In einer Woche war es dann so weit, ich zog nach England, mit meinem Vater. Meine Mutter begleitete uns zum Flughafen, im Auto seufzte sie ununterbrochen.
"Pass auf dich auf ja? Und vergiss die Deutsche Sprache nicht! Ich werde dich vermissen Liebling", schluchzte meine Mutter als sie mich fest an sich drückte. Ich gab ihr noch einen Kuss auf die Wange und drückte sie ein letztes Mal an mir. Danach mussten ich und mein Vater zum Gate gehen, wo wir auf unseren Flieger warteten.
Mein Vater hatte, so organisiert wie er war, ein Buch dabei, wovon ich nur träumen konnte. Also beschloss ich ein bisschen rumzulaufen und
eventuell aufs Klo gehen.Als ich gerade dabei war mir einen Kaffee zu bestellen schmunzelte ich, als ich sah wie ein dunkelhaariger Junge ein Mädchen anmachte, die ihn aber nur angewidert anschaute. Schulterzuckend widmete ich mich wieder meinem Kaffee, aus dem ich einen Schluck trank. Wie ich dieses heisse, dunkle, fast schwarze Gebräu liebte.
Mea und Jonas werden mir fehlen, mit ihren ewigen Kabbeleien. Schade dass sie mich nicht zum Flughafen hatten begleiten können, denn sie waren schon im Urlaub. Ich seufzte und starrte meine Tasse an. "Ähm Entschuldigung, aber wollen sie sich nicht hinsetzen?", riss mich ein hochgewachsener Angestellter aus meinen Gedanken. Ich nickte, setzte mich und musterte ihn unauffällig. Er hatte ausgelatschte Adidas an, blonde Haare und er schien ziemlich gestresst. Manchmal schien er müde und gleich danach wieder top fit, fast als hätte er was genommen, um wach zu bleiben. Ich zuckte zusammen als mein Handy anfing zu klingeln und "Papa" auf dem Bildschirm erschien. Überrascht nahm ich ab: "Hallo?""Wo zur Hölle steckst du? Wir fliegen in 10min! Anna Amy Bennett wenn du in 5 Minuten nicht hier bist, wirst du dein blaues Wunder erleben!"
Und schon hatte er aufgelegt. Wie ich es hasste wenn jemand meinen ganzen Namen aussprach! Ich meine es klingt ja bescheuert, einfach deutsche und englische Namen zusammen mixen! Was haben sich meine Eltern nur dabei gedacht?
Hastig stand ich auf, zahlte ganze 5 Franken für EINEN Kaffee, verabschiedete mich und rannte zu meinem Vater der schon ungeduldig auf mich wartete. Mit einem genervten Blick, meinerseits und seinerseits stiegen wir in unseren Flieger. Auf eine schöne Zeit in der Luft!
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Perfect imperfect
Roman pour AdolescentsAnna ist ein ganz normales Mädchen, nicht unbeliebt aber auch nicht extrem beliebt. Sie ist ein fröhliches und pflichtbewusstes Mädchen. Doch als ihre Eltern eine Auszeit voneinander brauchen, gerät ihr Leben ausser Kontrolle, denn sie muss mit ihre...