Offenbarung

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-Arthurs Sicht-

Arthur ließ den Blick, über das Meer von Unordnung schweifen, das sich über den Tisch und den Herd ergossen hatte. Er rümpfte die Nase. ,,Das kann ich genausogut später erledigen', dachte er und setzte sich in den ausgefledderten Sessel, über dessen Lehne ungebügelte Wäsche hing. Er las die Zeitung.

Alsbald, erfüllte ein unangehnemer,
beißender Geruch seine Nase. Er ignorierte ihn geflissentlich, da er noch den Zeitungsartikel zu ende lesen wollte.

Es klingelte. Sein Sohn Jake war wohl wiedergekommen . Dieser sagte nur : ,, Boah hier stinkts ja, ein Glück, das ich schon bei Lucy gegessen habe. "

Er aß oft bei Lucy, deren Eltern ein Gasthaus hatten. Lucy. Das war seine Freundin, welche er abggötisch liebte. Es war ihre sehr direkte Art, die sie so besonders machte und ihre große Leidenschaft für das Kochen und auch Essen. Sie kam vom Wesen nach ihrer Mutter einer großen, stolzen Frau von der Figur nach ihrem Vater. Er war ein dicklicher, schüchterner, aber lebensfroher Mann. Manche mochten Lucy als pummelig bezeichnen, Jake nannte sie kurvig.

Jake schmiss seinen Rucksack in die Ecke und war schon auf halben Weg zur Treppe, als ihm scheinbar etwas einfiel.

,, Du Paps, sag mal... weißt du was das das ist?'' Er hielt ein Blatt hoch. Arthur nahm es in die Hand und überflog den kurzen Text.

Jake, - Leah ist in Gefahr! Frag deinen Vater.
Ma
,Selene.", flüsterte er. ,,Was ?"
,, Ich glaube, du solltest dich erstmal hinsetzen. ", war alles, was Arthur dazu sagte.



,,Ich kann das nicht glauben.'' , sagte Jake und kreuzte die Arme über der Brust.

Alles war so unglaublich, unrealistisch, absurd, wie aus einem Märchen. Doch sollte all dies Stimmen, würde seine Welt aus den Fugen geraten. Dann würde er sich entscheiden müssen. Sollte er helfen, oder die Augen verschließen? Es gab nur eine Möglichkeit, die Worte seines Vaters zu Prüfen. Sollte er es einfach wagen? Jake musste zu Lucy, er konnte nicht klar denken wenn sie nicht bei ihm war.
Er fühlte sich an einen Abgrund gedrängt.

,, Es ist aber so.'', sagte Arthur. ,,glaube mir.'' ,, Ich fasse nochmal zusammen : Meine Mutter war eine Fee.''- ,,Faan", verbesserte Arthur. ,, Dann eben so, " sagte Jake ärgerlich. ,,Sie lebt in einer parralelwelt, kam hier rüber, verletzte sich und du findest und pflegst sie. Ihr verliebt euch und kriegt erst mich und dann diese Leah. Dann verschwindet sie, weil Menschen und 'Faan' nicht zusammen sein dürfen. Und jetzt soll meine Schwester, von der ich nicht einmal weiß, das es sie gibt in Gefahr sein?!" ,, Richtig," sagte Arthur. ,, Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich das glaube.", schrie Jake schon fast und stürmte aus der Tür.

,, Du solltest jetzt nicht rennen, du weißt doch, wie kalt es draußen ist.", rief Arthur ihm hinterher. Doch Jake konnte, oder wollte ihn nicht hören.

Arthur ging zurück in die Küche. Sie war von dichten Rauchschwaden erfüllt. Er öffnete ein Fenster und starrte in die Pfanne. Ihm war, als würden die verkohlten Bratkartoffeln gemein zurück glotzen.

Käfig der gefrorenen SeelenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt