24. Meine Zwei Idioten

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Ich saß auf dem Sofa, während der Sheriff und Roe sich in der Küche stritten. Ich konnte mich nicht auf ihr Gespräch konzentrieren, weil ich versuchte Stiles aus meinem Kopf zu bekommen. Er stand bloß da. Wie konnte er bloß da stehen? Ich vermutete, dass ich einfach kein Glück verdiente. Nach den ganzen Geschehnissen der letzten Monate, dachte ich, dass es alles irgendwie besser machen würde. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass es mich noch schlechter fühlen ließ, Stiles zu küssen.

"Danke, Sheriff." Hörte ich Roe aus der Küche zischen. Ich wendete meinen Blick zur Wand und versuchte den Ton in ihrer Stimme zu deuten. "Es ist mir bewusst, dass diese Situation sehr kompliziert ist und ich kann Ihnen versichern, dass es für Sie und Ihren Sohn kein Problem mehr sein wird."

"Was sagen Sie da Roe?"

"Ich sage, dass sie Aliya im Visier hatten, nachdem sie entlassen wurde. Ich weiß nicht, ob ihr Anblick Sie zu stark an ihre Mutter erinnert oder was auch immer, aber Sie können sie nicht wieder dorthin zurückschicken. Gott, John. Ernsthaft, sie ist sechzehn und hat alles verloren."

"Ich verstehe das, Roe. Ich weiß, wie es sich anfühlt jemanden zu verlieren."

Bullshit. Das wusste er nicht. Ich war mir nicht einmal mehr sicher, was er noch immer in unserem Haus tat. Es war fast zehn und ich saß seit mindestens einer Stunde auf dieser Couch, hoffend, dass er verschwinden würde und ich meine Bestrafung bekommen würde. Ich wusste, dass ich dem nicht entkommen konnte, aber ich hasste das Warten.

"Ihre Frau vor knapp zehn Jahren an einer Krankheit gestorben, John! Sie ist nicht vor deinen Augen von einem Tier zerfleischt worden."

Ein Tier. Es brachte mich jetzt zum Lachen. Ein Tier hatte meine Familie getötet. Ein Tier hatte seine Krallen in meine Brust gebohrt. Ein Tier hatte einen Schulbusfahrer ohne Grund angegriffen und führte auf Scott zurück. Alles drehte sich nun um Scott und ich wollte bloß wissen, was zur Hölle hier wirklich vor sich ging.

"Ich meine nicht meine Frau, Roe."

Mein Herz stoppte, als die Worte seinen Mund verließen. Aus irgendeinem Grund führte das Gespräch zurück zu meiner Mutter und ich sank zurück in die Couch. Ich erinnerte ihn an sie. Hasste er mich deswegen so sehr? Was bedeutete das überhaupt?

"Ich weiß, was passiert ist und es ist mir egal, wie Sie damit umgehen, aber lassen Sie Aliya da raus. Sie heilt gerade. Sie kann nicht heilen, wenn sie ständig Angst davor hat, wieder dorthin zu müssen."

"Ich muss sie immer noch befragen."

"Nein müssen Sie nicht. Der Baseballschläger gehört mir... Das Blut stammt von ihrer Brust. Wenn Sie sich richtig erinnern, wurde sie fast von einem Berglöwen zerfleischt, bevor er losgelassen hatte." Ich hörte das Zuschlagen eines Küchenschranks und richtete mich auf. "Wie ich es bereits sagte, Sie müssen sich nicht länger Sorgen machen. Wir werden gehen und Sie können sich weiterhin um das Tierproblem sorgen, dass fast sie und ihre Freunde getötet hat."

"Was meinst du mit gehen?" Fragte ich, als ich im Türrahmen stehenblieb. Meine Gedanken rasten, während ich versuchte zu begreifen, was sie gesagt hatte und kam an dem Abend an, als sie mir sagte, sie müsse mit mir über etwas wichtiges reden.

Der Sheriff sah mich überrascht an und schenkte Roe wieder seine Aufmerksamkeit, die sich mit der Hand durchs Haar fuhr. Ihre müden Augen waren groß und schuldig, aber sie bewegte sich nicht und sprach kein Wort. "Ziehen wir um?"

"Wir reden später darüber, Aliya."

"Nein, wir können jetzt darüber reden." Entgegnete ich und der Sheriff begutachtete meinem Ton überrascht.

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