Donny

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Es war ruhig geworden. Die Schreie waren verstummt. Donny lud seinen Revolver nach und drehte die Trommel. Er spannte den Hahn und ging, die Waffe im Anschlag durch die  geöffnete Ebenholztür die vor ihm lag, ohne einen Blick auf die blutenden Körper seiner Opfer zu werfen. Leider war unter ihnen nicht die Person die er suchte, aber auch die würde er bald finden, dass fühlte Donny. Als er durch den Gang, der hinter der Tür lag ging hörte er ein leises Atmen hinter einem Sofa bezogen mit  grünem Samt, links neben ihm. Donny grinste. Er zog sich seinen breitkrempigen Hut ins Gesicht und zog ein Butterflymesser aus der Brusttasche seines Hellblauen Anzugs.  Langsam ging er in Richtung Sofa. Er spielte mit seinem Butterflymesser und  pfiff die Melodie aus: Spiel mir das Lied vom Tod. Vor dem Sofa bleib Donny stehen. Er hörte wie die Person dahinter den Atem anhielt. Mit einem Ruck schober das Sofa beiseite und starrte in das angstverzerrte Gesicht eines Jungen Mannes. Donny liebte diesen Gesichtsausdruck. Der Junge war wohl einer der Mitarbeiter des riesigen Bürokomplexes. "B..Bitte nicht" winselte er als Donny die zwölf Zentimeter lange Klinge des Messers entblößte. Donny packte ihn am Kragen und zog ihn hoch sodass er ihm in die Augen gucken kann und hielt ihm das Messer an die Kehle. »wo ist Schneider ?« fragte er ihn mit seiner,vom Rauchen rau gewordenen Stimme. »Schn..Schneider? ... i-ich kenn keinen Schneider.« Donny rollte genervt mit den Augen als er die Klinge durch den Hals des Jungen zog. Sein Blut schoss im Strahl an die hölzerne  Wand hinter ihm und über den Grünen Samtbezug  des  Sofas, welches  sich an den betroffenen Stellen bräunlich verfärbte. Die Augen des Jungen ruhten noch eine Weile auf Donny, als er anfing zu röcheln und sich seine Augen in die Höhlen zurückdrehten.  Donny ließ den Leichnam fallen und schaute an sich herunter. Er hatte nur ein paar Blutspritzer abbekommen. Donny griff in seine linke Hosentasche und zog ein weißes Taschentuch heraus, mit dem er die Klinge des Messers säuberte. Er warf das Taschentuch auf das Sofa. »Nutzlose Zecke,« murmelte er und ging den Gang weiter entlang . Er kam zu einer Tür aus undurchsichtigem Milchglas und starrte auf das Namensschild. »Thomas Schneider.«
Donny feierte innerlich als er die Tür öffnete. Donny setzte ein charmantes Lächeln auf und betrat den steril wirkenden weiß gestrichenen Raum. Der Schlag in sein Gesicht hob Donny von den Füßen. Damit hatte er nicht gerechnet. Verdutzt blickte er nach oben als ihn ein Fuß samt Schuh mit Stahleinlage vor die Nase trat. Sie brach sofort. Donny schrie kurz vor Schmerz auf und hielt sich dann die blutende Nase. Der nächste Fausthieb verfehlte ihn knapp, als Donny nach Links wirbelte. Er griff nach seinem Revolver, welchen er nach dem ersten Schlag fallengelassen hatte und feuerte Blind zwei Schüsse ab. Der nächste Hieb traf Donny genau in die Magengegend und er musste mit dem Brechreiz kämpfen. Der Revolver fiel ihm wieder aus der Hand. Fluchend wich er zwei Schritte zurück und betrachtete das erste mal seinen Angreifer, seine Zielperson : Thomas Schneider.

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