Kapitel 2.1 *alte Fassung*

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Ich war vollkommen verwirrt. Hätte Anthony mich nicht festgehalten, wäre ich schon längst umgekippt, da war ich mir sicher. Während Anthony und Ryan zwischen sich und mir hin und her schauten, und Cheyenne es sich auf Ryans Bauch gemütlich machte, versuchte ich zu realisieren, was ich gesehen hatte. War das Einbildung? Träumte ich? Bestimmt träumte ich nur. Ich meinte, das konnte man doch nicht einfach so erklären.„Was zur Hölle war das eben?", keuchte ich und klammerte mich an Anthonys Arme, die auf meinem Bauch verschränkt waren. Wieder nur Stille. Ryan versuchte aufzustehen, aber Cheyenne blieb stur und bestand darauf, auf ihm liegen zu bleiben. Letztendlich ergab er sich und fing an sie etwas zu streicheln, auch wenn er sich dabei nicht gerade geschickt anstellte. Ihr Schnurren erklang im Raum, ansonsten vernahm ich nur das Ticken einer Uhr und Anthonys Atem in meinem Nacken. „Das ist ... kompliziert.", meinte er schließlich. „Dann erklärt es mir.", forderte ich, löste mich aus seinem Griff und blickte ihm in die Augen. „Können wir nicht." „Was soll das heißen ihr könnt es nicht? Dafür muss es doch eine logische Erklärung geben!" Ich drehte mich zu Ryan, doch er wagte es nicht mich anzusehen. „Die gibt es – nur nicht auf die Weise, wie du sie kennst." Ich atmete tief durch. „Nochmal von Vor-" „Eliane,ich denke es ist das Beste wenn du das wieder vergisst.",unterbrach Ryan mich. „Vergessen? Wie soll ich-" Anthony packte mich an den Armen und blickte mir auf seltsame Weise in die Augen.„Eliane, du vergisst das wieder. Versprochen?" Plötzlich wurde ich wie von einem seltsamen Nebel eingenommen, konnte nicht mehr denken, die Bilder von eben tauchten in meinem Kopf auf und wurden von diesem Nebel verschleiert. „Versprochen...", murmelte ich noch und ehe ich mich versah verlor ich das Bewusstsein.


Gegen zwanzig Uhr wurde ich von der Klingel geweckt, sprang überrascht auf und stolperte, noch etwas benommen vom abklingenden Schlaf, zur Tür.„Ja?", fragte ich und öffnete sie, mir gegenüber stand Anthony,welcher mich zunächst musterte und dann anfing zu grinsen. „Ist was?", fragte ich leicht verwirrt. „Deine Haare sehen wirklich sehr toll aus. Das wird bestimmt der neue Trend.", meinte er ironisch. Schnell sprang ich zurück um einen Blick in den Spiegel neben der Tür zu werfen und fing sogleich panisch an, meine Haare nach unten zu streichen. „Keine Sorge. Niemand will dich spontan für den neuen Blockbuster filmen." „Ha ha, sehr lustig, ich lach mich kaputt.", erwiderte ich ebenso ironisch. „Was gibt's?"„Ich wollte nur fragen wie es dir geht." Ich legte den Kopf leicht schief und antwortete ein wenig irritiert: „Ganz gut, wieso fragst du?" „Ist in den letzten Minuten irgendwas komisches passiert?" „Komisch? Nicht, dass ich wüsste, aber wieso-"„Ach, egal. Kann ich rein kommen?", unterbrach Anthony mich. Ich schloss meinen Mund, der bis eben noch von meinem abgeschnittenen Satz offen stand, fragte nicht weiter nach und bat ihn herein.Anthony betrat die Wohnung und wurde sogleich stürmisch von Cheyenne begrüßt, welche er auch sofort hoch hob und etwas kraulte. Ich schnappte mir etwas anderes zum anziehen und lief ins Bad, frischte mein Make-up etwas auf, band meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen und glättete mein Pony etwas nach, da es etwas kraus geworden war.Wahrscheinlich hatte ich darauf gelegen. Anschließend schlüpfte ich schnell in einen grauen Pullover mit einem klassischen Schnurrbart vorne drauf und lief zurück zu Anthony, der interessiert die Bilder an meiner Wohnzimmerwand musterte. „Du kennst Elvira, Chloé und Ivana ja schon recht lange, was?", fragte er und deutete dabei aufein Bild, das uns vier mit fünf Jahren zeigte, wie wir erstmals versucht hatten uns zu schminken – was natürlich voll in die Hose ging. Elvira hatte quietschpinke Lippen, ein schwarz und ein blau geschminktes Auge und ihre Haare waren zu etwas undefinierbarem zusammengebunden. Ich glaube, damals nannten wir es Vogelnest. Ivana hatte förmlich leuchtende Backen, schwarze Lippen und gelb-grüne Augen, was fast noch schlimmer aussah als Elvira; ihre Haare waren zu einem provisorischen französischen Zopf zusammengeflochten, so gut,wie es fünfjährige eben konnten. Chloé hatte rote Lippen, was in Kontrast zu ihren schwarzen Haaren nicht mal schlecht aussah, wenn der Lippenstift nicht noch auf Nase und Backe wiederzufinden gewesen wäre. Dazu schwarz geschminkte Augen und sie sah aus wie eine kleine Prostituierte – meiner Meinung nach. Ich hatte ein violettes und ein grünes Auge, zwei braune Striche auf den Backen, welche vermutlich ein Konturen-versuch waren, und beerenfarbene Lippen.Meine Haare waren zu zwei Zöpfen zusammengebunden, und standen lustigerweise etwas ab. Wir sahen glücklich aus. „Ja, da waren wir fünf. Ich weiß noch genau wie Elviras Mutter ausgerastet ist weil wir unerlaubt ihr Make-Up genommen haben.", erklärte ich mit einem Lächeln im Gesicht. Anthony lächelte mir als Antwort zu.

Drachenherz *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt