Rewilz~Memories never die 2

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Immer noch Felix'Sicht:
Wie sollte ich ihn eigentlich begrüßen? Doch ich öffnete die Tür und vor mir stand Rewi mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Ich wollte ursprünglich einen Handschlag zu Begrüßung geben, doch er zog mich in eine lange Umarmung, die ich auch erwiderte.

"Schwuchtel...", sagte er darauf scherzhaft, als wir uns voneinander lösten. Wenn er nur wüsste...

Wir betraten mein Zimmer und setzten uns sofort auf die Couch.
"Man Felix. Wie lange ist es schon her, seitdem wir uns gesehen haben?", fragte er begeistert.

"Zu lange. Dafür, dass du gar nicht so weit entfernt wohnst."

"Ja. Wir hatten leider zu wenig Zeit.", antwortete er leicht enttäuscht.

"Und sonst so? Alles klar bei dir?", fragte er mich daraufhin.

"Ja natürlich, so wie immer.", gab ich lächelnd zurück. Wenn er nur wüsste, wie es mir wirklich geht.

Wir unterhielten uns noch eine Weile, bis wir auf die Idee kamen, mit unseren Longboards eine kleine Tour zu unternehmen. Wir zogen unsere Jacken an, schnappten die Boards und gingen vor die Tür. Ich erschrak, denn es war schon so kalt, sodass ich anfing, zu zittern. Ich stand wie angewurzelt da und konnte mich nicht wirklich bewegen- ein richtiges Oktober Wetter.

Anscheinend merkte Rewi, dass mir kalt sei, denn er fasste leicht meine Wange an, die bestimmt schon am Absterben vor Kälte war. Seine Hand war so schön warm und mir wurde plötzlich viel wärmer. Ich genoss diesen Moment und versank, ohne, dass ich es wollte, in eine Art Trance. Oh ja, ich war richtig verliebt.

"Hallo? Felix! Wie wär's mal mit aufwachen?!", gab Rewi scherzhaft von sich. Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg und ohne was zu sagen, ging ich lächelnd ein Stück vor und legte mein Longboard auf den ebenen Weg und fuhr los.

Rewi lief hinterher und legte sein Board ebenfalls ab und raste, so schnell es ging, hinter mir her. So fuhren wir eine Weile weiter und er versuchte immer wieder, mich zu überholen. Ich musste immer wieder lachen und er auch, es war einfach schön. Ich war wunschlos glücklich, dass er bei mir war.
Fast wunschlos...

Ich erinnerte mich an ein Bild im Internet, wo ein Junge und ein Mädchen nebeneinander mit ihren Boards gefahren sind und ihre Hände gehalten haben. Ich träumte davon, dass Rewi und ich das auch machen würde. Es wäre mein Lebenswunsch, mit dem schönsten Menschen der Welt zusammen zu sein und alt zu werden.

"Felix?! Was ist denn verdammt nochmal los? Ich ruf dich die ganze Zeit wie so ein Bekloppter!", rief Rewi, der mittlerweile aufgeholt hatte und neben mir fuhr.

Ich schüttelte den Kopf, um wieder zu mir zu kommen. Man, ich muss mich zusammenreißen. Ich darf nicht zu auffällig werden, er sollte keinen Verdacht schöpfen. Wahrscheinlich würde er mich dann auslachen und sagen, ich hätte sie nicht mehr alle. Bei diesem Gedanken zog sich mein Herz stark zusammen. Shit, ich träume schon wieder.

"Ääh. Ja? Was hast du gesagt?", fragte ich verdattert.

Er wurde immer langsamer und ich ebenfalls. Er hielt mich an der Schulter fest und fragte, ob ich ihn eben überhaupt zugehört hätte. Ich verneinte und er seufzte.
Also wiederholte er die Frage:
"Wollen wir zu der Brücke, bei der wir uns richtig kennengelernt haben?"

Ich freute mich, denn an dieser Brücke hingen für mich viele Erinnerungen, denn ich habe dort den besten Freund auf der Welt kennengelernt. Nämlich ihn.

"Klar, gerne".

Er lächelte mich an und wir fuhren am Rheinufer entlang. Die kühle Brise wehte mir durch meine wuscheligen Haare und ich genoss es, draußen zu sein. War ich lange nicht mehr.

~Oneshots~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt