3| Das Kennenlernen und die AGs

39 6 4
                                    

Mittwoch, den 15|09|2012

Ich stand vor Max und sah in seine schöne himmelblaue Augen an. Auf der Brücke im Sonnenuntergang sahen wir uns an. Dann gestand er seine Liebe und meine Tränen liefen über meine Augen. Ich lief direkt zu ihm und umarmte ihn. Als ich von meinen Armen löste, kamen unsere Lippen näher und...

Mein Wecker klingelte und ich wachte schlagartig auf. Ich lag auf mein Bett und erinnerte an meinen Traum. Oder besser gesagt an meine Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die nicht wieder zurückkehren wird. Und schon wieder kamen meine Tränen und dann sah ich „ihn" direkt vor meinen Augen. Seine Ähnlichkeiten mit Max waren unvorstellbar. Seine Stimme, seine Haare... einfach alles. Ich schüttelte mein Kopf, wischte meine Tränen weg und stoppte den Wecker. Diesmal habe ich ihn viel früher gestellt, sodass ich in Ruhe fertig machen kann. Ich ging ins Badezimmer und wischte mir mein Gesicht. Als ich in meinen Badezimmer Spiegel schaute, erschrak ich mich. Ich hatte ein sehr verheultes Gesicht. Wenn ich mich beruhige, dann würde mein Gesicht wieder normal sein. Ich atmete tief ein und aus und lächelte entschlossen. Vergangenheit ist eine Sache. Jetzt zählte die Gegenwart. Ich putzte mir die Zähne, cremte mich und tat noch ein bisschen Lipgloss auf meine Lippen. Dann zog ich meine Schuluniform an und wollte gerade mein Frühstück machen als jemand klopfte. Ich machte die Tür auf und sah Anna vor der Tür stehen. Ihre braunen, halb-lange geflochtene Haare lagen auf ihren Schultern und lächelte mich an. Sie trug schon die Schuluniform und eine Brille. »Morgen Rikka! Störe ich dich?!«, fragte sie. «Guten Morgen. Nein. Ich wollte grade ein Frühstück machen. Aber komme erstmal rein.«, sagte ich und machte ihr Platz, damit sie rein ging. »Hast du schon gefrühstückt?!«, fragte ich und holte währenddessen schon die Eier. »Nein... Noch nicht. Du muss wissen, dass ich ein sehr schlechter Koch bin.«, sagte sie und lachte. »Das glaube ich nicht. Aber da du noch nichts gegessen hast... Willst du nicht zu mir gesellen? Ich mache dir auch was.«, sagte ich und freute mich ein wenig. Da musste ich nicht alleine frühstücken. «Ja?! Darf ich wirklich?! «, fragte sie und ihr Gesichtsausdruck erhellte sich. »Ja. Setz dich schon mal hin.«, sagte ich lachend und zeigte ihr auf dem Esstisch in der Küche. Ich mischte die Eier und würzte es mit Salz und Pfeffer. Als ich die Eier in die Pfanne brutzelte, sagte sie: »Es riecht mega lecker!«, sagte sie und schnupperte. »Es würde bei jeden so riechen.«, sagte ich und fing an zu lachen.

Nach dem lecken Frühstück und Anna's Komplimenten gingen wir schließlich los. Wir unterhielten uns und lachten sehr viel. Nach und nach sahen wir immer mehr Schüler und wir mischten uns unter ihnen. Dann sah ich unter den vielen Schüler leichte wellige kurze braune Haare und ich rannte sofort zu ihm. Ich hielt ihn an der Schlüter fest und rief: »Max!«. Er drehte sich um und sah mich erstaunt an. Dann sah ich in seinen hellbraunen Augen und realisierte, dass es nicht Max war. »Oh... Entschuldige... Ich habe dich mit jemanden verwechselt.«, sagte ich schnell und sah ihn noch genauer an. »Bist du nicht die Neue?!«, fragte er und sah mich genauer an. »Ja. Rikka aus der...«, sagte ich und bemerkte mit wem ich sprach. »Du bist ja Jack.«, sagte ich. »Ja. Der bin ich.«, sagte er. Jetzt sah ich die große Ähnlichkeiten von Max. Direkt sah ich die Worte auf dem Block. Mir kamen plötzlich die Tränen und rannte schnell. »Hä... Rikka?!«, rief er mir hinterher, aber in rannte nur weiter bis ich im Schulhof angelangt bin. Ich versteckt mich in eine Ecke des Schulgebäudes und weinte. Das war etwas zu viel mich. Nach einer Weile hatte mich Anna gefunden und tröstete mich. Sie fragte auch nicht nach, sondern streichelte nur mein Rücken.

Irgendwann habe ich ausgeweint und stand auf. Es hatte schon längst geläutet und ging deshalb schnell mit Anna zum Unterricht. Wir standen nun vor der großen Tür, klopften und gingen rein. Die Klassenlehrerin und die Rest der Klasse schauten überrascht zu uns. »Ihr seid spät dran. Ist was passiert?!«, sagte direkt meine Klassenlehrerin zu uns und schaute uns besorgt an. »Tut uns Leid, Frau Neumann«, sagte Anna und ich in Chor und ich fügte noch hinzu: »Es ist nichts passiert.« »Na... Wenn ihr es sagt. Sagt mir aber Bescheid, falls was passiert sein sollte, okay?! Aber da ihr jetzt mal da seid und nicht schwänzt, bin ich froh euch zu sehen.« , sagte sie nur lächelnd und bat uns an unseren Platz zu setzen. Als ich an meinem Platz erreicht hatte, meinen Heft, Block und Mäppchen auf dem Tisch legte und hinsetzte, fragte mich direkt Jack leise, ob alles okay sei. Da er nichts dafür konnte, dass er Max ähnelte, nickte ich. Und es ihm wirklich zu versichern lächelte ich ihn an. Und so gingen auch unsere ersten beiden Stunden zu Ende.

In der Pause saßen wir in der Nähe eines großen weißen Brunnen und einer großen Wiese auf eine Bank und erklärte mir viele Dinge über unsere Schule. Wir lachten viel und ich fühlte mich viel wohler. Ab und zu kommen Mädchen zu mir und quatschten viel. Es ist einfach ein tolles Gefühl, neue Leute aus meiner neuen Klasse kennenzulernen. »Und weiß du schon in welchen AG du gehen wirst?!«, fragte mich irgendwann Anna und ich schüttelte mein Kopf. »Noch nicht, aber ich werde mir alle auf dem Informationsbrett alles nochmal anschauen«, sagte ich und lächelte sie an. Und schon klingelte es für die praktischen Stunden.

Die Schule ist zu Ende und jetzt fangen die AGs an. Ich schaute mir nachdenklich auf dem Brett. »Tennis, Schwimmen, Chor... So viel Auswahl. Wie soll ich mich da entscheiden?!«, fragte ich mich und seufzte. In der Ecke stand noch in der Ecke ein Informationsblatt über die Klassensprecher. Ich schaute mir durch und sah eine Liste von den Klassen und deren Klassensprecher und Vertreter. Was mir auffiel war, dass bei paar Klassen kein Klassensprecher eingetragen wurde. Ich suchte nach 9b und sah, dass auch dort kein Klassensprecher eingetragen wurde. Ich fragte mich warum... Aber da ich mir erstmal nicht den Kopf darüber zerbrechen möchte, ging ich zum Wohnheim.

Auf Wolke 7?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt