"Law bleib bei mir!", brüllte Yuki den schwer verwundeten Piratenkapitän an. Verzweifelt versuchte sie die Blutung an seinem Hals zu stoppen. Sie war über und über mit seinem Blut. Er hatte viel zu viel davon verloren! "Verdammt! PENGUIN! BEPO! SACHI! LION! IRGENDWER! ICH BRAUCHE HIIILFEEEEE!!!", schrie sie aus voller Kehle. "Du darfst nicht auch noch sterben.", wimmerte sie. Tränen rannen unaufhörlich ihre Wangen hinunter. "Ich habe dich gerade erst gefunden. Du bist der Einzige mit dem ich über Roci-san reden kann. Bitte ..." Plötzlich schwang die Tür auf. Bepo und Penguin stürmten herein. "Käpt'n!", entfuhr es beiden geschockt. "Ich brauche ein Rohr oder Schlauch! Wir müssen seine Luftröhre freimachen! Kompressen und eine Trage! Und hole Sachi und Lion her!", auf die Anweisung von Penguin hin lief Bepo panisch aus dem Raum und alarmierte die ganze Crew.
"Yuki, ich brauch deine Hilfe. Du musst die Blutung in der Bauchgegend stoppen. Schaffst du das?", Yuki nickte etwas benommen und Penguin führte ihre Hände an die Stelle, wo ein Loch in Laws Körper klaffte. "Du musst deine Hände genau hier halten und so starken Druck wie möglich ausüben." Als Yuki ihre Hände von seinem Hals nahm, drangen gurgelnd röchelnde Laute aus seiner Luftröhre. "Er wird das doch überleben, oder?", fragte sie mit schwacher Stimme. "Natürlich wird er überleben! Er ist unser Kapitän!" Kurz darauf kamen eine Hand voll Männer mit allen möglichen Sachen und Geräten in den Raum. Sie steckten Law dort, wo seine Kehle zerschnitten wurde, einen Schlauch hinein und schlossen ein Beatmungsgerät an. Seine Blutungen wurden provisorisch gestoppt, danach wurde er in den Operationsraum gebracht.
Die ganze Zeit über hatte Yuki vor dem OP gewartet. Bepo lief im Flur panisch auf und ab. "Der Kapitän war noch nie krank! Was machen wir nur wenn er es nicht schafft?! Oh ich will gar nicht daran denken! Noch nie hatte ihn jemand so schwer verwundet! Wir hätten ihn besser beschützen sollen! Käpt'n!", murmelte er die ganze Zeit vor sich hin und gestikulierte nervös. Yukis Hände zitterten. Sie war bei ihm gewesen. Wieso hatte sie Catacombo nicht aufgehalten? Wie konnte sie nur zusehen, wie er aufgeschlitzt wurde? Warum hatte sie nichts getan?! Sein Blut klebte an ihren Händen. Dies Wort wörtlich. Sie war über und über mit seinem klebrigen Blut. Sie hatte es bisher nicht vollbracht etwas anderes zu tun als sich Sorgen zu machen.
"Hier du solltest dich erstmal waschen.", Hack, der Ingenieur des Schiffes, stellte eine Schüssel mit lauwarmen Wasser vor Yuki ab. Das letzte Mal hatte sie vor 14 Jahren eine geliebte Person verloren. Seither hatte sie sich geschworen, dass so etwas nicht nochmal passiert. Dafür hatte sie Tag für Tag hart trainiert. "Hack ... Sachi, Penguin und Lion ... sie werden ihn doch retten, oder?" Yukis Hände ballten sich zu Fäusten.Der Mechaniker lächelte warm. "Na klar! Den Käpitän bringt so schnell nichts um! Wir haben die fähigsten Männer an Board. Ihm geht es sicher bald besser." Er nahm den Lappen, der in der Schüssel trieb, und wischte Yuki behutsam das Blut von ihren Händen. Sie schien mit ihren Gedanken in einer ganz anderen Welt zu sein.
Erschöpft kamen die Crewmitglieder einer nach dem anderen aus dem Operationssaal. Bepo rannte hysterisch auf Penguin zu und packte ihn am Kragen. Während er ihn ununterbrochen hin und her schüttelte wiederholte er dauerhaft: "Sag, dass es dem Käpt'n gut geht! Sag, dass es dem Käpt'n gut geht! Es geht ihm doch gut, oder?! ODER?! Sag schon!!!"
Mit den Worten "Bepo mir wird schlecht!" befreite er sich aus dem Griff des Bären. "Bepo so beruhige dich doch! Der Käpt'n lebt.", verkündete er dann. Alle atmeten einmal erleichtert aus und Bepos Panik schien sich wie von Zauberhand zu legen. "Aber sein Zustand ist noch kritisch.", fügte Penguin schließlich noch hinzu. "Darf ich ihn sehen?", meldete sich nun auch Yuki zu Wort.
Penguin schaute sie mitleidig an. Ihre Haare waren durcheinander, ihre Kleidung blutbefleckt und ihr Blick war rastlos und leer. Schatten lagen unter ihren Augen und ihre Hände zitterten leicht. Sie sah so aus, als würde sie jeden Moment zusammenbrechen. Bisher schien es immer so, als ob Yuki eine gewisse Abneigung gegenüber dem Kapitän verspürt hätte. Penguin war es neu, dass sie sich so um ihren Kapitän sorgte. Sonst schien sie immer sehr gefasst und willensstark. Doch nun hatte er eine zerbrechliche Frau vor sich und nicht die starke Ex-Marinekapitänin.
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Yuki auf dem quietschgelben U-Boot
Fiksi PenggemarTeil einer Fortsetzung von "The same Goal - Das gleiche Ziel". Man kann die Geschichte aber auch getrost lesen, wenn man das vorangegangene Buch nicht gelesen hat. ;) Es geht um die ehemalige Marinekapitänen Marmot D Yukiko, die durch einen mehr od...