Teil 5 ~ Idee

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Lucindas Sicht;

Es war dunkel. Ich rannte und rannte doch nicht. Irgendetwas hielt mich davon ab. Als meine Füße plötzlich aufgehört hatten sich in Bewegung zu setzen und mir jeden weiteren Schritt verweigerten, hob ich meinen Blick und durchsuchte meine Umgebung nach etwas mir Bekannten. Als ich plötzlich feststellte, dass ich am Rand der Klippen stand und ins Meer starrte. Nein, es waren nicht irgendwelche Klippen, es waren meine Klippen. Aber wie zur Hölle kam ich hier her? Ein Schrei durchquerte die Stille die hier herrschte. Als ich mich umdrehte, sah ich nur blaue Augen und ein zu einer ekelhaften Grimasse verzogenes Grinsen. Er oder Es kam näher. Mein ganzer Körper strahlte mir ein Signal von Gefahr aus. Doch ich konnte mich weder bewegen noch schreien. Es fühlte sich an, als würde ich in meinen Körper gefangen gehalten werden. Jeder Schritt den ich versuchte zu wagen, wurde durch eine Verwurzlung in meinem Körper mit dem Boden beantwortet.

Plötzlich spürte ich seinen Atem ganz nah an meinem Gesicht. Er packte mich grob am Arm, dann an meiner Kehle. Er lachte, ich weinte.

Doch ich merkte wie meine Füße freigegeben wurden. Ich drehte mich um und sprang. Sprang diese verdammten Klippen hinunter und jetzt schrie ich.

~

'' Lucinda! '', ich nahm eine Stimme wahr, doch ich konnte meine Augen noch nicht öffnen. Ich wusste nicht ob es wegen der Erschöpfung die ich spürte, des Katers den ich hatte oder des Traumes in dem ich bis eben noch verzweifelt versucht hatte zu überleben, war.

'' Lucinda, wach auf! '', die Stimme wurde lauter und war mittlerweile voller Besorgnis. Außerdem spürte ich wie mein Körper sich bis eben noch gewindet hatte und schweißgebadet war.

Ich riss meine Augen auf und starrte in blaue. Einen Moment stockte mir der Atem, als die Erinnerungen an meinen Traum erneut auftauchten. Doch das hier war kein Traum und der Mann der hier wie verrückt an meinen Arm rüttelte war auch nicht der Kerl, den ich in meinem Traum gesehen hatte. Nein, das hier war mein Dad.

Als dieser sah, dass ich meine Augen geöffnet hatte, beruhigte er sich und ließ von mir ab.

'' Dad, es ist alles gu.. AU! '', schrie ich, als ich mich aufrichten wollte. Ich spürte zu meinen Kopfschmerzen und der Übelkeit, welche mein Kater mir verursachte auch noch einen groben Schmerz an den Handgelenken und Armen. Als ich mir diese anschaute, durchfuhr ein Zittern meinen Körper.

Mein Vater, welcher immer noch neben meinem Bett gestanden hat, nahm mich sofort in den Arm.

Ja, mein Vater und ich hatten schon immer ein besonderes Verhältnis. Wir stritten so gut wie nie und dafür war ich ihm auch dankbar. Neben meinen besten Freund, George, vertraue ich keinem so sehr wie ihm. Nicht einmal meiner Mutter, welche sich ebenfalls rührend um mich kümmerte.

'' Dad, was ist passiert? '', fragte ich ihn mit einer zittrigen Stimme.

Ich hatte zwar eine wage Ahnung an zwei Personen von Gestern im Park, doch wer es dort war und was geschehen war, blieb meinem Gehirn vorenthalten. Scheiß Alkohol.

'' Hör zu, ich habe dir unten ein Frühstück vorbereitet und einen Tee gegen deinen wahrscheinlich schrecklichen Kater. Komm runter und ich werde dir alles erzählen, okay? '', mit diesen Worten wandte er sich um und ging durch meine Tür davon. Ich rappelte mich schließlich aus dem Bett auf und merkte, dass ich immer noch meine Sachen von Gestern trug. Schnell ging ich ins Bad und nahm eine heiße Dusche.

Was konnte so schlimm sein, dass mein Dad es mir nicht sofort sagt? Okay, meine Arme sehen nicht gerade so als, als wäre nichts gewesen aber ob es so schlimm war?, während meine Gedanken um Gestern streiften, prasselten die heißen Wassertropfen auf meinen Körper. Es fühlte sich wie eine Erleichterung einer innerlichen Anspannung an.

For her, from him.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt