1. Kapitel

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Ich lehne mich an die graue Hauswand, voller Hoffnung, dass ich sie abgehängt habe. In solchen Situationen muss ich meine Pausen kurz halten. Ich kann es mir nicht leisten auch nur 2 Minuten an einem Ort zu bleiben. Ich wollte mir eben nur ein bisschen was zu essen holen, noch nicht mal klauen, da kommen diese Typen, und wollen mich mitnehmen. Wenn Leute wie diese zu dir sagen, sie wollen dich mitnehmen heißt das, dass sie dich beseitigen wollen. In diesen Zeiten darf eigentlich jeder von ihnen machen was er gerade will. Es gibt nur wenige Vorschriften. Sie dürfen ihren Herrn und dir eigenen Leute nicht abmurksen. Eigentlich sollen sie nur die Terasen vernichten. Leute wie mich. Ich bin nun schon in einem zügigen Tempo ein paar Straßen weiter gegangen und entdecke das verlassene Haus, nach dem ich suchte. In dieser Stadt gibt es keinen der sich traut einen Terasen aufzunehmen, aber solange ich nicht in großer Gefahr bin, bleibe ich hier. Ich öffne die Tür und gehe zu meinem Lager. Ich bin Einzelgängerin. Ich habe es in einer Gruppe versucht, aber mit diesem Lärm, hätten die Leute uns gleich entdeckt. Ich esse, das was ich noch habe: ein Brötchen, Käse und zum Trinken Wasser. Plötzlich höre ich ein Geräusch. Wie als wenn jemand versucht die Tür zu öffnen. Darauf war ich vorbereitet. Ich nehme meine Nahrung in die Hand und verstecke mich. Der Rest war schon da bevor ich kam, also fällt das nicht auf. Durch eine Art Guckloch kann ich den Eindringling beobachten.

Knarrend öffnet sich die Tür. Gerade eben dachte ich noch, dass ich mich nicht aufregen muss, aber jetzt habe ich schon ein kleinen Wenig Angst. Ich erkenne Umrisse eines stark gebauten Menschen. Er keucht schwer. Er sieht sich in meinem Haus um. Erst jetzt bemerke ich, dass er humpelt. Wenn er also ein Gegner ist, kann ich ihn leicht bekämpfen. Er lässt sich auf der Matratze nieder, wo ich vorher gegessen habe, und macht ein Feuer. In dem schwachen Licht, kann ich erkennen, dass es ein Mann ist, nicht viel älter als ich. Er hat sich etwas zu Essen mit gebracht, viel mehr als ich es hatte. Hoffentlich knurrt mein Magen jetzt nicht zu laut. Ich stopfe mir schnell ein Brötchen in den Mund. Er vdrschlingt schnell das Essen. Er muss vielleicht gar nicht so sparsam sein, wie ich. Vielleicht hat er aber auch lange nichts gegessen. Jetzt löscht er sein kleines Feuer und schläft ein. Ein bisschen neugierig bin ich ja schon, ob er mit oder gegen mich ist, aber wäre er ein Gegner, hätte er gute Chancen mich umzubringen. Ich lehne mich an die Wand und denke weiter nach. Ich beschließe noch einen Tag zu warten. Länger halte ich es eh nicht aus ohne Essen. Noch während ich nachdenke,schlafe ich ein.

Ich schlage meine Augen auf. Es ist früh am Morgen. Ich sehe nach ob der Mann immer noch schläft. Ich sehe nichts außer die alte Matratze und das ganze Zeug. Ich lehne mich zurück. Was soll ich denn jetzt den ganzen Tag machen? Ich mache mir erst mal einen Plan. Wenn ich rausgehen würde, wäre mein Versteck verloren, ich muss mir also versuchen alles von ihm zu holen. Sein Mantel liegt noch auf der Matratze. Vielleicht gibt es dort Informationen über ihn. Ich denke nicht lange nach und schlüpfe aus meinem Versteck. Zaghaft gehe ich auf das Lager zu. Ich durchsuche seine Taschen und tatsächlich finde ich Papiere in seiner Tasche. Ausweise. Er heißt Matthew Sprouts und ist 19 Jahre alt. Okay, mit dem Nachnamen würde ich mich auch lieber in einer Bruchbude verstecken. An der Art des Papieres erkenne ich, dass er auch ein Teras sein muss. Dummkopf. Warum vernichtet er denn nicht die Papiere? Wenn er vor hat hier weiter zu hausen, verrät er nicht nur sich selbst, sondern auch mich. Kurzerhand entschließe ich mich dazu, das Zeug zu verbrennen. Schließlich finde ich Geld in seiner Tasche. Viel Geld. Ich weiß nicht wozu er es gebrauchen könnte, da fällt mir ein, dass er gehumpelt hat. Ich überlege. Soll ich eine Arznei für ihn kaufen?
Ich gehe mit dem Geld zurück ins Versteck. Ich sollte ihm etwas kaufen. Er braucht es und ist selber zu dumm, un es zu wissen. Ich meine, er hat noch nicht mal seine Papiere verschwinden lassen. Aber dann muss ich mich heute Abend auch bei ihn vorstellen und ihm klar machen, dass es nach meinen Regeln geht. Ich bin schließlich zu erst hier gewesen.

Ich mache mich auf sen Weg. Gleich um die Ecke gibt es eine Apotheke. Ich trete ein. "Haben sie etwas gegen Schmerzen im Bein?", frage ich die Frau an der Theke. "Ja", antwortet sie freundlich, "Das hier. Zweimal täglich auf die betroffene Stelle auftragen. Das macht 7$." Ich reiche ihr das Geld und nehme die Salbe. Schnell gehe ich in das Haus zurück. Der Mann ist immer noch nicht da. Ich mache es mir in meinem Verstexk gemütlich. Mist, ich hätte mir gleich noch etwas zu Essen mitnehmen können. Ich vertreibe mir bis zum späten Nachmittag die Zeit damit zu überlegen, wie ich mich vorstelle. Schließlich kommt der Mann hinein. In meinem Kopf gehe ich nochmal meinen Plan durch. Der Mann setzt sich erschöpft auf die Matratze. In meinen Gedanken rufe ich "jetzt", dann renne ich aus meinem Versteck.
Ich stoße ihn zu Boden, so dass er sich nicht wehren kann. Er starrt mich wie gelähmt vor Schock an. "Was hast du hier zu suchen?", frage ich. "Ich...äh, äh", stottert er. "Stottere nicht so rum! Du wirst doch sicher wissen, warum du hier bist." Aus irgendeinem Grund bin ich sauer auf ihn, wahrscheinlich weil er einfach mein Lager einnimmt. "Ich bin auf der Flucht. Sie suchen mich, weil sich mich schon fast beseitigt hätten.", antwortet er schließlich. Ich lockere meinen Griff. "Was bist du? Etwa ein Teras?" Er sceint zu überlegen. Schließlich mickt er. Ich lasse ihn los. Er weicht zurück. Ich überlege, was ich nun tun könnte. "Wie ist dein Name?", fragt er mich. "Oh, da klingt ja jemand mutig. Hast du dir nicht eben fast in die Hose gemacht, weil ein Mädchen stärker war als du?", kontere ich schnippisch. Er lacht leise. "Was wäre, wenn du in Tpdesangst denken würdest, dass dein Gegenüber ein Soldat ist? Was würdest du tun?", fragt er. "Kämpfen, nie aufgeben. Meine Angst nicht zeigen, wenn ich welche habe.", antworte ich. Er nickt. "Und wie heißt du nun?", fragt er. "Das erfährst du erst, wenn ich einiges über dich erfahren habe. Also, das ist mein Lager, also gelten hier auch meine Regeln. Du bist verletzt. Schon mal an Medizin gedacht?" Ich schmeiße ihm die Salbe hin. "Woher hast du die? Warte, doch nicht etwa von meinem Geld.", er greift in seine Manteltaschen. "Wo hast du mein Geld hin? Und meine Papiere?" Seine Miene ist düster geworden. "Was das Geld angeht: Ganz techt, ich habe es für deine Arzneo verwendet. Zweimal täglich auftragen übrigens. Und deine Papiere", ich lege eine Pause ein, "Tja, die habe ich verbrannt. Denkst du, du würdest unerkannt damit bleiben?" Ihm steht der Schock ins Gesicht geschrieben. Ich versuche ihn nicht zu beachten. "Also, fliehst du mit mir, hättest du einiges an Schlauheit gewonnen. Willsg du alleine bleiben, musst du dir ein neues Versteck suchen.", fordere ich ihn heraus. Er starrt mich immer noch geschockt an. "Äh... habe ich Zeit zum Überlegen?", fragt er mich. "In dieser Welt hast du nie Zeit, wenn du Überleben willst.", antworte ich kalt. "Okay, bis nach dem Abendessen.", ich entschließe mich zu einer Ausnahme. So habe ich Zeit ihn zu beobachten.

Raus in die Unendlichkeit - Ewige FluchtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt