12 - Seelenklempner?!

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*Bella POV*

Nachdem ich Yuki alles erzählt hatte, fühlte ich mich schon etwas besser. Ich bekam auch ein immer schlechter werdendes Gewissen, da Hiro ja auch nichts dafür konnte. Ich entschloss mich zu gehen und löste mich langsam aus Yukis Umarmung. Ich erklärte ihr, das ich etwas Zeit bräuchte, was auch irgendwie stimmte. Am Ende bedankte ich mich noch bei ihr für das zuhören und ging schließlich wieder Richtung Fahrstuhl. Ich hasste mich einerseits selbst dafür, hatte aber auch ein schlechtes Gewissen, da Hiro ja auch betrunken war und somit nichts dafür konnte. Ich versank völlig in meiner dunklen Welt aus Selbstmitleid, Verzweiflung und Schuldgefühlen. Ich fühlte mich einfach schlecht, so als ob jemand immer wieder auf mich einschlagen würde und jedes mal mir sagen würde was für ein schlechter Mensch ich wäre und alles meine Schuld sei. Ich wollte rennen, einfach nur weg rennen. Weg von hier und weg von diesen erdrückenden Gefühlen. Ich lief immer schneller, aber ohne jegliche Ahnung was mein Ziel sein würde. Ich kannte den weg zum Fahrstuhl, also lief ich einfach mit gesenktem Kopf weiter. Immer schneller... bis ich gegen jemand lief. Ich wollte mich erst beschweren, das die Person besser aufpassen sollte, merkte dann aber das ich in diesem Falle schuld war. Ich entschuldigte mich kurz kleinlaut und wollte einfach nur weiter gehen. Plötzlich fragte die Person verwirrt: "Bella?!" Ich schaute hoch und schaute direkt in Torus braune Augen, die mich irgendwie beruhigten. Er fragte was los sei und ich antwortete mit einem schlichten "lange Geschichte". Er runzelte kurz nachdenklich die Stirn und fragte dann: "Braucht da jemand Toru den Seelenklempner?" Ich lachte leicht, das erste mal an diesem Tag, über diese Frage. Er lächelte mich sanft an:"Das Angebot steht! Wollen wir irgendwo hingehen und du erzählst mir in Ruhe alles?" Ich hatte irgendwie das Gefühl, das ich ihm vertrauen kann und nickte dann dankbar. Ich folgte ihm langsam auf sein Zimmer, da er meinte, das wir dort unsere Ruhe hätten. In seinem Zimmer setzten wir uns auf sein Bett und er grinste leicht: "Schokolade?" Ich nickte leicht lächelt, da ich Schokolade liebte und er kam nach kurzer Zeit mit zwei Schokoladentafeln wieder. Ich bedankt mich und fing an die Geschichte von Anfang an bis ins kleinste Detail zu erzählen. Inzwischen hatte ich das Gefühl mich ihm ganz anzuvertrauen zu können. Doch als ich anfing darüber zu erzählen, wie ich mich fühlte und was ich über mich selbst dachte, liefen mir die Tränen nun doch über die Wangen. Toru gab mir aufmunternd ein Taschentuch und nachdem ich mir die Tränen weggewischt hatte, nahm er mich in den Arm. Ich war einfach nur dankbar und fühlte mich verstanden. Ich konnte für kurze Zeit einfach alle meine Sorgen vergessen. Als ich mich wieder beruhigt hatte, haben Toru und ich uns noch mehrere Stunden lang unterhalten. Er hatte mir Mut gemacht und mir geholfen mit der Situation umzugehen, obwohl er mich nicht einmal kannte. Am Ende haben wir einfach nur noch über Gott und die Welt gesprochen und ein wenig gelacht. Ich hatte ihn in diesen paar Stunden echt ins Herz geschlossen, da ich mich einfach akzeptiert und gemocht fühlte. Am Ende erzählte er mir noch von Taka und Yuki. Ich wusste nicht, wie ich das finden sollte, nahm mir aber vor noch mit ihr zu reden. Mein Entschluss stand fest, ich werde mit Hiro über alles reden und mich entschuldigen. Toru hatte mir Mut gemacht...


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