DREI

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Er ließ seine ganze Sachen fallen, total schockiert rannte er auf mich zu und schloss mich in eine feste Umarmung. Er drückte mich von sich weg und musterte mich von oben bis unten und ich fragte mich nur die ganze Zeit was er den hatte. " Ist alles okay bei dir oder soll ich den Krankenwagen rufen?! " Er schaute mich böse an und fing an mich zu rütteln. " Sag mal ist denn alles noch klar bei dir, ich wäre eben fast gestorben als du die Haustür nicht geöffnet hast ". Oh okay, jetzt weiß auch was er die ganze Zeit meinte und warum, er so frustriert und völlig verstört wirkte. Er dachte ich hatte wieder einen meiner Anfälle weil ich nicht an der Haustür geantwortet hatte. " Oh je Jake es tut mir so dolle leid das war nicht meine Absicht dich in irgendeiner Art zu erschrecken". Er schaute immer noch sehr traurig und panisch. Ich packte sein Gesicht und drückte es hoch zu meinem, damit er in mir in die Augen schauen konnte. Seine grünen Augen beruhigten mich jedes mal und machten mich fröhlich und schenkten mir positive Gedanken. " Jake bleib ruhig okay?! Es ist nicht passiert, also mach dir keine Sorgen mehr, ist das klar?!" Ich verpasste ihm einen kleinen Stupser mit meinem Zeigefinger auf seine Nase und grinste ihn an. Er erwiderte das lächeln und schloss mich nochmal in eine feste Umarmung. Erst nach einiger Zeit merkte ich erst das ich hier nur in Unterwäsche stand. Das vor meinem besten Freund. Schlimm war dies aber keineswegs, denn Jake war Schwul und ich hatte damit überhaupt kein Problem, er war mein bester Freund und ich liebe ihn wie einen Bruder. Als wir uns das erste mal trafen auf dem Campus der Cambridge Universität, stimmte die Chemie einfach sofort zwischen uns und wir wurden dann die besten Freunde und er ist im Moment die einzige Familie für mich. Meine richtige und wirkliche Familie ist nie für mich da gewesen, sie wohnen sehr weit weg, um es genau zu sagen in Kanada in der Stadt Toronto. Dort bin ich aufgewachsen,  aber nun habe ich keinen Kontakt mehr zu meiner Familie und das sie mir immer das Leben etwas schwer gemacht haben war nie schön gewesen, für all das gibt es keine Entschuldigung. Meine Eltern, meine Schwester und mein Bruder führen ein unbeschwertes Leben. Sie verbannten mich einfach eiskalt aus ihrem Leben, sie hatten ihrer Meinung, genauso hatte ich auch meine und es gab noch nicht mal einen triftigen Grund dafür. Niemals hatte ich etwas getan um meiner Familie zu schaden. Ich liebte sie so sehr, das tue ich komischerweise immer noch, obwohl sie mir eiskalt das Herz aus der Brust gerissen haben. Dennoch wusste ich nicht ob ich ihnen jemals verzeihen könnte. Ohne richtige Familie dar zustehen tut weh und es ist ein unbeschreibliches Gefühl zu wissen das man nicht viele Leute um sich hat, die dich wirklich von ganzem Herzen lieben. Als ich im ersten Semester in Toronto meine aller erste Prüfung geschrieben habe, war ich so sehr aufgeregt das ich am Prüfungstag nichts in die Hand nehmen konnte, weil ich so sehr gezittert habe vor Aufregung, das ich wahrscheinlich alles fallen gelassen hätte. Ich hatte jedes mal Angst die Leute in meinem Umfeld zu enttäuschen und das machte es kein Stück besser. Glücklicher weise bestand ich und ich kam voller Freude nach Hause und berichtete meiner Familie von dem guten Ergebnis, aber leider hat es sie nicht interessiert. Meine Eltern waren immer durch die Arbeit unterwegs und ich sah sie kaum, was meine Kindheit geprägt hat. Niemand war für mich da und ich war immer alleine. Ich lebte zwar sehr gut, da meine Eltern sehr gutes Geld verdienten, dennoch hat all das nie das Loch in meinem Herzen verschwinden lassen. Später bin ich dann ausgezogen als ich dann endlich volljährig war. Ich zog endlich aus und suchte eine Wohnung, aber das nicht in Toronto oder Kanada, sondern ich legte einen weiten Weg hinter mich und das Übersee. Mir ging es dabei gut und ich freute mich schon auf mein neues zuhause, die Hauptstadt Englands. Logischer weise wechselte ich die Uni und traf dann zum Glück auf Jake der mir mein Leben um einiges erleichtert hat. Niemals hätte ich gedacht das ich jemals eine Person in mein Leben lasse, doch Jake ließ nie locker. Ich verstoß ihn immer wieder, doch ich war im Endeffekt überaus froh das er so hartnäckig war. Das Loch in meinem Herzen fing mit der Zeit an zu heilen und Jake wurde zu meiner neuen Familie. " Komm jetzt Syrena, ich habe einen Bärenhunger " sagte er und rieb sich mit seiner Hand über den Bauch. " Ja dann komm schon ich habe mittlerweile auch einen ziemlichen Hunger bekommen, aber wo wollen wir denn Frühstücken gehen ?". " Das ist doch ganz klar, wir gehen wieder zu unserem Cafe, die bieten ein geiles Frühstück an ". " Ja  okay, aber lass mich noch ein paar Sachen überziehen, ich glaube nicht das ich so raus gehen sollte " und ich fing an zu kichern. " Na dann hopp hopp, beeile dich ". Ich lief in mein Schlafzimmer und riss meinen Kleiderschrank auf. Ich durchstöberte ihn und fand nach einiger Zeit und vielem überlegen Sachen die ich heute gerne anziehen würde. Ich streifte mir meinen grauen Pulli über, eine einfache Jeans, ,meinen Wintermantel und ich zog meine braunen Boots an. Ich räumte noch ein paar Sachen weg und lief zu Jake der sich in der zwischen Zeit auf das Sofa gesetzt hat. " Das wurde aber auch mal Zeit ". Er stand auf und ging mit schnellen Schritten auf die Haustür zu, ich folgte ihm, schloss hinter uns die Tür noch zu und auf ging es dann ins Cafe.


Almost CuredWo Geschichten leben. Entdecke jetzt