Mord

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Wie in Trance war Crimson in den zweiten Stock gelangt. Die Schuhe hatte sie ausgezogen, so dass sie Barfuß lief. Es war unmöglich gewesen darin Treppen zu steigen. Sie dachte nach. Sie könnte nicht fassen das sie sich an nichts außer das Ziel ihres Auftrags erinnern könnte. Nichtmal an ihren Geburtsort oder den Namen ihrer Mutter.  Vor ihr lag nun eine Tür mit goldener Klinke. Sie warf einen Block durch das Schlüsselloch. Zwei Männer. Einer mit Pistole bewaffnet. Sie wollte grade die Tür aufmachen und eine Ausrede erfinden damit sie dann den Überraschungsmoment nutzen könnte um eine Waffe zu klauen und alle auszuschalten, aber ihr fiel auf das sie immer noch über und über mit Blut bedeckt war. Sie entschied sich einfach an der Tür zu klopfen und hoffte, dass der Mann mit der Pistole öffnen würde, denn wenn es anders kommen sollte würde sie in spätestens fünf Minuten nicht mehr am Leben sein. Das erste mal an diesem Tag hatte sie Glück. Der junge Mann öffnete die Tür und streckte seinen Kopf ungeschickt durch den geöffneten Spalt. Crimson packte den Mann und nahm ihn in den Schwitzkasten. »Und Zack«. Es knackte und der Körper des Mannes erschlaffte ohne einen einzigen Ton von sich zu geben. Sie nahm ihm die Pistole ab und bewegte sich in den sterilen weißen Raum mit dem grauen Teppich. Der unbewaffnete Mann sah sich panisch nach einem Ausweg suchend um und Crimson überlegte wirklich ihn am Leben zu lassen. Zu seinem Unglück war sie sehr gereizt, weshalb sie ihm einen zweiten Bauchnabel verpasste. Er starb jedoch nicht sofort. Um sein Geschrei nicht länger ertragen zu müssen trat ihm Crimson einmal mit Wucht gegen den Kopf. Der Mann lag still mit weit aufgerissenen Augen und ausgerenktem Kiefer da. Man könnte den Terror den er während seines Ablebens verspürte noch in seinem leblosen Gesicht erkennen. Er tat Crimson irgendwie leid, aber wenn sie einmal angefangen hatte konnte sie sich nicht mehr zügeln. Sie hätte ja auch  die lautlose, versteckte Variante bevorzugt, aber der Opa mit der krummen Nase musste Kathys Leiche ja finden. Jetzt tat ihr Fuß weh. Sie sah dir große Ebenholztür. Crimson hatte jetzt die Chance ihren Auftrag auszuführen. Kurz nachdem sie daran gedacht hatte wunderte es sie, dass die Ausführung dieses Jobs sie so enorm interessierte. Sie betrachtete die hölzerne Wand des Ganges. Sie hatte das Gefühl, dass sie, sie schon vorher irgendwo gesehen hatte. Es bewegte sich etwas. Sie hörte Atmen. Instinktiv wirbelte sie in Richtung eines grünen Samtsofas herum. »Komm hinter dem Sofa vor oder ich Löcher das Sofa bis du aussiehst wie ein Schweizer Käse.« Zitternd trat ein junger Mann hinter dem Sofa hervor. Crimson könnte ihn nicht am Leben lassen. Er hatte sie gesehen, dass war im Grunde schon zuviel. Sie warf ihm einen bemitleidenden Blick zu und hob die Pistole. Es war egal ob sie abdrückte. Das ganze Haus musste inzwischen wissen das die hier war. Der junge Mann wusste was ihn erwartete. Seine Augen weiteten sich vor Angst. Crimson schloss die Augen und drückte ab. Das Flatsch und das darauffolgenden Geräusch eines umkippenden Körpers, ließ sie wissen, dass sie getroffen hatte. Ohne einen weiteren Blick hinter sich zu werfen ging Crimson weiter bis sie vor einer Tür aus Milchglas zum stehen kam. Sie laß das Namenschild.

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