6. Louis
„Sie hat echt einfach die Tür zugemacht?" Harry lachte so sehr, dass er fast vom Sofa rutschte und auch Sophia und die anderen Jungs schienen sich ziemlich darüber zu amüsieren. Niall zuckte hilflos mit den Schultern. „Ja, Mann, was soll ich denn machen?", jammerte er und verschränkte die Arme. „Ich setz mich jetzt zu Emmi, die lacht wenigstens nicht über mich", erklärte er dann beleidigt und kletterte über Louis neben mich. „Amy", berichtigte ich ihn leise und wurde prompt rot.
„Vielleicht war es ja gar nicht böse gemeint", meinte Sophia und lehnte sich gegen Harry. „Vielleicht hat sie sich ja nur erschrocken." Genau! Endlich mal wer, der es verstand. „Was hast du denn gesagt Nialler? ‚Ey, Schnuckel, komm rüber aufn Bier'?" Ich grinste über Louis armselige Imitation eines irischen Akzents. „Nein!", protestierte Niall. „Ich hab ihr gesagt, dass sie gut ist." Harry prustete los. „In was?" Niall verdrehte die Augen. „Na, im Klavierspielen, was sonst?"
Bevor die Diskussion wieder anfangen konnte, ging die Tür auf und Simon betrat das Zimmer. „So, Jungs... -und Mädels", fügte er schnell auf Sophias Blick hinzu. „Ich muss los, Amy, soll ich dich mitnehmen oder willst du noch hier bleiben?" Er sah mich fragend an. Schade, ich wäre gerne noch hier geblieben. Auch wenn ich zwar nicht so viel zu den Gesprächen beitrug, war es lustig „Ich kann dich auch nachher mitnehmen, Amy", meinte Louis und sah dann zu Simon. „Ich bin mit dem Auto da." Simon zuckte mit den Schultern. „Ist das okay, Amy?" Ich nickte. „Klasse, ich melde mich dann noch mal bei dir, wegen dieser... ähm... Vater-Tochter-Sache. Vielleicht... können wir ja nochmal irgendwie was machen." Er kratzte sich am Hinterkopf und drehte sich dann schnell um. „Bis dann!", hörte ich ihn noch rufen, dann fiel die Haustür ins Schloss.
„Krass, ich hab ihn noch nie verlegen oder so gesehen", murmelte Niall nach einer kurzen Stille. Zustimmendes Nicken. „Und wie ist er so als Dad?", fragte Zayn. „Ähm", ich sah auf meine Fingernägel, „ich... ich weiß nicht so genau. Ich hab's ja auch erst heute erfahren." Zayn nickte verstehend. „Muss komisch sein, hm?" Louis lehnte sich entspannt zurück und sah mich neugierig an. Ich nickte.
Zwei Stunden später hatten wir einen Film geguckt und mindestens vier Chipstüten vernichtet. Das Tiramisu war schon eine viertel Stunde nachdem Simon gegangen war leer gewesen. Inzwischen war Zayn auf Liams Schulter eingeschlafen, während der immer noch völlig erstarrt und mit aufgerissenen Augen auf den Bildschirm starrte, auf dem gerade der letzte Mensch von einem Zombie umgebracht wurde. Niall lag begraben unter den vier Chipstüten halb auf dem Sofa, halb auf der Erde und schnarchte mit offenem Mund vor sich hin. Sophia und Harry flüsterten sich immer wieder gegenseitig etwas zu und Louis streichelte Liam beruhigend über den Arm, während er versuchte noch ein bisschen Stimmung zu machen.
„So", meinte er dann. „Es ist jetzt halb zehn, in einer halben Stunde kommt Ele nach Hause. Ich würde jetzt gerne los, ist das okay, Amy?" Niall schnarchte einmal laut auf und fiel jetzt endgültig vom Sofa. Wach wurde er trotzdem nicht, er drehte sich einfach nur auf eine Seite und legte seinen Kopf auf Sophias Füße. „Klar", murmelte ich und stand auf. Ich kletterte umständlich über Niall, um ihn nicht zu treten. „Tritt den ruhig, der sabbert nur den Teppich voll", meinte Harry und ruckelte Niall mit seinem Fuß an.
„Na dann", meinte Louis und grinste in die Runde. „Warte!", rief Sophia und wand sich aus Harrys Griff. „Gib mir nochmal deine Handynummer, Amy, dann ruf ich dich mal an, wenn Ele und ich das nächste Mal shoppen gehen." Ich kritzelte meine Nummer auf den kleinen Zettel, den sie Gott weiß wo hergezaubert hatte, und folgte dann Louis in den Flur, um meine Schuhe anzuziehen. Sophia lehnte sich an die Wand neben der Garderobe und gähnte. „Also", Louis machte den Reisverschluss seiner Jacke zu. „Wir sehen uns dann bald, schätze ich." Sophia nickte. „Gut möglich."
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Me and my Guitar
FanficAusschnitt aus Kap. 6: 'Louis klatschte in die Hände. Moment, sollte der nicht fahren? „Alles gut, alles gut“, versicherte er mir schnell, als er meinen schockierten Blick sah. „Ich kann Auto fahren, keine Panik.“ Ich nickte langsam, aber noch nicht...