Ein Abend bei Harry und Sophia

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„Krass, dass du 'ne Tochter hast." Harry, jetzt glücklicherweise angezogen, saß mir gegenüber, einen Arm um Sophia gelegt und musterte mich jetzt schon seit geschlagenen fünf Minuten. Ich guckte überall hin, nur nicht zum Fenster oder zu ihm. Ich mochte es einfach nicht, wenn man mich so anstarrte.

„Ob du es glaubst oder nicht, Harry, aber auch ich kann Kinder zeugen", erwiderte Simon spöttisch. Ich wurde rot, Harry lachte dreckig und Sophia schüttelte augenverdrehend den Kopf.

„Hast du auch gut hinbekommen." Ich fuhr erschrocken zu der Stimme hinter mir herum. Ein junger Mann mit frechem Grinsen und Lachfalten um die Augen stand im Türrahmen. Wenn mich nicht alles täuschte, war das Louis Tomlinson. „Mann, Louis, ich hab gesagt der Schlüssel ist für Notfälle", fauchte Harry, aber selbst ich konnte sehen, dass er nicht wirklich wütend war. „Was wenn ich nackt gewesen wäre?" Na ja, das hatte ihn ja auch nicht davon abgehalten die Tür aufzumachen.

Louis grinste noch ein Stück breiter. „Hab ich alles schon gesehen." Moment, was?! War das dieses Larry-Stylinson-Ding von dem Jane gesprochen hatte? Hm. Interessant.

„Und wenn Sophia nackt gewesen wäre?", führte Harry fort. Sophia schnaubte. „Bloß weil du dauernd nur in Unterwäsche rumläufst, heißt das nicht, dass das jeder macht, mein Lieber", meinte sie und grinste über Harrys empörtes Gesicht. „Und außerdem wusste ich, dass wir uns heute treffen, von daher..." Louis zuckte mit den Schultern und ließ sich neben Simon aufs Sofa fallen. Dann beugte er sich an ihm vorbei zu mir und streckte mir eine Hand hin. „Ich bin übrigens Louis. The Tommo. Wie du willst." Ich lächelte ihn vorsichtig an. „Amy." Er nickte und wandte sich dann wieder den anderen zu. „Wo bleiben die anderen?" Sophia zuckte mit den Schultern und sah zu Harry, der aber anscheinend auch keine Ahnung hatte. „Liam kommt später, der musste noch irgendwas erledigen, Zayn hat garantiert wieder mit seinen Haaren zu tun und Niall... Keine Ahnung", zählte Simon auf. Kaum hatte er geendet, klingelte es. Gott, sogar die Klingel hier klang teuer.

„Harry, es hat geklingelt", meinte Sophia, als sich keiner bewegte. „Du kannst auch gehen", maulte Harry und lehnte sich zurück. „Ich bin aber die Frau, ich hab schon Essen gemacht", erwiderte sie und verschränkte die Arme. Harry zog die Augenbrauen hoch. „Du hast abgepacktes Tiramisu gekauft und gesagt wir bestellen dann Pizza." Ich hörte Louis und Simon neben mir leise lachen, womit sie aber sofort aufhörten, als Sophia sie böse anguckte. „Beweg deinen faulen Hintern zur Tür, Styles." Es klingelte noch mal. „Jetzt!" Es klingelte wieder, jetzt mehrmals hintereinander. „Na gut, bevor die uns die Tür eintreten", murmelte Harry trotzig und stand auf. Sophia grinste triumphierend.

Keine fünf Minuten später betrat Harry das Zimmer mit zwei weiteren jungen Männern, die ich als Niall Horan und Zayn Malik identifizierte. „Zayn, zieh sofort die Schuhe aus!", kreischte Sophia und sprang auf. „Ich habe heute Morgen erst gesaugt!" Zayn hob abwehrend die Hände und schlüpfte aus seinen Schuhen. Ohne die Schnürsenkel aufzumachen. Meine Mum wäre ausgerastet.

„Hey, dich kenne ich noch nicht." Ich blickte auf und sah Niall vor mir stehen. „Ähm, ja... Ich bin Amy. Ich... Also, ich bin... Simons... Simons Tochter", stotterte ich und wurde wieder rot. „Ich wusste gar nicht, dass du Kinder hast, Simon!", meinte Niall überrascht.

Simon erzählte ihm und Zayn die gleiche Geschichte wie Harry und Sophia schon davor und ich versuchte angestrengt allen Blicken auszuweichen und gleichzeitig nicht so auszusehen als würde ich mit Absicht wo anders hingucken. „Krass", murmelte Niall und Zayn nickte zustimmend. „Was gibt's zu essen, Phia?" So interessant war ich dann wohl doch wieder nicht. „Pizza, aber wir warten noch auf Liam", erwiderte die. Niall verzog das Gesicht. „Na, hoffentlich beeilt er sich."

Nialls Hoffnungen waren erfolgreich, denn keine halbe Stunde später stand Liam auf der Matte. Sophia und ich verzogen uns daraufhin in die Küche und bestellten schon mal die Pizza, damit die Jungs in Ruhe ihre Promotionaktion besprechen konnten. „Und wie gefällt dir London so bis jetzt?", fragte Sophia, während sie vier Packungen tiefgekühltes Tiramisu aus dem Gefrierfach holte und auf die Arbeitsplatte stellte. „Gut, es ist... also, es ist ein bisschen anders als... als LA." Sie nickte. „Ja, das kann ich mir vorstellen. Bei mir war die Umstellung nicht ganz so groß als ich aus Deutschland hierher gekommen bin, aber für dich... Das muss ganz schön komisch sein, oder?"

Me and my GuitarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt