Müde stand ich vorm Spiegel, gähnte kurz und machte mich fertig für die Schule. Ich ging in die 12 Klasse und war schon fast 18. Doch ich hatte nicht wirklich Freunde, deshalb verhielt ich mich in der Schule auch zurückhaltend, passte immer auf und schrieb fleißig mit. Ich sass in der letzten Reihe wo auch keiner mich wirklich stören konnte. In der Pause saß ich alleine auf einer Bank, wo ich meist in Büchern las. Oft knallte mir ein Ball an den Kopf, da die Jungs meiner Klasse und der Parallelklasse Fußball spielten und sie nicht aufpassten wohin sie den Ball schossen. Keiner von ihnen entschuldigte sich bei mir, doch das war mir auch egal, da ich sowieso nicht sehr viel von ihnen hielt.
Nach der Schule ging ich dann nach Hause, wo meine Schwester Kiara auf mich wartete um gemeinsam zu kochen. Wir lebten alleine mit unserer Mutter da unser Vater vor 6 Jahren an einer unheilbaren Krankheit starb. Seitdem habe ich mich komplett in mich hineingekehrt. Meine Mutter ging Tagsüber arbeiten und machte oft Überstunden, um uns über Wasser zu halten, was nicht immer so einfach war. Abends gingen wir immer früh zu Bett, damit wir auch gut ausgeschlafen waren für die Schule. Nun ja, das war eben unser Tagesablauf. Meine Schwester ging nicht gerne zur Schule, da sie fast keiner mochte wegen ihrem Aussehen. Seit unser Vater tot ist, hat sie sich ziemlich verändert. Sie hat ihre langen blonden Haare immer runter hängen gelassen und die linke Hälfte ihres Ponys blau gefärbt, ihre blau grauen Augen sind oft rot umrundet, weil sie oft weint, sie ist sehr nah am Wasser gebaut und bei jeder Kleinigkeit schießen ihr Tränen in die Augen, dann schnieft sie ihre triefende Stupsnase und läuft in ihr Zimmer.
Eines Tages, es war an einem Samstagnachmittag, wollte ich mir die Beine vertreten und lief etwas durch den Wald der in unserer Nähe lag und saß mich nach einer Weile auf eine Bank, die bei einem See stand. Hier konnte ich meinen Gedanken freien Lauf lassen und schrie auch manchmal vor Wut, Trauer oder einfach weil mir danach war. Also schrie ich aus tiefstem Herzen einfach drauf los, bis mich etwas an der Schulter packte und ich aufschreckte. Ich drehte mich um und da stand er. Ein großer, starker Typ, mit seinen großen dunklen Augen, starrte er mich an und fuhr mit seiner Hand durch seine verwuschelten braunen Haare.
Typ : Kannst du mich etwa sehen?
Ich : Eh...j-ja...w-was ist das für ne Frage?
Typ : Naja, nicht jeder kann mich sehen oder fühlen, also erlaube ich mir immer einen Spaß mit den Menschen.
Ich schaute ihn ungläubig an und war etwas verwirrt. Ich musste wirklich komisch drein geschaut haben, da er anfing sich schief zu lachen. Ich verdrehte meine Augen und stand dann auf. Als ich ansetzte um zu gehen hielt er mich an meinem Handgelenk fest. Ich drehte mich zu ihm um und starrte ihn fragend an.
Typ : Sehen wir uns wieder?
Ich zuckte mit den Schultern, befreite meine Hand aus seinem Griff und ging dann Richtung nach Hause. Was merkwürdig war, war dass ich dauernd an diesen Typen denken musste, wer war er und warum sollten wir uns wieder sehn ? Ich machte mir nicht viel aus den anderen, nur um meine Familie sorgte ich mich, also warum war er noch immer in meinen Gedanken ? Egal, ich hatte noch was zu lernen, als ich zu Hause war, setzte ich mich sofort an meine Hausaufgaben, und auf einmal ploppte mein Laptop. Verwundert schaute ich nach. Huch, eine Email? Da steht ja gar kein Absender, von wem die wohl ist? Also öffnete ich sie, jetzt bekam ich etwas Angst, hatte ich einen Stalker? In der Email stand : Hallo, ich hoffe ich halte dich nicht zu sehr vom Lernen ab, ich muss dich unbedingt sehen. Heute um Mitternacht, am See. Bis dann.
Oh Gott, wer hat mir das geschrieben? Ich stand auf und lief panisch zum Fenster, vielleicht würde ich diese Person ja erwischen wie sie in mein Zimmer spannt, doch vergebens, keiner zu sehen. Ich versuchte mich etwas ab zuregen, doch dann reiste mich Kiara aus meinen Gedanken.
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Leandro
FantasyLorda ist 18 Jahre alt und somit in der Abschlussklasse. Sie sorgt sich nicht um ihre Mitmenschen außer ihrer Familie,da ihr Vater an einer unheilbaren Krankheit starb. Eines Tages lernt sie den netten Wirrkopf Leandro kennen der, wie es scheint in...