Kein Wort zu niemandem

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"Du hast ihn also wirklich gesehen und dich mit ihm unterhalten? Jaaa ich wusste, dass das bald passieren würde!" jubelt Olaf triumphierend. Gleich nachdem ich aufgewacht bin, habe ich Olaf alles erzählt aus Angst ich könnte es durch den Kuss von Jack wieder vergessen. Komischerweise erinnere ich mich an alles was gestern zwischen uns passiert ist.

"Kein Wort zu Anna und Kristoff, denk dran Olaf!" zische ich Olaf 2 Stunden später zu als wir an dem Hafen stehen und das Schiff empfangen, mit dem die beiden wiederkommen."Elsa!" Anna fällt mir fröhlich gelaunt wie immer in die Arme. "Ich habe dich so vermisst, Schwester." fügt sie flüsternd hinzu sodass nur ich es hören kann. "Ich dich auch, kleine Schwester." antworte ich mit einem kleinen Lächeln und drücke sie fester an mich.

Ich löse mich von ihr als ich sehe, dass Kristoff und Sven auf uns zukommen. Außer den beiden, laden unsere Schlossangestellten das Schiff aus und Kristoff muss angestrengt Acht geben, dass er von diesen nicht umgerannt wird. Anna und ich versuchen unser Kichern hinter vorgehaltenen Händen zu verstecken, doch der Belachte bemerkt es natürlich trotzdem.

"Werde ich etwa gerade von der Königin und der Prinzessin höchstpersönlich ausgelacht?" gibt er gespielt ernst von sich. Bevor ich nur an eine Antwort denken kann, räuspert Anna sich und antwortet: "Natürlich nicht, werter Herr. Die Königin und meine Wenigkeit haben nur - " und schon bricht sie in Gelächter aus als Kristoff sie hochnimmt und durch die Luft wirbelt. Die beiden so glücklich zu sehen, zaubert mir jedes Mal aufs Neue ein Lächeln ins Gesicht jedoch verspüre ich dieses Mal ein leichtes Ziehen im Bauch. Als die beiden sich dann auch noch küssen, merke ich sogar wie sich Tränen in meinen Augen sammeln. Beschämt reibe ich mir die Augen und gehe dann auf Kristoff zu um ihn ausgiebig zu begrüßen.

9 Stunden später sitzen wir alle zusammen in der Schlossbibliothek und die beiden erzählen mir alles was sie bei ihren Kontrollen bei unseren Handelspartnern herausgefunden haben."Elsa, diese Menschen sind unglaublich gewesen. Die Bürger von Arendelle sind zwar sehr freundlich und hilfsbereit aber diese Menschen da waren einfach wundervoll! Jedes Mal wenn wir etwas genauer wissen wollten haben sie..." weiter höre ich gar nicht mehr zu. Automatisch schaltet mein Kopf ab und wie schon den restlichen Tag wandern meine Gedanken zu Jack. Wo ist er jetzt gerade? Wann werde ich ihn wiedersehen? Werde ich ihn überhaupt wiedersehen? Bei dem Gedanken weiten sich ungewollt meine Augen.

"Elsa? ELSA!" Annas Stimme dringt zu mir durch und ich spüre wie sie mich an den Schultern rüttelt. Erschrocken erwache ich aus meiner Trance und schaue in zwei vor Schreck geweitete Gesichter. "Wir wollen doch nicht sofort dahinziehen, Schwester. Wir fanden es nur sehr schön und haben überlegt ob wir uns irgendwann dort niederlassen wollen...bitte hör auf zu weinen."

"Ich..ich weine doch nicht." stottere ich nur verwundert vor mich hin. Entgegen meiner Aussage kullern mir nun Tränen über die bereits schon feuchten Wangen. Entsetzt streiche ich diese weg. "Es freut mich, dass es euch dort so gut gefällt, wirklich. Ich habe nur daran gedacht wie...ehm.." unfähig den Satz zu beenden stammele ich herum. "Wir lassen dich nicht so schnell allein, Elsa. Uns ist bewusst wieviel du zu tun hast. Du brauchst unsere Hilfe hier in Arendelle und nicht irgendwo weit entfernt in irgendeinem Dorf." erklärt mir Kristoff mit einem aufmunterndem Lächeln. Ich fühle mich schlecht, ihnen nicht sagen zu können weshalb ich eigentlich weine, doch es ist besser es ihnen nicht zu sagen.

"Danke." sage ich nur und umarme die beiden fest. "Ihr wisst gar nicht wie froh ich darüber bin, euch zu haben." nuschle ich beinahe unverständlich. "Nichts zu danken." bringen die beiden im Chor zurück. "Nun lasst uns Schluss mit den Geschäften für heute machen und etwas essen." schlägt meine Schwester vor. "Das ist eine fantastische Idee, Anna. Lasst uns essen gehen." lächle ich ihnen halbherzig zu. "Wie Ihr befehlt, Königin." meint Kristoff woraufhin Anna in Gelächter ausbricht. Ich täusche ein ebenfalls frohes Lachen vor, doch ich merke, dass mir das nicht ganz gelingt. Zügig gehe ich vor den beiden aus dem Raum um unseren Bediensteten Bescheid zu geben, dass sie das Abendessen nun servieren können.

"Wow, Elsa du bist so wunderschön." haucht der braunhaarige 17-Jährige der 14-Jährigen entgegen als diese die Treppe hinuntergeht. Diese scheint seine Aussage nicht gehört zu haben und geht unbeirrt jede weitere Stufe hinunter. Auf der vorletzten Stufe kommt ihr Jack zuvor; umfasst ihre Taille und hebt sie sanft zu sich herunter auf den polierten Steinboden in der großen Empfangshalle des Schlosses. Um sie herum herrscht fast komplette Dunkelheit, nur der nächtliche Himmel spendet mit seinem Mond und den unzähligen Sternen gerade so viel Licht, dass sie sich erkennen können. "Du bist hier, Jackson Overland." flüstert sie als sie ihre rechte Hand auf seine Brust ablegt und er seinen ebenfalls rechten Arm um sie schlingt. "Aber natürlich, Königin Elsa von Arendelle." Mit dieser Aussage entlockt er ihr ein kleines Kichern. "Jack, noch bin ich keine Königin!"

"Bald wirst du es sein." meint er mit einem Lächeln und führt sie durch die Eingangshalle und kleinere Gänge bis sie schließlich vor einer der Hintertüren in den Schlossgarten stehen. "Nach Ihnen, meine Prinzessin." schmunzelt Jack während er die Tür für sie aufhält. Gerade als Elsa gehen will, sind deutliche Schritte zu hören. Die Zwei schauen sich geschockt an und rennen schließlich Hand in Hand durch die Tür.

Nach ein paar Schrecksekunden brechen sie während des Laufens in Gelächter aus. Sie werden immer schneller bis sie an einer riesigen Trauerweide ankommen. Jack schiebt die langen Äste voller Blätter zur Seite und es sind wunderschöne weiße Tische mit dazugehörigen Stühlen zu sehen. Das ist er, ihr Lieblingsplatz. Jedoch liegt er hinter dem Baum wo weitere kleine Büsche, kleinere Bäume und Sträucher stehen und den perfekten Ausblick auf das weite Meer noch verschönern.

Nach ein paar Minuten des Schweigens unterbricht Elsa schließlich die Stille. "Es ist jedes Mal wieder atemberaubend, nicht wahr?" fragt Elsa in die kühle Nacht hinein während sie auf die Wellen schaut in denen sich die Sterne widerspiegeln. "Das ist wohl wahr." antwortet Jack sofort.

Er dreht sich zu Elsa, kommt langsam ihrem Gesicht näher, doch bevor etwas anderes passieren kann, ist er verschwunden. Und mit ihm ist die wunderschöne Nacht gegangen. Eine erwachsene Elsa steht nun allein etwas weiter vorn an einer Klippe. Erst scheint sie gefasst zu sein, doch im nächsten Moment schreit sie, bricht zusammen und fällt die Klippe hinunter. Elsa versucht nicht einmal dagegen anzukämpfen; im Gegenteil sie beginnt zu lachen was mit einem Mal verstummt als sie im Meer eintaucht. Erstaunlicherweise ist es gerade hell genug unter Wasser, dass Elsa sieht, wie ein riesiges haiähnliches Wesen auf sie zukommt.

Voller Angst weiten sich die Augen und sie versucht zu schreien, doch niemand kann sie hören, denn der weite Ozean lässt ihre Rufe um Hilfe verstummen. Das riesige Maul des Wesens öffnet sich schließlich und verschluckt sie in tiefer Dunkelheit.

"Aaaaaaaah!" Elsa reißt ihre Augen auf und sieht sich in dem stockdunklen Zimmer um. Sie hört leise Schritte die sich ihrem Bett Stück für Stück nähern. "Jack? Jack, bist du das?" fragt Elsa vorsichtig, doch im nächsten Moment landet eine unangenehm kalte Hand auf ihrem Mund, die ihr bedeutet nicht zu schreien. Sie versucht ruhig zu atmen, doch ihr entweicht ein Schrei als sie die Person sieht der die Hand gehören zu scheint.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 26, 2015 ⏰

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