Neuanfang?

792 26 0
                                    

Achtung! Dies ist eine ‚indirekte' Fortsetzung zu meiner ersten Fanfiktion ‚Wie du mir so ich dir' und spielt ein Jahr danach. Von jetzt geshen also 2014. Es ist nicht unbedingt notwendig sie vorher zu lesen, aber ich würde es empfehlen.

Banner (von Leoniiie): http://www10.pic-upload.de/05.07.13/8rwr5mqw7mr9.png

Alles Fiktion, nur erfunden, nie passiert. Mir gehören keine der real existierenden Personen, ich möchte niemanden mit dieser Geschichte beleidigen, etc. Ich verdiene kein Geld damit.

1. Neuanfang?

„London?" Entgeistert sah ich meine Mutter an. „Mum, was sollen wir bitte in London?" Frustriert schmiss ich ein Sofakissen auf die Erde.

„Amy, versteh das doch, ich brauche einen Neuanfang", erwiderte meine durchgeknallte Mutter und nestelte an ihrer Kette rum. Seit wann brauchte sie einen Neuanfang, wenn sie einen Typen abschoss? Nicht falsch verstehen, ich mochte meine Mutter, aber was Männer anging hatte sie nicht so den Durchblick. Entweder sie stellte nach ein paar Wochen fest, dass der arme Kerl nicht ihre ‚große Liebe' war oder er stellte fest, dass sie einfach zu verrückt für ihn war. Wenn wir also jedes Mal umziehen müssten, wenn der Nächste weg war, hätte ich nach meinem achten Lebensjahr von Alaska über Russland bis nach China schon überall für ein paar Wochen gewohnt.

„Nein." Ich schüttelte den Kopf. „Das kannst du nicht machen. Mum, wir wohnen in Los Angeles! Ich bin hier aufgewachsen! Ich bin Amerikanerin! Und du auch! In London sind doch nur irgendwelche teetrinkenden Omas, was sollen wir da?" Meine Stimme steigerte sich zum Ende hin. Genau wie meine Stimmung sich ins Negative steigerte. Ich hatte es in Los Angeles innerhalb von sechs Jahren geschafft gerade mal zwei Freundinnen zu finden. Und Los Angeles hatte doch mindestens doppelt so viele Einwohner wie London, wie sollte ich dann dort Freunde finden? Und überhaupt. London. Da regnete es doch bestimmt 24 Stunden am Tag. Sieben Tage die Woche.

„Ich hab auch schon eine ganz tolle Wohnung", fing Mum wieder an. „Ist praktisch das Beverly Hills in London."

Zwei Wochen später fuhren wir mit dem Taxi durch das „Beverly Hills von London". Genau. Mochte ja sein, dass hier ein paar reiche Typen wohnten, aber gegen das echte Beverly Hills stank das hier ganz gewaltig ab.

„Und das ist das Haus!", quietschte Mum glücklich und sprang aus dem Taxi, das zum Glück schon angehalten hatte. Sowie ich meine Mutter kannte, wäre sie aber auch aus dem fahrenden Auto gesprungen.

Das Haus war ziemlich groß und ich musste zugeben, dass ich es doch eigentlich ganz schön fand. Ich gab dem Taxifahrer, der irgendwas von „Bleibt in eurem Land, ihr Verrückten" murmelte, sein Geld und lief dann hinter meiner Mutter hinterher, die strahlend vor der Tür des Hauses stand und es immer wieder von oben bis unten anguckte. „Es ist doch wirklich wunderschön, oder?", fragte sie und sah mich an. „Hm", stimmte ich zu.

Sie verdrehte die Augen. „Sei doch nicht immer so... so schweigsam! Ich meine, ‚Hm', was soll ich davon bitte halten? Heißt das jetzt ja oder nein? Oder vielleicht? Oder soll es heißen ‚Ich tue nur so als ob ich dir zuhöre'? Manchmal fühle ich mich als ob ich gegen eine Wand spreche, wenn ich mit die rede!" Ich hasste diese melodramatische Seite meiner Mutter. „Was habe ich bei dir nur falsch gemacht? Dein Bruder ist doch auch ganz normal!" Mein Bruder war auch genau so wie meine Mutter. Erstmalwar er schwul, womit ich überhaupt kein Problem hatte, aber es führte dazu, dass er sich besser über Handtaschen oder Schuhe mit Mum unterhalten konnte als ich. Er war auch überhaupt nicht unbeliebt deswegen in der Schule oder generell, während ich anscheinend eine merkwürdige, negative Ausstrahlung hatte, die alle dazu brachte mir aus dem Weg zu gehen. Man konnte also mit gutem Gewissen behaupten, dass mein Bruder all das war, was ich nicht war. Lustig, beliebt, gutaussehend, schlagfertig, um nur ein paar Beispiele aufzuzählen.

Me and my GuitarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt