Ein Monat später
Was soll ich sagen... Also mein Vater, er ist querschnittsgelähmt. Sein Kopf ist klar, aber er kann kaum was bewegen. Seine Arme funktionieren zum Glück noch gut. Seine Beine hingegen wurden amputiert und er hat schwere Bauchverletzungen.
Meine Mutter ist mit der Situation natürlich total überfordert, genauso wie der Rest.
Ich muss regelmäßig mit ihr und Pit zu einer Therapie, damit wir lernen, wie man mit ihm am besten umgeht. Ich muss schon sagen, alles ne ganz schöne Scheiße.
Ich meine, auch wenn ich es gar nicht immer gemerkt habe, mein Vater hat schon viel geholfen. Er hat oft geputzt, klingt vielleicht dumm, aber er konnte es besser als meine Mutter. Er hat auch manchmal die Wäsche gemacht, hat oft eingekauft und so weiter. Jetzt darf ich Fußballunterhosen meines Bruders sortieren, oder den Einkauf für die ganze nächste Woche machen.
Heute ist Mittwoch.Ich bog in unseren kleinen Vorgarten ein. Der Rasen war schön. Er leuchtete. Überall wuchsen Blumen. Mein Blick viel auf eine besonders schöne Rose. Ich ging weiter, schloss die Tür auf und ging ins Haus.
"Hallo", rief ich.
"Hi Mara!", rief mein Vater zurück. Er saß auf dem Sofa und las. Neben ihm meine Mutter, sie schlief.
"Sie wollte eigentlich nur n Nickerchen machen, schläft jetzt aber schon drei Stunden", er lächelte.
Ich lächelte zurück.
Der Anblick machte mich zufrieden, das mit meinem Vater war echt scheiße, aber er blieb immer cool.
"Soll ich irgendwas machen, Tee vielleicht?", fragte ich.
"Nee, danke."
Nachdem ich in mein Zimmer gegangen war , rief mich keine halbe Stunde später Lucas an, ob ich nicht Lust hätte mit ihm und Mytienne in die Stadt zu gehen.
Als mein Handy klingelte schaute ich aus Display. Ich hob ab.
"Hi Lucas", sagte ich
"Hi Mara, wollte fragen ob mit du mit in die Stadt kommst."
"Klar, und wo treffen wir uns ?"
"Zeil"
"Ok"
"Und wann?"
"In ner halben Stunde."
Ich schwang mich auf mein Rad, schmiss meine Tasche in meinen Korb und fuhr los.
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Alles neu
Short StoryMara führt ein ganz normales Leben bis sie ein starker Schicksalsschlag trifft. Der Schmerz sitzt tief und ihre Mutter möchte weg aus Frankfurt und ein neues Leben in Amerika beginnen.