Titel 6 ~ Blind

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Lucindas Sicht;

Er wird es sein, er muss es sein. Ich war gerade auf dem Weg zum Felsen. Den Zettel hatte ich in meiner Tasche und auch wenn ich wusste, dass es noch einige Zeit dauern würde bis ich eine Antwort erhielt, klopfte mein Herz wie wild. 

'' Luz! '', hörte ich eine warme Stimme sagen.

Erschrocken drehte ich mich nach der Stimme um. Da stand die Person, die ich gerade brauchte. George.  Mit einem der schönsten Lächeln dieser Erde.

Ich quieckte kurz auf und rannte auf ihn zu. Sofort breitete er seine Arme aus und ich sprang förmlich in ihn hinein.

Wir hatten uns trotz der besten Freundschaft schon eine Weile nicht mehr gesehen und George war im Moment einer der wenigen Personen die ich ertrug und der meine Nervosität aushalten würde.

Dann ließ er mich los.

'' Ich freu mich so unendlich dich endlich wieder zu sehen und glaub mir, ich hab dir viel zu erzählen. Am besten erkläre ich dir alles auf dem Weg. '', strahlte ich meinen besten Freund an. Er legte seinen Kopf schief und grinste. 

'' Ich finde es einfach unglaublich süß, wie sich diese Person um mich bemüht. Hey, wenn der Typ nur halb so gut aussieht, wie er schreibt, dann verspreche ich dir, gehört er mir. '',  vollendete ich meinen kleinen Vortrag über meinen heimlich Verehrer und legte den Zettel an die richtige Stelle.

George war die ganze Zeit still und nickte nur ab und an. Eine seiner Arten, die ich an ihm liebte. Mein bester Freund.

'' Weißt du, vielleicht ist er ja gar nicht so toll. Sondern auch so ein Verrückter wie dein Peiniger im Park.  Also, nehm es mir nicht übel aber was ist wenn du dir darauf ein bisschen zu viel einbildest? '', fragte er schüchtern.

'' Wenn das so ist, mach ich mir da nicht allzu viel draus. Dann hab ich halt ein paar schöne Erinnerungen, doch wenn dies nicht der Fall sein sollte, wäre er der romantischste Mensch, dem ich je begegnet bin. '', antwortete ich ihm und errötete leicht.

Stillschweigend nickte er und ich hätte schwören können, dass ich in dem Moment Schmerz in seinen Augen aufblitzen sah.

Doch keine Minute später brach er das unangenehme Schweigen. 

'' Was machen wir heute? Mir ist egal was, ich bezahle auch gern. Aber es ist Samstag und ich sehe meine beste, schönste Freundin endlich wieder. Wie wäre es mit Kino? '', fragte er.

'' Klar und danach noch einen romantischen Spaziergang um den See, während das Wasser vom Mond beleuchtet wird und du mich an dich ziehst um mich zu küssen? Nein danke, dann ziehe ich es doch lieber vor mit dir ne Runde Billard zu spielen. '', ich lachte. Doch er lachte nicht. Im Gegenteil, ich dachte fast wieder den Schmerz zu sehen. 

'' Klar, dann lass uns Billard spielen gehen aber ich glaube nach Gestern ist Alkohol für dich tabu. Außerdem brauchst du gar nicht zu meckern, wenn ich dich wiedermal abziehen sollte. '',  sagte er mit einem Grinsen. Ich boxte ihn leicht und er zog mich an sich.  Ich atmete tief seinen Geruch ein. 

'' Baby, du hast nicht die geringste Chance gegen mich. Weder gegen meine Kunst Alkohol zu vertragen, Billard zu spielen oder meinen Charme. '', beim letzten Punkt zog er die Augenbrauen nach oben. 

'' Erstens honey, ich bin nicht dein Baby. Zweitens, wirst du wenn du betrunken bist immer viel zu sentimental und drittens, dein Charme? Ja, der haut mich echt um. Rückwärts. '', flüsterte ich ihm ins Ohr. 

~

Anonymes Sicht; 

Bitte nicht, bitte nicht verdammt. Ich ging spazieren, um einen klaren Kopf zu bekommen. Und da war plötzlich sie, mit ihm. 

For her, from him.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt