Ein Geheimniss

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Am nächsten Morgen wachte ich, obwohl wir lange aufgeblieben waren, zeitig auf. Draco und ich wollten zusammen zum Frühstück gehen. Der vergangene Abend kam mir vor, als wäre er schon Ewigkeiten her, doch es waren nur wenige Stunden. Kaum, dass ich an dem Ball dachte, huschten die Bilder durch meinen Kopf, wie Draco mir nahe war.
So unglaublich nah...
Der Kuss, dann, wie er mir sagte, er würde mich lieben. All das wirkte wie ein Traum, unreal.
Ich wurde aufgeregt und wollte Draco so schnell es ging sehen, einfach um mein Inneres zu beruhigen, dass all das wirklich passiert war. Somit stand ich auf, machte mich fertig und verließ den Schlafsaal. Kaum, dass ich den Gemeinschaftsraum betrat, erfassten meine Augen ihn direkt.
Draco stand am Kamin und las den Titel einer Zeitung. Als er die Tür hörte, drehte er sich um, legte die Zeitung weg und kam mit einem Lächeln auf mich zu. "Guten Morgen, ich hoffe du hast gut geschlafen?'' wollte er von mir wissen.

Noch ehe ich antworten konnte, beugte er euch auch schon hinab und in der nächsten Sekunde spürte ich seine warmen, weichen Lippen auf meinen. Mein Herz setzte einen Schlag aus, nur um im nächsten Moment doppelt so schnell zu schlagen. Ich erwiderte den Kuss zaghaft und war froh, dass sonst keiner im Gemeinschafttsraum war. Denn nach wie vor fühlte ich mich sehr unbeholfen, unwissend, was ich tun sollte. Dies schien Draco nicht zu stören, denn er hielt den Kuss für einen Moment aufrecht, ehe er sich löste. Ich öffnete meine Augen und sah direkt in seine Grauen.
Ich spürte Hitze in meinen Wangen aufsteigen. "Guten Morgen, ich habe gut geschlafen. Und du? '' kam es nicht sonderlich schlau von mir. Dies ließ Draco lachen.
"Ich raube dir doch ganz schön den Versand, was? '' neckte er mich, was mich nur noch verlegener werden ließ. Er grinste und nahm meine Hand.
''Wollen wir frühstücken gehen, Kleines?'' fragte er und ich nickte.
Zusammen verließen wir den Gemeinschafttsraum und machten uns auf den Weg zur großen Halle.

Dort war, außer uns beiden, nur eine Hand voll andere Schüler. Die meisten davon Erst- bis Drittklässler, die nicht auf den Ball gewesen waren.
Alle anderen lagen wohl noch in ihren Betten und schliefen, da sie abends zuvor lange wach gewesen waren.
Wir unterhielten uns ein wenig und aßen dabei unsere Toasts.

Danach holten wir unsere Winterumhänge und gingen raus, etwas spazieren.
Die Sonne schien hell und blendend. Der Schnee glitzerte munter um uns herum. Während wir über die Ländereien schlenderten, schwiegen wir. Nur das Knirschen des Schnees unter unseren Schuhen war zu hören. Nach circa zehn Minuten schweigend nebeneinander herlaufen, nahm Draco meine Hand.
Glücklich umschloss ich seine Finger und musste dabei an gestern Abend zurück denken. Krampfhaft überlegte ich, wie ich diese Stille zwischen uns brechen könnte, als Draco schon das Wort übernahm.

"Darf ich dich etwas fragen?" begann er zu sprechen. Ich sah zu ihm hoch und schenkte ihm ein Lächeln. Leicht drückte ich seine Hand. "Aber natürlich darfst du. Alles was du wissen willst!'' antwortete ich munter und war gespannt, was Draco wohl wollte.
Dieser blieb stehen und sah auf den See, welcher stellenweise eingefroren war. An einer Stelle befand sich ein Loch im Eis, dort konnte man sehen, wie der Kraken seine langen Tentakel in die Sonnenstrahlen der Wintersonne streckte.
Das Durmstrangschiff glitzerte von Eis und Schnee. Abwartend wandte ich den Kopf meinem Freund zu. Bei dem Gedanken schlug mein Herz direkt wieder schneller. Draco war mein Freund. Dies ließ meinen Körper aufgeregt kribbeln.
"Ich würde gerne wissen, wie du dir unsere Beziehung weiterhin vorstellst?" fragte Draco mich nun.

Ich schaute ihn verwirrt an. "Was meinst du damit?" entkam es mir und ich musterte ihn, um etwas aus seinen Regungen schließen zu können. Als mir ezwas durch den Kopf ging.
"Hab... hab ich etwas falsch gemacht? Ich meine... sicher... ich bin nicht gut im Küssen. Ich hab sowas nie getan. Aber... ich verspreche, ich werde mir mehr Mühe geben.''erklärte ich mich sofort und spürte, wie Panik in mir empor kroch. Wollte er doch nicht mit mir zusammen sein?

Die Geschichte von Lily Emily Potter (Harry Potter FanFiction) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt