Kapitel 3

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***kates pov***

Man, ich bin ganz schön erschöpft, von dem ganzen gehen... Ich stehe neben Sarah, die ist aber in Gedanken ganz woanders, vermutlich bei diesem Jungen... Ob sie sich wohl auch schon Sorgen um unseren Vater gemacht hat? Vermutlich nicht, aber ich habe bevor wir aufgebrochen sind gesehen, wie schlecht es ihm geht... Sollte er gerade das Gespräch zwischen diesem Lukas und Sarah mitbekommen haben, geht es ihm jetzt sicherlich nicht besser... unsere Mutter ist schon länger Tod, Mauretanier haben sie vor 5 Jahren getötet, als wir auf einem Staatsbesuch waren (einmal im Jahr gibt es einen Tag der Waffenruhe, zu dem mein Vater aus Sicherheitsgründen normalerweise alleine fährt, in diesem Jahr aber war er krank, deshalb hat sie ihn begleitet und prompt wurde ihre Kutsche überfallen. Seitdem fährt auch mein Vater nicht mehr dorthin. "Sarah, weißt du wo Vater ist?", wende ich mich an meine kleine Schwester. "Woher soll ich das wissen? Vermutlich irgendwo in der Richtung!", Sarah zeigt grob in Richtung der Zelte. Also mache ich mich auf den Weg um meinen Vater auf seinen Zustand an zusprechen. Da ich weiß das Krieg führen nicht so ihr Ding ist, gehe ich alleine. Als ich ihn endlich finde sehe ich wie er missmutig in Richtung Krieg guckt. Einige Zeit stehe ich einfach da und beobachte ihn: Ein schmaler in die Jahre gekommender Herr... Was mir bis her nicht aufgefallen ist: Er ist immer schmaler geworden seit unsere Mutter tod ist... "Hey paps, alles klar bei dir?" "Kate, Schatz was machst du denn hier?" "Ich suche dich, hab dich aber anscheinend gefunden, also: alles klar?" "Klar, was sollte auch nicht klar sein?" "Man mir kannst du nix vormachen, irgendetwas bedrückt dich doch!" "Ach... es ist nur... es gib im Laufe der vergangenden Jahre tatsächlich eine Zeit, in der die Mauretanier und wir eine Gemeinschaft, zwar mit unterschiedlichen Herrschern, aber wenigstens war es friedlich, bildeten... Manchmal frage ich mich, warum das nicht wieder so sein soll, dann erinnere ich mich aber daran, was sie uns und vor allem deiner Mutter angetan haben und weiß warum wir diesen Krieg führen. Sie werden sich einfach nie ändern!" "Ja, aber wie hat der Krieg denn angefangen?", packe ich die Gelegenheit beim Schopf. "Ach das erzähl ich dir, wenn du älter bist meine süße! Jetzt geh wieder zu deiner Schwester, ich schaffe das schon!"

Missmutig trolle ich mich und gehe zurück.

Einige Zeit später, Sarah und ich sind gerade dabei uns ein bisschen ausszuruhen, kommt er ohne ein Wort zu sagen und legt sich hin. Wenige Sekunden später schläft er auch schon ein. Schnell schlüpfe ich aus meinem Bett und zieh Sarah hinter mir her raus in die dunkele Nacht. "Sarah, wir müssen reden! Hast du schon gemerkt wie schlecht es Vater geht?", frage ich sie, als plötzlich hinter uns ein zweig zerbricht. Wir drehen uns um...

***Jonas pov***

Lukas und ich waren gerade unterwegs zu gucken, ob die Jupotanier Nachtwachen aufgestellt haben, als ich plötzlich diese beiden Stimmen höre. Irgendwas zieht mich in diese Richtung, da diese Stimmen klingen, als hätten sie nichts im Kriegsgemetzel zu tun haben. Es sind die beiden Jupotanierinnen. Wir wollen weiter gehen, da trete ich verdammter Idiot auf einen Ast, der natürlich laut zerbrechen muss... Eine der beiden dreht sich um und guckt uns panisch und kriegerisch zu gleich an. Als sie sieht, wie weit wir von ihr entfernt sind entspannt sie sich etwas. Sie beugt sich zu der anderen. Ich winke ihr leicht, drehe mich dann um und gehe. Ich merke das Lukas noch immer da steht und gehe zurück. "Kommst du kleiner?", frage ich ihn. Etwas Missmutig wirkend läuft er hinter mir her.

***kates pov***

Ich gucke den beiden noch hinterher, wende mich dann aber wieder sarah zu: "Alles okay? Du wirkst verwirrt." "Ach ich frage mich nur, wie sie hier drauf gekommen sind..." Ich merke, dass sie mich anlügt, da ich aber keine lust habe zu diskutieren lasse ich das. Ausserdem ist diese Sorge durchaus berechtigt, was wenn sie bis zu den zelten gekommen wären? Warum waren sie überhaupt so nah an unserem Lager? Was planen die Mauretanier?

Am nächsten morgen bin ich die erste, die wach ist, wehalb ich beschließe alleine mich mal bei den Mauretaniern um zu sehen. Vorsichtig gehe ich durch die Büsche und kurz darauf sehe ein paar Meter vor mir auch schon die ersten Zelte. Vorsichtig streiche ich zwischen ihnen hindurch und merke, dass gar nicht so viel Unterschied zwischen unserem und ihrem Lager besteht. Es gibt große Gruppenzelte, Essenszelte und kleine Sanitäreanlagen, anders als ich es von zuhause gewohnt bin, aber immerhin.

Wieder zurück im Lager höre ich auch schon die Schlacht. Ich gehe näherheran und sehe, dass unsere Krieger immer mehr zurückgedrängt werden. Das sieht nicht so gut aus... Relativ weit vorne sehe ich den Kerl, der gestern bei dem Mauretanier war, der sich mit Sarah unterhalten hat. Er ist also sowas wie dessen Leibwächter. Naja, wer sich in das fremde Lager verläuft braucht sowas wohl, denke ich mir schmunzelnd.

Schnell renne ich zu Vater und erzähle ihm, was ich gerade gesehen haben. Und obwohl wir bereits in unserem Zelt das Kampfgebrüll hören bleibt er ganz ruhig. Er setzt sich hin und isst in ruhe. Selbst Sarah ist langsam verunsichert, sie fragt mich: "Was meinst du? Wie lange haben wir noch bis sie unser Lager erreichen?" "Ich weiß es nicht... Aber es sieht ehrlich gesagt nicht nach lange aus... Ich würde sagen, wir ziehen uns zurück bevor es zu spät ist...", sage ich ihr ehrlich meine Meinung. "Ja aber wir wissen ja beide wie er ist",sie deutet auf Vater, "er möchte endlich unsere Mutter rächen. Vorhin meinte er, mehrere wieder erkannt zu haben, die damals bei diesem Überfall dabei waren..." Wir gehen Richtung der sich immer weiter nähernden Kampfgeräusche... Schon von weitem sehe ich, wie dieser Kerl sein Schwert schwingt. Er sieht zwar nicht viel älter aus als ich, aber er kämpft als würde er es seit Jahren machen.
Seine Bewegungen sind präzise und mit wenigen Schlägen hat er einen unserer Leute in die Knie gezwungen. Anstatt ihn aber zu töten, wendet er sich einem anderem zu.

***Jonas pov***

Ich musste schon früh raus, um zu kämpfen. Da half mir mein nächtlicher Ausflug kein bisschen. Jetzt stehe ich aber mit meinen Leuten schon fast im Zeltlager der Jupotanier. Ich wundere mich, dass dort noch keine Massenpanik ausgebrochen ist, gehe aber davon aus, dass viele noch schlafen. Da sehe ich sie: Die beiden Mädchen von gestern Nacht. Die eine hat lilane Haare und schwarze, enge Kleidung, die andere blonde wellige Haare. Sie gucken beide gebannt in Richtung Krieg. Bei der größeren, wahrscheinlich älteren, sehe ich einen kleinen Ausdruck von Angst, bei der anderen könnte man meinen, es sei angst. Schnell führe ich eine Kombination von Schlägen aus und der Krieger vor mir geht in die Knie. Doch statt ihn zu töten drehe ich mich um und wende mich dem nächsten zu. Ich höre wie hinter mir der Mann gegen den ich gekämpft habe aufschreit und dann plötzlich verstummt. Als ich einen Blick werfe sehe ich, dass Roland sein Schwert in ihm gesteckt hat. Ich verstehe nicht, wie man ohne verrückt zu werden Menschen töten kann. Vielkeicht liegt es aber auch an meiner Ausbildung, dass ich das nicht kann. Statt wie die Jungen gegen Tiere zukämpfen habe ich immer gegen puppen oder nur bis auf die Knie gegen Menschen gekämpft.

Liebe geht durch alle Welten! *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt