofa vor seinem Laptop sitzen.
"Ich geh schlafen. Gute Nacht, Will.", sagte ich.
"Hey, warte mal!", sagte er kurz bevor ich in meinem Zimmer verschwand. "Wie heißt du eigentlich?"
"Isabella. Aber nenn mich bitte Bella. Ich hasse meinen richtigen Namen.", antwortete ich.
"Okay. Gute Nacht, Bella.", sagte er noch und dann verschwand ich in meinem Zimmer.
Cody war schon seelenruhig am schlafen. Also strich ich ihm nur noch einmal kurz über den Kopf und ging dann auch ins Bett.
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Running into Liberty
FanfictionSogar von ihren Eltern wurde sie hintergangen. Wen kann sie denn dann noch trauen? Niemanden?