Abschiedslieder

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-Lucys Sicht-

Nur auf die Stufen fixiert, hastete Lucy die Treppe hinunter. Sprang von der dritten Stufe ab und kollidierte mit etwas weichem, massigen. Ihre Wucht warf das Etwas um und beide landeten auf dem staubigen Teppichboden.

Das Etwas entpuppte sich als ihr Freund Jake.

Nach Luft schnappend sagte er : ,, Du kommst wohl gleich zur Sache, was ?" ,, Das hättest du wohl gern.", erwiderte sie neckisch. Der Ausdruck in seinen Augen, machte sie jedoch misstrauisch. Er hatte ihn so oft aufgelegt, wenn er etwas vor ihr verbergen wollte. Das es ihm schlecht ging zum Beispiel. Er sollte ihr gegenüber nicht mehr Kalt werden und ihr wichtige Dinge vorenthalten. Darum fragte sie vorsichtig : Ist irgendwas? Willst du mir etwas sagen? "
,, Ja! Nämlich, das du ne Wucht bist-, und zwar wortwörtlich!"
,, Sonst noch was ? Wenn du willst, kannst du mit in den Park kommen, ich muss sowieso dringend mit Sally Gassigehen." ,, Ok."

Warum erzählte er ihr das? Wahrscheinlich, weil ihn das Gespräch mit seinem Vater sehr mitgenommen hatte, dachte sie. Weil er sich überlegen muss, was er nun mit seinem Vater tun sollte. Denn wer so etwas erzählte, konnte ja nicht ganz dicht sein! Vieleicht, weil es ihm die Möglichkeit gab, an das Gute in seiner Mutter zu glauben. Doch sie hätte nie gedacht, dass er es ihr erzählte, weil er überlegte, ob es stimmen könnte.

Ihr Herz verkrampfte sich, wenn sie an den Jungen vor neun Jahren zurückdachte. Traurig, verschüchtert und nachdenklich war er gewesen. Überdies der Meinung, daß alle Frauen Herzensbrecherinnen seien.

Es hatte lange gedauert sein Vertrauen zu gewinnen.

Damals war er acht gewesen und seine Mutter hatte ihn und seinen Vater verlassen. Einfach so. Ohne Erklärung. Von Heute auf Morgen.

Er hatte es nie verstanden und immer nach einer Erklärung gesucht und da hatte er sie.

Inzwischen war er größer und viel erwachsener geworden, aber hin und wieder, kam das Kind in ihm zum Vorschein.

So wie jetzt. Wie hilflos er sie aus seinen braunen Augen ansah, als hätte sie die Lösung für alles.

,, Aber warum bin ich denn dann kein Faan? Warum erinnere ich mich nicht an Leah?", brach es aus ihm heraus. Erst jetzt Begriff sie, dass er wirklich überlegte, ob es die Wahrheit war.

,, Sie ging aber nicht auf seine Frage ein und tadelte stattdessen: ,, Du bist heiser, bestimmt bist du wieder gerannt. Das sollst du doch nicht, du hast schließlich Asthma und es ist so kalt. " ,, Lass das mal meine Sorge sein," erwiderte er.

,, Aber was sagst du denn dazu?", rief er nun erhitzt. ,, Was hat denn dein Vater dazu gesagt? Hast du ihm dieselben Fragen gestellt wird mir?" ,, ,,Ja, er meinte, das das kompliziert ist. Dass nicht jeder eine wird. Manchmal wird aus einer reinen Faanfamille ein Mensch geboren, sagt er. Er meint, die Faan hätten mein Gedächtnis gelöscht, mehr wisse er nicht. Er sollte mir nichts erzählen, weil meine Mutter nicht wollte, das ich mir Sorgen um sie mache, weil sie, laut ihm, wohl in einem Faan Gefängnis sitzt."

,, Wenn das alles stimmen sollte, wie hast du dann die Nachricht bekommen? Wie sollen die denn Überhaupt dein Gedächtnis löschen? Und es gibt ja sicher noch andere, die sich an eine Schwester erinnern würden, du wurdest doch nie von jemanden gefragt, wo deine Schwester abgeblieben ist, oder?" Sie versuchte ihn davon zu überzeugen das das alles nicht stimmte.

"Doch, hat mal jemand. Vor ein paar Jahren fragte die Bäckersfrau mal, wo meine Schwester ist. Dann habe ich sie verwirrt angesehen und sie meinte: ,, Na die, die dich immer so lange angebettelt hat, bis du ihr deinen Lolly gegeben hast." Darauf hab ich erwidert, das ich nicht weiß wo von sie redet und dann war sie es die mich blöd angeguckt hat. Und Paps meint, das Selene vieleicht ausgebrochen ist und so eine Art Portal geöffnet hat. "

Lucy blieb eine Antwort erspart, da Sally versuchte sich von der Leine loszureißen und zu einem anderen Golden Retriver zu rennen.

,, Sally aus.", rief sie und versuchte die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen.

Als sich alles wieder beruhigt hatte sagte Jake verlegen : ,, Ich weiß, das hört sich alles ziemlich verrückt an, aber Dad meinte das meine Mutter, Selene so eine art Portal geöffnet hat. Er meint das man nur in die Parralelwelt der Faan kommt, indem man durch das Spiegelbild des Mondes geht. Außerdem muss ein Faan wollen das wir kommen und sich einen Ort denken wo man hinsoll. Ich glaube das zwar nicht, aber ich brauche einfach einen Beweis dafür, das die Geschichte meines Vaters falsch ist. Bitte komme heute Abend noch mal zu der Pfütze."
Lucy nickte.

Es tut mir leid, solange nichts geschrieben zu haben, aber ich hatte bei diesem Text echt eine Schreiblockade. Wirklich, ich hab mich an diesem Text abgekämpft. Ich hoffe man merkt es nicht und es ist alles klar. Es würde mich freuen, wenn euch meine Geschichte gefällt und ihr auch mal kommentieren könntet. Auch Kritik nehme ich gerne an. Hel ❤

Käfig der gefrorenen SeelenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt