Kapitel 7

493 58 12
                                    

Ich reiße den Mund auf und will gerade erneut los schreien, da sprintet die Person nach vorne und presst mir die Hand auf den Mund, bevor auch nur ein Ton herauskommt. Wütend reiße ich mich los und starre die Person an : "Was soll das?!" "Wir wollen die anderen ja nicht aufwecken." ertönt eine tiefe melodische Stimme, die meine Vermutung nur noch bestätigt. Will ist der einzige dem ich so eine Aktion zutraue. "Und außerdem habe ich keine Lust auf eine Standpauke von Saphira", setzt er zögerlich hinzu. "Das meinte ich nicht" , zische ich. "Was dann?", fragt er nun volkommen perplex. "Was willst du hier? In meinem Zimmer. Mitten in der Nacht.", erkläre ich ungeduldig. "Achso", er lacht verlegen , "Ich habe jemanden weinen und schreien gehört und wollte nachsehen, von wem es kommt. Ich bin den Geräuschen bis in dein Zimmer gefolgt und als ich sah, dass du schliefst habe ich beschlossen, wieder zu gehen, doch genau in dem Moment bist du aufgewacht und weil ich dich nicht erschrecken wollte, dachte ich, ich bleibe lieber noch, bis du wieder schläftst." "Falsch gedacht", kommentiere ich verärgert. Ich will mich gerade wieder auf die Seite drehen und die Augen schließen, da fügt er hinzu:" Wovon hast du eigentlich geträumt? Von der Arena?" Da die Sache mir peinlich ist und meine Schwester ihn nichts angeht nicke ich nur. "Du brauchst keine Angst haben" , sagt er genau in dem Moment, als ich explodiere: "Ach nein? Ich werde ja auch nur in wenigen Tagen mit 23 anderen Kindern in eine Arena eingesperrt in der wir uns bis zum Tod bekämpfen sollen und aus der ich höchstwahrscheinlich nicht mehr lebend rauskommen werde!", schreie ich. "Hast du dich jetzt schon aufgegeben?" , fragt er leise. Natürlich musste er sich genau diesen Teil rauspicken. "Will, sieh doch mal" , versuche ich im logisch und mit neutraler Stimme zu erklären, "24 Tribute und eine Arena. 23 Tote und ein Überlebender. Und dieser Überlebende werde definitiv nicht ich sein". "Aber... deine Chancen stehen genau so gut wie die von anderen", versucht er mich zu motivieren. "Wirklich" , ich schlage beabsichtigt einen sarkastischen Tonfall an, "Sind die Chancen eines kleinen, 13 jährigen, dünnen Mädchens, das noch nicht mal ein Messer halten kann so gut wie die eines Karrieros?"."Nein", flüstert er entmutigt. "Wir werden sterben. Finde dich damit ab", sage ich nun ebenfalls mutlos. "Ich gehe dann jezt" , sagt er und geht auf die Tür zu. Ich beobachte stumm wie er sie öffnet, hindurch geht und sie leise hinter sich schließt, dann rolle ich mich zu einer Kugel zusammen. Diesmal kommen die Tränen still und leise und bevor ich sie überhaupt bemerkt habe, rollen sie über mein Gesicht und ich lasse es zu. Ich glaube, ich habe mich noch nie so alleine gefühlt.

_______________________________________

Hallo ihr Lesesüchtigen!
Heute wieder nur ein sehr kurzes Kapitel, aber in letzter Zeit, habe ich einfach nicht wirklich Zeit zum schreiben. Ich hoffe, das wirkt sich nicht auf meinen Schreibstil aus ;) . Jedenfalls seht ihr oben ein Bild von Sky, gefunden von Mary-bella (Omg, was täte ich nur ohne dich❤). Über Feedback würde ich mich wie immer freuen.

Bleibt Lesesüchtig!

Euer Panemgirl_2003

Die Tribute von Panem - UnvergessenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt