The dinner

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Sie empfing uns als wären wir alte Freunde, die sich seit dem Abschluss nicht mehr gesehen hatten und jetzt jedes Details beim anderen suchen. 

-Lass dich ansehen, Pölli.- Pölli, Jan schaute mich an und ich grinste genugtuend. Das war seit seiner Kindheit sein Spitzname und manchmal nannte ich ihn so um ihn zu ärgern. Sie griff ihm an beide Schultern und schaute an ihm herunter. 

Das letzte mal als sie sich gesehen hatten war vielleicht letztes Jahr oder so. Sie tat so als hätte sie ihn seit seiner Geburt nicht mehr gesehen.

-Kommt rein. Es regnet gleich.-   Sie schloss die Tür hinter uns und ich trat in die Eingangshalle. Ich war hier nur einmal. Ein paar Wochen nachdem ich mit Jan zusammen kam. Er stellte mich ihr vor und sie liebte mich von Anfang an , wie ihr eigenes Kind. Wie ich sie dafür hasste.

Zwei breite, weiße Treppen. Rechts geht es ins Wohnzimmer und am Ende der Treppen liegen Bad und Schlafzimmer. Von aussen ein Schloss, von innen ein kleiner Palast. Sie ging ins Wohnzimmer und ich setzte mich auf den Sessel neben einem Telefon.

-Nein, stopp! Nicht setzten..- Sie merkte selber, dass sie merkwürdig klang.

-Oh, ehm so war das nicht gemeint. Ich wollte nur, dass ihr euch noch etwas umschaut. Ich habe neu eingerichtet und neue Möbel und naja... alles neu.! Und wer sollte es zuerst sehen? Meine zwei Lieblinge natürlich. -

In ihrem Büro war sie zwar nett, aber nicht so wie jetzt, Nicht lieb einfach nur nett.

-Schon okey Mum. Geh wieder in die Küche.- Er drehte sich zu mir. -Komm wir gehen nach oben.-

-Muss das sein? Können wir nicht einfach essen und dann wieder gehen?-

-Hab dich nicht so. Wenn sie nicht mehr ... du weißt schon.. wenn sie nicht mehr ist, könnten wir hier wohnen.- AUF KEINEN FALL. Er deutete meinen Blick.

- Nur vielleicht.-       Besser so.

Die Treppe war mit weißem Teppich verziert. Es sah wirklich schön aus, aber es war nichts besonderes. 

-Heeerein spaziert.- Wir betraten ihr Schlafzimmer. 

Rote Vorhänge, ein goldenes Bett und ein riesen Holzschrank. Brauner Fußboden und ein riesiges Bild einer Landschaft über dem Bett. Schön. Okey, es war der Hammer. Ein Traum. 

Ich wagte es einzutreten und mich umzuschauen. 

-Wow!-

-Das kannst du laut sagen.- Er fuhr sich beeindruckt durch die blonden Haare und riss die Augen auf.

Ich setzte mich aufs Bett und sofort schnellte ich wieder auf.

-Scheiße, was war das?- Ein lautes Miauen schallte durch den ganzen Raum.

Ein dicker schwarzer Kater kroch aus der gelben Tagesdecke hervor. Ich hatte das nie jemandem ausser Jan erzählt, aber ich liebte Katzen. Sie lösten etwas in mir aus was nur wenigen gelang.

-Alles nur wegen dir. Hättest du mich nicht warnen können, dass deine Mutter eine Katze hat?-

-Tut mir leid ich hab sie  vergessen.- Sie sah so hilflos aus. -Och.. komm her Charles-

Er nahm ihn auf den Arm und presste ihn lieb an sich. Ich streichelte solang seinen Kopf. Ich wurde sofort ruhiger und hatte schon vergessen wie wüntend ich auf Jan war, weil er mich nicht vor diesem schönen Geschöpf gewarnt hatte. Vergeben und vergessen.

-Essen ist fertig!!- Dorothy kreischte aus der Küche. Jan mit Charles auf dem Arm und ich spurteten die Treppe runter und der Duft von Hähnchen durchströmte unsere Atemwege.

-Mhhh... wies hier riecht.- Langsam fing ich an sie zu mögen. Wieso ich sie die ganze Zeit hasste? Ich zweifelte an ihren psychologischen Fähigkeiten und wollte mich ihr nicht öffnen. Im nachhinein hätte ich sie von Anfangan besser kennenlernen sollen, dann wären wir jetzt vielleicht beste Freunde. 

Das Essen verlief traditionell. Etwas Gelaber. Viel Schweigen, aber eigentlich ganz ok. Ich ging aufs Klo. Als ich fertig war wollte ich den Gang zurück laufen, doch ich blieb vor ihrer Vitrine stehen. Wow, sie war wirklich eine berühmte Therapeutin. Die gleichen Urkunden wie in ihrer Praxis. Ich nahm ein Bild von ihr und einem kleinen Mann in die Hand. Er erinnerte mich an jemanden, aber ich wollte es nicht war haben. War er es? Nein das kann nicht sein. Der Mann auf dem Bild war braunhaarig und dünn, aber er war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten.

-Roland Arthur.- Sie stand da wohl schon länger.

-Was?-

-Der Mann auf dem Bild. Das ist Roland Marcus MacArthur , einer meiner besten Freunde im Psychologiestudium. Er war ein Überflieger und betrachtete die Menschen ganz anders als zum Beispiel du oder ich. Er war ein ausgezeichneter Therapeut. Er ist Milliadär, aber er ist schon vor langer Zeit.. Er war mein Seelenverwandter.- 

Diese Seite von ihr war mir nicht bekannt. Sie konnte tatsächlich fühlen. 

-Komm, wir haben noch was zu besprechen.- Ich legte das Bild zurück und beobachtete sie. Keine Gesichtsregung. Kein trauriger Seufzer.

-Setz dich, setz dich.-

-Ich hab euch was zu erzählen. Ich werde eine Reise unternehmen und zwar naja für immer. Ich habe in meinem Alter erst so wenig von der Welt gesehen und ich möchte meinen Planeten erkunden. Ihr versteht das, oder?-

-Klar Mum. Ich meine.. Averys Behandlung bei dir ist ja eh bald vorbei.- NEIN! Gleich fliegt alles auf.

-Was? Schätzchen was redest ..?- Ich warf ihr einen kritischen Blick zu und zog das Kinn nach unten. Sie verstand mich sofort.

-Oh.. achso.. Vergiss es. Ich war grade verwirrt. Das Alter, du weißt ja.- Gut gerettet.

-Schon okey Mum, wann gehst du? -

-Ich dachte so an nächste Woche.-

WAS? WAS? Wie sollte ich dann verdrängen?Ich glaube sie dachte dass ich heute morgen verdrängt habe und mich deshalb so komisch verhalten habe, aber so ist das nicht.

-Ist das nicht etwas überstürzt? - Ja! Ich sagte es und es kam so an wie ich es meinte.

-In meinem Alter ist nichts mehr überstürzt. Es ist schon gebucht und ich werde. naja.. nicht mehr zurückkehren, aber das besprechen wir ein andermal, ja?-

-Ein.. ein andermal? Mum, in einer Woche bist du für immer weg.. Es gibt kein andermal mehr!!- 

Er wurde aufgebracht, warf mit Besteck  und Dorothy warf uns sofort raus.

Das war das dritte Kapitel, ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen:) (Follow gegen Follow, nicht vergessen)

The RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt