Drachenherz *wird überarbeitet*

Prolog

Was würdest du tun, wenn alles, woran du je geglaubt hast, alles, woran du dich festhalten konntest, auf einmal nicht mehr da wäre? Wenn all deine Träume und Ziele zerstört wären? Wenn dein Vertrauen missbraucht und dein Herz in tausend Stücke gefetzt worden wäre? Wenn selbst der tiefste Schmerz dir nichts mehr ausmachen würde, weil es scheint, als wäre deine Seele erfroren?

Was würdest du tun?

Würdest du kämpfen, um dich, deine Seele, die Menschen, die du liebst, und die dir geblieben sind?

Oder würdest du aufgeben, dich in deiner Traumwelt zusammenkauern und alles vergessen?

Ich habe beides getan. Gekämpft, bis mein Körper mit Narben übersät, meine Sicht nur noch verschwommen und meine Seele tot war, und mich verkrochen, bis die Narben geheilt, das Trübe Licht, das mir die Sicht versperrte, von hellen Sonnenstrahlen vertrieben, und meine Seele mit neuem leben gefüllt war.

Ich habe alles verloren, was mir je etwas bedeutet hatte. Meine Familie. Meine Freunde. Mein Leben. Meine Existenz.

Zu vergessen, wer man war, das war meine Aufgabe, mein Schicksal. Ich sollte kämpfen, und nie mehr damit aufhören, auch wenn mein Körper schon längst tot wäre. Ich sollte lieben. Ich sollte verletzt werden. Ich sollte nicht leben, nicht atmen, nichts fühlen außer dem Schmerz, und der Liebe zu Menschen, die ich nicht kannte. Ich sollte nur gehorchen. Tun, was von mir verlangt wurde. So lange war alles gut, jeder setzte sein Leben fort, jeder mit einer Maske, die verschleierte, wer er war.

Nichts tun außer kämpfen, gehorchen, lieben.

Kämpfen, gehorchen, und lieben.

Mehr nicht.