Alle sagen, der erste Tag der Highschool ist immer der aufregendste. Man bereitet sich mit jedem möglichen Klischee Film auf die nächsten 4 Jahre seines Lebens vor und malt sich perfekte Abschlussball Szenarien aus mit dem perfekten Kleid am Körper und dem perfekten Jungen an der Seite. Man freut sich auf das Erwachsen sein und fühlt sich nicht mehr wie ein totales Baby, aber seien wir ehrlich, Leute.
Die Highschool ist die Hölle.
So wurde es mir auf jeden Fall berichtet von jeder erdenklichen Instagram oder Twitter Seite, die das Leben ganz normaler Jugendlicher beschreiben sollen und mit, mehr oder weniger, witzigen Bildern auf die Probleme des Schulalltags aufmerksam machen. Ich selbst habe keine Ahnung wie sowas ist, also normal auf eine Highschool zu gehen oder auf sonst welche Schulen. Jeden Morgen um 7 aufstehen zu müssen und Schulfreunde zu haben, das alles kenne ich nicht.
Als ich ein halbes Jahr alt wurde, war mein Vater bereits über alle Berge und meine Mutter eine untröstliche, verlassene Teenie Mum, die Fernkurse in Mediengestaltung belegte und sich nebenbei um eine halbwegs vernünftige Erziehung meinerseits bemühte. Aber ich war ein liebes Baby, deswegen hat sie ihren Abschluss geschafft und konnte von Zuhause aus Websites für die verschiedensten Firmen erstellen und für ein paar Dollar verkaufen. So kamen wir über die Runden, bis ich sechs und langsam nervig wurde. Meine Oma, die nicht viel von öffentlichen Schulen hielt, hat mir dann einen günstigen Privatlehrer besorgt. Ich meine, er war wirklich günstig, fand ich auf jeden Fall bis sich herausstellte, dass der ehemalige Lehrer Drogen an seine Schüler verkauft hat und sich deswegen als kleiner Schwarzarbeiter in der Bildungsbranche durchschlug. Später stellte sich heraus, dass er dazu noch Omas Liebhaber war, aber das möchte ich ungern vertiefen, obwohl das eigentlich typisch für meine Familie ist. Meine Oma bekam meine Mum mit 16 und hat noch mit fast 45 Jahren mit meinem 30 Jahre alten Hauslehrer herum geschäkert, während meine Mutter die Familien Ehre 3 Jahre länger halten konnte und mich erst mit 19 herauspresste. Ich möchte nicht wissen, was mich erwartet mit solchen Genen.
Und dennoch, mein Leben war schön. Ich lebte mit meiner Oma und meiner Mutter in einer Kleinstadt in Oregon, genannt Altamont mit knapp 21 Tausend Einwohnern, wo jeder über jeden redete und sich die Nachbarn jeden Sonntag zum Kaffe trafen. In Altamont gab es sogar eine High-School, die einen ganz ordentlichen Ruf hatte, doch meine Oma war immer strickt dagegen, dass ich auf eine öffentliche Schule gehen konnte. Vielleicht wollte sie aber nur einen Grund haben meinen Hauslehrer fast jeden Tag zu sehen, bis er verkündete, es wieder mit seiner ehemaligen Frau versuchen zu wollen.
Ich kannte meine Grandma schon von meinem ersten Tag an, schließlich hatte sie bei meiner Geburt Hebamme gespielt, und ich hatte sie noch niemals wegen einem Mann weinen sehen. Bis zu diesem Tag.Einen Monat später starb sie an einem Herzinfarkt und das ist der Grund warum ich hier im Auto sitze, meine verärgerte Mum neben mir, die in Dauerschleife über die Umzugshelfer lästert, und viele Koffer im hinteren Bereich des Autos, voll mit unseren Klamotten.
Unser Ziel: Philadelphia,Pennsylvania
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Half past five
Teen FictionLou-Ann ist ein Freshman, obwohl sie die 10. Klasse besucht. Von klein auf zuhause unterrichtet zu werden macht einen schon besonders genug, doch auch ihr unsicheres Verhalten macht sie zu einem attraktiven Opfer für jeden. Lehrer, Schüler und Jungs...