Als ich wieder zu mir kam, fühlte sich mein Hinterkopf so an als hätte man mir ein Waschbrett darübergehauen. Ich sah alles verschwommen und erst nach einer Weile konnte ich die Gestalt vor mir identifizieren. Es war Tom. Allein an diesen ungewöhnlichen grünen Augen hätte ich ihn überall wiedererkannt. Aber irgendwo hatte ich diese Augen schon einmal gesehen. Und zwar nicht bei Tom. Wenn ich nur wüsste wo!
Fast bevor ich mich umgedreht hatte, wusste ich wo ich war. Im Tal der Wölfe. Aber wo war Mira?
"Sie ist aufgewacht!" Rief Tom und packte mich am Arm. Ich wehrte mich nach kräften, aber gegen ihn hatte ich nicht den Schimmer einer Chance. Sein Griff verstärkte sich nur.
Ein großer Wolf kam hinzu. Ich konnte mich nicht erinnern ihn vorher schon einmal gesehen zu haben, vermutlich kam er aus einem anderen Viertel.
"Ich gehe ihn holen, Tom"
Rief er, bevor er in die entgegengesetzte Richtung davonlief.
Wen würde er holen?
Ich versuchte mich erneut aus Toms Griff zu winden, aber Tom zuckte nicht mit der Wimper.
"Das würde ich dir nicht raten?"
Ich wiederstand der Versuchung ihm ins Gesicht zu spucken. Was hatten die mit Keira und Orion gemacht?
Tom ließ zu dass ich mich aufrappelte und hinsetzte. Ganz großer Fehler. Augenblicklich wünschte ich mir, ich wäre liegen geblieben.
Um mich herum standen ca. 20 schwarz gekleidete Menschen und Wölfe die alle ihre Pistolen auf mich gerichtet hielten. Ich fasste mir unwillkürlkch mit der Hand an den Hals, aber ich hatte den Anhänger nicht um. Wo wahr er?
"Du willst wissen wo dein kosbarer Anhänger ist hmm?"
Höhnisch grinsend hielt Tom ihn hoch.
"Serverus ist schon auf dem Weg. Dann werden wir sehen ob es der echte ist!"
Ich ging nicht auf ihn ein.
"Wo sind Keira und Orion?"
Tom nickte mit dem Kopf in eine Richtung und jetzt sah ich die Beiden.
Zwei große Männer mühten sich mit Keira ab, die sich mit Zähnen und klauen wehrte, während Orion einen eher gelassenen Eindruck machte.
Auch er wurde von zwei Männern bewacht.
Ich schluckte.
"Wie habt ihr..."
"Oh, das war nicht schwer." Tom lächelte
"Als wir das Treffen mit Orion und Keira vereinbart hatten war es sonnenklar, das ihr euch hinterherschleicht. Es war ein leichtes euch von hinten zu überwältigen. Deine Freundin hat sich ein bischen mehr gewehrt als du, weshalb wir sie ebenfalls ausser gefecht setzten mussten."
Er nickte wieder mit dem Kopf in eine Richtung. Dort lag Mira bewusstlos auf dem Boden.
"Nun ja" fuhr Tom fort.
"Wie haben Keira und Orion gesagt dass sie die Wahl haben: entweder sie kommen mit, oder ihr Beiden sterbt. Das ist auch der Grund weshalb ihr beide noch am Leben seid. Die Mafia hält nämlich ihre versprechen!"
Ich schwieg.
Wie hatten Mira und ich nur so doof sein können. Währen wir brav in der Hütte geblieben wäre das alles nicht passiert.
Mein Blick fiel wieder auf Mira, die nun langsam zu sich kam. Ich wollte ihr in Zeichensprache etwas klar machen, aber da sah ich in der Ferne drei Gestalten die langsam näher kamen.
Der erste war ganz klar der große Wolf von eben, der jemand hatte holen wollen. Die zweite Gestalt kannte ich auch. Es war der Mann in schwarz, der mir den Brief übergeben hatte. Rufus.
Aber den dritten kannte ich nicht. Oder, zumindest versuchte ich mir einzureden das ich ihn nicht kannte.
Sein tiefschwarzes Fell hob sich dunkel gegen den blauen Himmel ab und seine orangenen Augen funkelten kalt und bedrohlich.
Es gab keinen Zweifel. Er war Serverus, der schwarze Wolf mit den orangenen Augen.
Als ich Orion ansah, stockte mir fast der Atem. In seinen Augen lag so eine Mischung aus Abscheu und Hass, das mir innerlich kalt wurde. Keira hatte beinahe den gleichen Gesichtsausdruck.
Sie sah so aus als würde sie ihm am liebsten das Fell abreißen, aber Gleichzeitig sah sie fast traurig aus.
Als Serverus in die Mitte des Kreises trat wurde es totenstill. Die Mitglieder der Mafia sahen ihren Anführer mit einer Mischung aus bewunderung, respekt und auch neugierde an.
Mir fiel ein, das es für die meisten vermutlich das erste Mal war, das sie ihm überhaupt begegneten.
Er sprach nicht besonders laut, aber trotzdem konnte man ihn mühelos verstehen.
"Tom!"
"Ja?"
Tom sah seinen Anführer erfurchtsvoll an.
"Bring mir diesen Anhänger!"
Tom gehorchte sofort.
Er lief nach vorne und reichte ihn Serverus.
Alle Blicke hingen wie gebannt an dem Anhänger und den Anführern der Mafia.
Ich spürte Keiras Blick auf mir und sah zu ihr. Auch Orion und Mira hatten offenbar gerade die selbe Idee gehabt, denn unsere Blicke trafen sich in der Mitte.
Dann nickte Keira mit dem Kopf und formte stumm mit dem Mund.
"Lauft!"
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Lucy und die Mafia der Wölfe 3
ФэнтезиDas ist der Finalband. das Geheimnis wird gelüftet. und am Schluss findet der große entscheidende Kampf statt. Wem kann man trauen? wer ist der Spion? Was ist Keiras Geheimnis?