chocolate pudding & fire escapes

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WOOOP! Neues Kapitel *-* nach gefühlten Jahren ;o

Hoffe es gefällt euch ;) Votes und Kommentare sind (wie immer) wie ein Happymeal für mich ;D

Viel spaß und schönen Abend noch ;p

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„Wir kommen hier raus!"

Begeistert sprang Luke auf die Beine und ließ mich wortwörtlich sitzen.

Kaum zu glauben dass ich ihn vor 30 Sekunden fast geküsst hätte.

Die Stunden in diesem Metallkasten töteten gnadenlos meine Gehirnzellen. Ich kämpfte mich auf die Beine und lief auf die Aufzugtür zu.

War es nur Einbildung?

Abgesehen von dem Licht, geschah nichts Außergewöhnliches.
Luke schlug seinen Hinterkopf gegen die Wand, während ich seufzend wieder auf den Boden rutschte.
Falscher Alarm.
Plötzlich vibrierte mein Hintern und ließ mich aufschreien. Skywalker spürte wohl dasselbe und streckte, grinsend wie ein Honigkuchenpferd, seine Arme aus.

„Wir kommen hier wirklich raus!"

Ohne nachzudenken sprang ich auf ihn zu und schlang meine Arme um seinen Hals.

Ich sah zwar aus wie ein wildgewordener Schimpanse und ich kannte diesen Jungen erst seit 5 Stunden, aber das war mir schnurzpiepegal.

Ich konnte endlich nach Hause, zu meinem Bett, Scott, meinem Kühlschrank, meinem Fernseher, meiner Dusche aber vor allem zu meinem Kühlschrank. Die Aufzugtür bewegte sich extrem langsam, aber sie bewegte sich!

Ich ließ Luke los, während wir fast synchron zur Tür hüpften.

Erwartungsvoll starrte ich unsere Tür zur Freiheit an, bis eine große Hand nach meiner griff.
Damit hatte die Tür mein Interesse verloren. Wie hypnotisiert starrte ich auf unsere verschränkten Finger, als würde jeden Augenblick etwas zwischen uns explodieren.

„LUKE!"

Hinter der Aufzugtür stand eine Gruppe von Menschen.
Ein dunkelhaariger Typ rannte uns regelrecht um und verpasste Luke eine seltsame Mischung aus Umarmung und Kopfnuss. Allein der Anblick sah nicht sehr komfortabel aus.
Ich drückte mich automatisch nach hinten und sah zu wie Luke von der Menge aus dem Aufzug gezogen wurde.
Ich weiß nicht was ich erwartet habe. Vielleicht Scott, mit einer Willkommen-Zurück-Rose in der Schnauze?
Die gesamte Situation überforderte meinen Kopf. Ich schnappte nach meiner Tasche und schlüpfte unmerklich aus dem Aufzug. Ich rannte fast aus zur Glastür.
Trotzdem spitzte ich unbewusst die Ohren. Ich wartete darauf dass jemand meinen Namen rief. Dass Luke meinen Namen rief. Aber sowas passierte nicht im wahren Leben. Ich wollte Luke die Rolle der Cinderella wegnehmen. Aber eine schlechtbezahlte Sekretärin verlor keinen Glasschuh, während sie vor den Rockstar weglief.

Meine Lungen füllten sich mit der kalten Luft, die mir draußen ins Gesicht schlug.
Es regnete. Natürlich regnete es. Es passte nicht zu meiner melodramatischen Laune an einer wunderschönen Nacht nach Hause zu stolpern. Und die Regentropfen sorgten dafür dass die Penner auf der Straße meine Tränen nicht sehen konnten.
Ich weinte vor Freude. Immerhin war ich noch am Leben und konnte gleich meinen Kühlschrank plündern.
Nach einer halben Stunde stand ich vor meiner Wohnungstür und schloss zitternd die Tür auf.
Die Wohnung sah so unordentlich aus wie immer. Scott war wohl zu faul gewesen schwerwiegenden Schaden anzurichten.
Mit einem Becher Schokopudding saß ich auf meiner Couch und wischte mir im Minutentakt über die Augen. Es war offiziell! Nach dieser Nacht musste ich mir psychische Hilfe suchen, bevor meine Tränendrüsen endgültig abnutzen.

Mit Scott in einer Hand und meinem Pudding in der anderen, hämmerte ich gegen die Nachbarstür.
Eine ältere Dame im Nachtkleid öffnete mit einem Baseballschläger in der Hand die Tür.
„Verschwindet ihr Bastarde! Ich bin bewaffnet!"

Als Martha mein verheultes Gesicht sah, ließ sie den Schläger fallen und zog mich in die Wohnung.
„Ist es dein Job?"
Wir saßen gemeinsam an Marthas Küchentisch, während sie mir brühendheißen Tee vor die Nase stellte.
Ich schwieg und beobachtete wie Martha gefühlte 20 Kilo Honig in meinen Tee löffelte.
„Ich kenne diesen Blick! Ist es ein Junge?"
Ihre Aussage weckte mich endgültig auf. Ich erzählte ihr alles, während Scott an ihren Hausschuhen knabberte. Meine Freundin hörte mir aufmerksam zu, nickte mitfühlend und lachte über die letzten 6 Stunden meines Lebens.

Ich wusste nicht wie, aber ich schaffte es auf Marthas Couch und schlief dort, eingekuschelt in einer Decke, ein.

***

Als ich mich, am nächsten Morgen, auf den Weg zur Arbeit machte, fühlte ich mich wie ein anderer Mensch. Riley Campbell bekam tatsächlich eine Gehirnwäsche. Ich dachte sowas passierte nur Verrückten und wahnsinnig gläubigen Menschen, die ihrem Leben einer Gottheit zuwenden.

Ich dagegen trug meine Kündigungspapiere geradewegs ins Büro meiner Chefin. Das machte mich umso geisteskranker. Aber gestern Nacht ist mir klar geworden dass ich nicht hierher gehörte. Ich war keine Sekretärin. Ich war auch keine angehende Sängerin, Schauspielerin oder gar eine Bestsellerautorin. Ich war einfach Riley.
Kurz vor der Tür meiner Chefin blieb ich stehen.

WIE ERKLÄREN SIE MIR DAS? DER JUNGE HÄTTE EINE LUNGENENTZÜNDUNG BEKOMMEN KÖNNEN!"

Wie eine eingeschüchterte Maus klammerte ich mich an meine Papiere.
Die gesamte Abteilung war mucksmäuschenstill. Nur ich hörte das piepsende Stimmchen meiner, sonst so dominanten, Chefin. Mein Tag verlief bisher bombastisch. Ich lauschte weiter neben der Tür und grinste vor mich hin. Meine Chefin in Schwierigkeiten zu sehen, war wie Weihnachten, Ostern, Geburtstag, Halloween und Chanukka zusammen.

„Ashton hör auf zu essen!"

Die Tür des Treppenhauses wurde aufgerissen und die Stimmen unterbrachen meinen Lauschversuch.
Luke! Ich kaufe es dir immer noch nicht ab dass sie aussah wie Mila Kunis. Keine kann aussehen wie Mila Kunis."
„Doch sie hatte Ähnlichkeit mit ihr. Und einem hysterischen Vogel."
Ein Wunder dass meine Kinnlade nicht den Boden berührte. Da war tatsächlich Luke. Ich unterdrückte einen Schrei und schlüpfte durch die erstbeste Tür.

„Miss. Campbell?"

Gut gemacht Riley. Bei mir hat der Spruch „ mit der Tür ins Haus fallen" eine ganz neue Bedeutung.
Mrs Evans saß mit einem glatzköpfigen Mann am Konferenztisch und starrte mich abschätzend an. Immer sind es die Glatzköpfe!
Ich atmete tief aus und schluckte den Kloß in meinem Hals herunter. Jetzt oder nie?!

„ICH KÜNDIGE!"

Heute wurde eindeutig zu oft geschrien, aber ich fühlte mich dadurch wahnsinnig befreit.
Aber damit war die Sache nicht vorbei.
Nach meinem kleinen Ausraster hörte man Stimmen vor der Bürotür. Bei meinem Glück konnte es nur Lukes blöde Band sein.
Panisch schmiss ich meine Unterlagen auf den Tisch und riss ein Fenster auf. Immerhin hatte ich nichts mehr zu verlieren, abgesehen von meinen gesunden Knochen.
Ich danke dem Erfinder der Feuerleiter!
Gerade als die Tür aufging, kletterte ich Richtung Freiheit.
Hatte mich Luke vor seinen Freunden wirklich mit Mila Kunis verglichen?
Ohne es zu merken schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Bis ich anfing die Situation zu überdenken.

Ich habe bei meiner einzigen Geldquelle gekündigt, bin unhöflich in ein Büro gestolpert, so gut wie aus dem Fenster gesprungen und hänge gerade an der Feuerleiter eines Gebäudes.

Ein Lichtblick hatte meine Situation trotzdem. Ich werde Normans Rattengesicht nie wieder sehen müssen!


14 floors straight to hell | 5SOS Luke Hemmings |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt