Wie die Einsamkeit

Kelly

Weiß .
Himmel?
Hölle?

Nach der genaueren Begutachtung eher
Hölle

Ein steriler weißer Raum, mit zwei Betten. In einem lag ich, dass andere war mit Kuscheltieren übersähet.
Also noch eine Mitbewohnerin. Zum Glück war die nicht da.

Wer mich bloß gefunden hatte?!
Vielleicht eine Oma, die mit ihrem Enkelchen Kastanien zum Basteln suchte. Ob er mich gesehen hatte, ein Kleinkind. Warum hatte ich ihm das angetan wenn es doch eh nichts gebracht hatte, so fing es doch erst an.

2008, Oktober
Endlich ich hatte es geschafft auf meinen Zeugnis war nur eine Drei.
Ich rannte durch den Park, Allein. Den Park vor dem meine Mutter mich so oft gewarnt hatte. Allein. Da hatte es angefangen. Ich lief den Weg weiter, weiter , immer weiter. Und dann... dann saß er da, an einen Baum gelehnt, mit einer unglaublichen Bierfahne. " Komm her mein Kind!" Er klang schwach, ich wollte ihm helfen. Doch er hielt mich fest.

Alles was ich verdrängt hatte kam wieder.
Seine Worte.
Sein Gesicht.
Die Nacht.

Er zwang mich jeden Nachmittag in den Park zu kommen, jede Nacht bei ihm zu schlafen. Er würde mich immer wieder finden.

2008, Dezember

Ich lief den Weg entlang, durch diesen verhassten Park. Ich bereitete mich mental darauf vor, darauf was jedes Mal geschah.
Immer das gleiche.
Er lehnte an dem selben Baum wie am Tag zuvor . Doch diesmal rührte er sich nicht. Er blieb sitzen.
War Kalt und
Tot.

Tränen rannen mir übers Gesicht, dass war der Anfang. Ich spürte mich nicht mehr, war nicht mehr dieses Kind.
Sie tat mir so Leid. Mutter und Vater verloren und dann das!
Doch ich war sie.
Ich war dieses einsame Mädchen.
Ich war allein.