"Schatz steh auf. Wir müssen gleich los!" rief meine Mom von unten.
Stöhnend drehte ich mich im Bett um.
Ich fühlte mich hier so wohl. Es war kuschelig und warm. Alles was ich gerade brauchte, war nur noch ein kleines bisschen Schlaf. Und dann fiel mir wieder ein, warum ich überhaupt schon so früh aufstehen musste.
Plötzlich richtete ich mich kerzengerade auf und schlug die Bettdecke zurück.
Es war soweit. Heute würde ich auf die Wolf Akademie gehen. Ein Internat für halbblut. Halb Wolf, halb Mensch.
Meine Eltern waren ebenfalls Werwölfe.
Sie dachten sie könnten mich alleine groß ziehen, aber dann gab es gewisse Komplikationen.
Diese Komplikationen bestanden daraus, das ich mich nicht verwandeln konnte.
Jeder Werwolf konnte sich bekanntlich nach seinem 14 Lebensjahr (Wenn nicht schon früher) verwandeln und ein Vollwertiger Werwolf sein. Weitere Fähigkeiten, wie die weiterentwickelten Sinne, hatte man schon seit seiner Geburt.
So auch ich. Aber die Verwandlung wollte nicht so recht und nur mit ihr konnte man sehen, welchen Rang man später in seinem Rudel haben würde, wenn man denn einem bei trat.
Auf meiner neuen Schule würde ich alles nötige über meine Spezies erfahren, mich Trainieren und lernen, wie ich mich bei Vollmond beherrschen konnte.Oh gott! Ich war so aufgeregt. Wie würden die anderen sein? Gab es noch mehrere, die wie ich waren und sich noch nicht verwandeln konnten, obwohl sie schon 17 waren?
Ich wurde ganz hibbelig vor Aufregung.
Ich sprang vom Bett, rannte ins Bad und duschte schnell. Danach eilte ich in mein Zimmer zurück und suchte Klamotten.
"Warum hab ich nur so wenige Klamotten?" flüsterte ich leise vor mich hin. Was sollte ich bloß anziehen? Aufjedenfall etwas stylisches. Ein erster guter Eindruck brachte bekanntlich viel.Irgendwie war mein Kleiderschrank über Nacht geschrumpft.
Schlussendlich zog ich eine schwarze enge Jeans und einen dunkelroten Strickpullover an. Darüber meine schwarze Lederjacke und die ebenfalls schwarzen Doc Martens.
Gut.
Aber... Ich musste mich noch schminken! Ohne schminke würde ich nicht aus dem Haus gehen. Ich sah schon Zombiemäßig genug aus.
Vor mich hinsummend rannte ich mal wieder ins Bad.
Foundation, Puder, Liedstrich, Wimperntusche.
Lippenstift? Ja, Nein, ja, nein.... Nein. Übertreiben musste man erstmal nicht. Ich hatte ja auch schon den Lidschatten weggelassen."Olivia! Komm endlich. Deine Koffer sind schon im Auto".
Ich atmete tief durch und starrte kurz in mein Zimmer.
Etwas traurig dachte ich, dass das jetzt nur noch mein Ferienaufenthalt sein würde.
Ich schob den Gedanken beiseite und machte mich auf den Weg zum Auto.
Dad wartete schon an seinem dunkelgrünen Landrover.
Er würde mich hinfahren, also musste ich mich jetzt schon von Mom verabschieden.
Schwer schluckend ging ich auf sie zu.
Als sie mich in ihre Arme schloss, umfing mich ihr vertrauter Geruch.
Ihr gleichmäßiger Herzschlag beruhigte ich mich.
Ich atmete tief durch und ließ sie los.
"Bis bald meine kleine. Wir kommen dich an den Elternwochenenden besuchen. Pass auf dich auf!" Sie unterdrückte die Tränen erst gar nicht und so rollten ihr einige über die Wangen.
"Verdammt. Hör auf zu weinen sonst muss ich auch weinen!" lachte ich und schon kamen mir die Tränen, die ich aber sofort wegblinzelte.
Mom Strich mir meine dunkelbraunen kurzen Haare aus dem Gesicht und lächelte mich aufmunternd an.
"Ich hab dich lieb!" flüsterte sie, nahm mich in eine letzte Umarmung und dann stieg ich ein.
Bevor ich die Beifahrertür schloss, rief ich :"Ich dich auch!"
Sie fiel ins schloss und Dad schmiss den Wagen an.
Im Rückspiegel sah ich, wie meine winkende Mom immer kleiner und kleiner wurde.***
Nach etwa zweieinhalb Stunden kamen wir an ein Gebäude, das aussah wie ein Schloss.
Es hatte mindestens acht Türme und war aus grauem, alten Stein.
Eine große Mauer umgab das Gebäude.
Nur ein Metalltor ließ uns Eingang gewähren, durch das wir gerade gingen.
"Krass!" staunte ich und Dad grinste mich an.
Er trug einen meiner Koffer, während ich den anderen genommen hatte.
Hinter der Mauer war das Gelände Gigantisch. Hinter dem Schloss sah man den Wald und ich fühlte mich jetzt schon wohl. Überall standen Bäume und wenn ich mich nicht täuschte, glitzerte neben dem Wald ein See.
"Na komm. Wir müssen noch deinen Stundenplan abholen und dich bei der Direktorin melden".
Ich nickte und ging ihm nach. Schon nach kurzer Zeit, roch ich viele verschiedene Menschen. Darunter auch deren Wolfsgeruch.
Ich schauderte. Es waren so viele, dass ich nicht zuordnen konnte, wie viele es genau waren.
Ich folgte Dad auf dem Steinweg und bald schon liefen wir durch die Gänge der Akademie.
Immerwieder kamen uns Schüler und Lehrer entgegen, die mich neugierig musterte.
Ich fühlte mich sichtlich unwohl unter den ganzen Blicken.
Wir gingen weiter und bogen in einen Gang, der vollkommen leer war.
Meine Schritte hallten von den Wänden.
Nach gefühlten hundert Stunden, hielten wir vor einer Tür mit der Aufschrift Direktorin Tarjev.
Dad warf mir einen Aufmunternden Blick zu.
Ich hob die Hand und klopfte leicht gegen das dunkle Holz.
"Herein", rief eine weibliche Stimme.
Ich drückte die eiserne Klinke runter und die Tür schwang auf.
Der Raum war gefüllt mit Regalen und in der Mitte des Raumes stand ein Schreibtisch, hinter dem wohl Mrs. Tarjev saß. Blondes Haar, welches sich am Ansatz schon grau verfärbte, umrandete ihr schmales Gesicht.
Sie hatte eine beruhigende Ausstrahlung und ihr Herz pochte stark und gleichmäßig.
Sie schaute von ihren Unterlagen auf und wies uns freundlich lächelnd auf zwei Stühle, die vor ihrem Schreibtisch standen.
Ich nahm Platz und Dad setzte sich neben mich.
"Elisabeth Tarjev. Sie müssen Thomas Davids sein, und du Olivia".
Sie streckte uns Ihre Hand entgegen und wir schüttelten sie Nacheinander.
Wir redeten hauptsächlich über mich und das Problem, dass ich mich nicht verwandeln konnte.
Danach griff sie zum Telefon und bald darauf kam ein hübsches blondes Mädchen mit grün-braunen Augen.
Sie strahlte mich an und ich lächelte zurück.
"Maria, das ist deine neue Mitbewohnerin, Olivia".
Maria ging auf mich zu und umarmte mich stürmisch. Perplex drückte ich sie auch.
"Maria wird dich etwas herum führen. Aber erst bringt ihr mal die Koffer weg."
Ich stand auf. Dad blieb sitzen und bedeutete mit einem Blick auf die Direktorin, dass er noch mit ihr reden würde.
Ich nickte und umarmte ihn fest.
"Pass auf dich auf Prinzessin", er strich mir sanft übers Haar und ich löste mich wieder von ihm.
Mit meinen Koffern folgte ich Maria, die nach draußen ging.
"Hey Olivia. Wir haben noch eine Mitbewohnerin. Sie heißt Ella und ist meine beste Freundin sie ist eine Beta und ich eine Omega. Ich hoffe das stört dich nicht. Welcher Rang bist du?""Nein nein. Der Rang ist mir nicht wichtig." der Rang war mir wirklich nicht wichtig. Immerhin wurde man mit seinen stärken geboren und so auch mit seinem Platz im Rudel.
Ich wusste nicht ob ich auf die letzte Frage antworten sollte.
Würde sie mich noch mögen, wenn sie wissen würde, das ich noch keinen Rang hatte und mich so noch nicht verwandeln konnte?
Maria sah mich erwartungsvoll an.
Schließlich seufzte ich.
"Ich weiß es nicht. Ich kann mich noch nicht verwandeln", beschämt sah ich den Steinboden an, in der Hoffnung er würde mir Trost spenden.
Meine neue Zimmer Mitbewohnerin blieb stehen und starrte mich ungläubig an.
"Wow. Du machst kein Scherz? Du verarscht mich nicht?"
Ich schluckte und strich mir nervös die dunklen Haare hinter's Ohr. Ich wusste ja, dass es ungewöhnlich war, aber so...
Ich schüttelte den Kopf.
"Ist... Ist das schlimm?" fragte ich leise und begutachtete meine schwarzen Schuhspitzen.
"Nein eigentlich nicht. Nur habe ich noch nie gehört, das es das überhaupt gibt" Sie lächelte mich aufmunternd an und ich nahm meine Koffer wieder in die Hand und trug sie Maria hinterher.
Wegen meiner Wolfskräfte, war das Gewicht der beiden Koffer kein Problem für mich.Wir liefen und liefen und liefen, irgendwann kam uns eine Gruppe Jungs und aufgestylter Mädels entgegen. An der Front dieser Gruppe stand ein Junge.
Er sah richtig heiß aus mit seinem engen T-Shirt, dass seine Muskeln betonte und seiner abgewetzten Jeans.
Seine kurzen schwarzen Haare sahen aus, als hätte ein Wirbelsturm darin gewütet, aber irgendwie sah er trotzdem perfekt aus.
Und seine Augen erst. Hellblau. Wie Eis. Und sie starrten mich direkt an.
Ich starrte zurück, zu stur, um den Kontakt abzubrechen.
Als die Gruppe an uns vorbei lief, rempelte mich der süße Typ, sodass ich über meinen Koffer fiel und mit dem Arsch auf dem Steinboden aufkam.
"Verdammt!" entfuhr es mir und die Gruppe von möchtegern Wölfen lachte spöttisch.
Eine Wut packte mich. So ein Mistkerl. Was fiel dem ein?
"Was fällt dir eigentlich ein du Mistkerl?" rief ich ihm hinterher, als ich mich aufgerappelt hatte. Maria hatte mir geholfen, starrte jetzt aber an die Wand, so als würde sie vor der Gruppe Angst haben.Der Junge mit den schwarzen Haaren und dem Eisblauen Augen drehte sich um und knurrte mich gefährlich an.
Das knurren war etwas, bei dem man Merkte, welchen Rang derjenige hatte.
Und der Mistkerl war ein Alpha. Ein Gottverdammter Alpha.
Normalerweise müsste ich jetzt den Kopf neigen, wenn ich einen Rang unter ihm liegen würde.
Aber ich hatte keinen Rang. Noch nicht.
Ich reckte mein Kinn nach vorn. Meine Miene war kalt und undurchdringlich.
Es überraschte ihn wohl, dass ich mich nicht vor ihm verneigte, den er ging verunsichert einen Schritt zurück.
"Was fällt dir ein so mit mir zu reden?" fragte der Junge, den ich gerade noch so vergöttert hatte. Aber sein Charakter machte ihn hässlich. (Aber heiß war er immernoch) Er knurrte nocheinmal gefährlich und machte ein paar Schritte auf mich zu. Seine Freunde hielten ihn zurück und schließlich setzten sie ihren Weg fort. Soweit ich gehört hatte, mussten alle aus dieser Gruppe Alphas sein.
Es war also wahrscheinlich die 'Stargruppe' dieses Internats.
Sie konnten von mir aus mit anderen so umgehen. Die mussten sich nur wehren.
Aber. Nicht. Mit. Mir. Nur weil sie fünf Alphas waren, konnten sie nicht so mit uns umgehen."Oh verdammte Scheiße. Du bist ja mal so Hammer geil!" Verwirrt starrte ich Maria an, die mich bewundernd musterte.
"Dafür, dass du noch keinen Rang hast, lehnst du dich aber ganz schön weit aus dem Fenster.
Mein Gott. Das war eine Alpha Gruppe. A-L-P-H-A. Das hat noch niemand auf dieser Schule gemacht!"
Verlegen starrte ich mal wieder auf meinen alten Bekannten -den Boden."Ich hasse es, wenn man so mit mir oder jemandem umgeht."
Sie nickte zustimmend und ging weiter."Wir sind gleich da. Man das muss ich unbedingt Ella sagen."
Den letzten Satz flüsterte sie nur, aber dank meiner übernatürlichen Wolfssinne, konnte ich es trotzdem hören.
Ja, sollte sie es nur erzählen. Meine Arsch tat trotzdem weh.****
CUT!
Boom, Baam, Wuusch.
xD.
Das war das erste Kapitel der Wolf Akademie.
Wie Fandet ihr es? Verbesserungen? Kritik? FragenFür jedes Kapitel, versuche ich ein passendes Lied zu finden. :)))
Also... Das Schloss müsst ihr euch so vorstellen wie ihr wollt. Oder ihr schätze mal bei Harry Potter, da gibt's auch eins XD (Schleichwerbung)
Also... Bis zum nächsten Kapitel.
~Topfpflanze aka. Leonie.
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Wolf Akademie
Manusia SerigalaAls ich durch die ganzen Leute lief, wurde es immer ruhiger und vom anderen Ende des Raumes hörte ich leise jemanden flüstern :"Das ist die neue, die sich den Alphas widersetzt hat." Ein anderer sprach :"Ich hab gehört sie hat noch keinen Rang. Gib...